In dieser Serie sollen jede Runde parallel zu den üblichen Spielanalysen ein paar Tore hinsichtlich der Entstehung, individueller Fehler oder  taktischer Feinheiten genau untersucht... Toranalyse zur 21. Runde der tipp3-Bundesliga | Riegler, Tadic, Hosiner

In dieser Serie sollen jede Runde parallel zu den üblichen Spielanalysen ein paar Tore hinsichtlich der Entstehung, individueller Fehler oder  taktischer Feinheiten genau untersucht und analysiert werden. In der Toranalyse zur 21. Runde nimmt abseits.at die Treffer von Jan-Marc Riegler (SV Ried), Dario Tadic (Wiener Neustadt) und Philipp Hosiner (Austria Wien) unter die Lupe.

SV Josko Ried – FC Wacker Innsbruck 2:0, Jan-Marc Riegler (47. Minute)

Die SV Ried gewann das erste Spiel der tipp3-Bundesliga nach der Winterpause souverän mit 3:0. Gegen den FC Wacker Innsbruck waren die Innviertler spielerisch besser und taktisch klar überlegen. Zweifacher Torschütze war Jan-Marc Riegler, der bei beiden Toren nach einer Standardsituation unbedrängt einnetzen konnte. Das 2:0 fiel nach einem Freistoß von Anel Hadzic.

In der Mitte sieht man, dass die Rieder – vor allem Riegler (gelb) und Thomas Reifeltshammer (rot) – deutlich bessere Positionen gegenüber den Tirolern haben (blau), da sie näher zum Ball stehen. Mit Mühe können die Innsbrucker den Ball zur Seite ablenken, allerdings wird ihnen der hohe Ballfokus zum Verhängnis. Alle vier Spieler stürmen in die Mitte, weswegen Rene Gartler (grün) in der Folge den abgewehrten Ball im Strafraumeck annehmen kann. Die resultierende Szene sieht man im nächsten Bild.

Den Innsbruckern fehlt jegliche Staffelung und Ordnung, sie stehen auf einer Linie aufgefädelt. Außerdem richten sie ihr Blickfeld weiterhin nur auf den Ball, haben dadurch weder Zugriff auf Reifeltshammer (rot) noch auf Ziegler (gelb), der sich nach dem verlorenen Luftzweikampf in den Rücken der Abwehrspieler abgesetzt hat. Über Reifeltshammer kommt der Ball schließlich zum 24-Jährigen und er kann ohne Probleme sein zweites Saisontor erzielen.

FC Admira Wacker Mödling – SC Wiener Neustadt 1:2, Dario Tadic (51. Minute)

Ähnliche Abläufe sah man auch beim entscheidenden 2:1 des SC Wiener Neustadt beim Auswärtsspiel gegen Admira Wacker Mödling. Die Gastgeber waren zwar optisch überlegen und haderten zu Recht mit einem Elferfehlpfiff des Schiedsrichters, bei diesem Gegentreffer ließen sie aber jegliche Entschlossenheit vermissen – eine Grundvoraussetzung, will man die Klasse halten.

Beim Eckball von Dominik Hofbauer haben die Admiraner scheinbar alles im Griff, da sie zahlenmäßig überlegen sind. Doch der Schein trügt, denn Bernhard Schachner (rot) verliert das Luftduell gegen Christian Ramsebner (blau) – besser gesagt er versucht erst gar nicht die Hereingabe abzufangen – wie man im nächsten Bild sieht. Desweiteren erfährt der spätere Torschütze Dario Tadic (gelb) in der Mitte stehend gegen Torhüter Jürgen Macho keine Bewachung.

Hier sieht man nun das Resultat der Passivität der Maria Enzersdorfer. Schachner steht noch immer an der gleichen Stelle wie zuvor, Tadic ist, nachdem er sich von Macho wegbewegt hat, am langen Pfosten vollkommen frei. Es war eins der einfacheren Bundesligatore für den 22-Jährigen.

SK Rapid Wien – FK Austria Wien 1:2, Philipp Hosiner (54. Minute)

Zum dritten Mal in Folge triumphierte die Wiener Austria in dieser Saison gegen den SK Rapid Wien. Dabei profitierten die Veilchen vor allem von einem Ausschluss von Branko Boskovic, nach dem sich für den Tabellenführer Räume im Zentrum auftaten. Dies nutzten die Gäste auch beim Siegestor aus.

Unmittelbar nachdem Christopher Trimmel eine große Chance vergeben hat, holt die Austria zum Gegenschlag aus. Rapids Mittelfeldspieler und Stürmer können nach einem schnellen Abwurf von Heinz Lindner leicht überspielt werden. Im Idealfall, also mit elf Spielern am Platz, wäre der grüne Bereich von einem zentralen Mittelfeldspieler abgesichert gewesen. Hier hat aber die Austria in Person des ballführenden Alexander Grünwald und des zurückfallenden Philipp Hosiner die Überzahl. Deswegen verfolgt Rechtsverteidiger Michael Schimpelsberger (rot) seinen Gegenspieler Nacer Barazite (weiß) nicht konsequent, sondern orientiert sich auch in die Mitte.

Das entstandene Loch hätte man unter Umständen durch eine höhere Stellung der Viererkette besser absichern können, allerdings wollte Rapid dieses Risiko nicht eingehen. Deshalb kommt Gerson (schwarz) gegen Hosiner zu spät und kann diesen am Zuspiel auf Barazite nicht hindern.

Da der Pass nicht optimal gespielt wurde, bekommt Rapid noch einmal die Chance das Tor zu verhindern, doch den Grün-weißen fehlt die Aggressivität. Schimpelsberger attackiert zu zaghaft und Gerson lässt Hosiner in seinem Rücken laufen. Der Torjäger hat schließlich keine große Mühe das Spiel zu entscheiden.

Bildquelle: http://www.laola1.tv/

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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