Toranalyse zur 8. Runde der tipp3-Bundesliga | Leitgeb, Falk, Ramalho
Bundesliga 21.September.2013 Alexander Semeliker 0
In dieser Serie sollen jede Runde parallel zu den üblichen Spielanalysen ein paar Tore hinsichtlich der Entstehung, individueller Fehler oder taktischer Feinheiten genau untersucht und analysiert werden. In der Toranalyse zur 8. Runde nimmt abseits.at die Treffer von Mario Leitgeb (SV Görig), Christian Falk (Wolfsberger AC) und Andre Ramalho (Red Bull Salzburg) unter die Lupe.
FK Austria Wien – SV Scholz Grödig 2:3, Mario Leitgeb (81. Minute)
Bevor die Wiener Austria am Mittwoch ihr Debüt in der UEFA Champions League gab, musste sie in der Generali Arena gegen den SV Grödig antreten. Zwar ging er amtierende Meister gegen den Aufsteiger mit 1:0 in Führung, musste jedoch eine empfindliche 2:3-Niederlage einstecken. Das entscheidende Tor von Mario Leitgeb wollen wir uns genauer ansehen.
Man sieht hier, dass die Austria ballnah in Überzahl steht und damit prinzipiell gut steht. Jedoch fehlt dahinter die Rückendeckung, weswegen Leitgeb (gelb) im Rückraum vollkommen freisteht. Entscheidend dafür sind mehrere Faktoren. Austria-Trainer Nenad Bjelica hatte zu diesem Zeitpunkt vom ursprünglichen 4-1-4-1 auf ein 4-4-2 umgestellt, das heißt im zentralen Mittelfeld hatte man nominell einen Spieler weniger. Umso wichtiger wäre es gewesen, dass sich der rechte Mittelfeldspieler ins Defensivspiel eingeschaltet hätte. In dieser Szene steht Daniel Royer viel zu weit vorne.
Der Leidtragende ist insbesondere Florian Mader (weiß). Er steht zwar im Grunde genommen richtig, wirkt in dieser Aktion jedoch orientierungslos. Manuel Ortlechner (rot) hat seine Position im Abwehrzentrum verlassen, weswegen Mader sich dorthin orientiert um bei einer Flanke ein Übergewicht zugunsten seiner Mannschaft herzustellen. Andererseits kann er im Falle eines kurzen Abspiels zusätzlich Druck auf Tomi (blau) ausüben. Aus Sicht der Grödiger war die Bewegung des Spaniers sehr intelligent. Mit seinem Entgegenkommen verschafft er Leitgeb zusätzlich Platz, da ihm Alexander Grünwald (schwarz) folgen muss.
Wolfsberger AC – Admira Wacker Mödling 1:0, Christian Falk (2. Minute)
Der Wolfsberger AC feierte am vergangenen Wochenende im ersten Spiel unter Neo-Coach Dietmar Kühbauer den ersten Saisonsieg. In der Lavanttal Arena gingen die Kärntner bereits in der 2. Minute in Führung und gewannen gegen Admira Wacker Mödling schließlich mit 3:1. Beim 1:0 durch Christian Falk, das im Folgenden näher ausgeführt werden soll, profitierten sie vor allem von der schlechten Ordnung des Gegners.
Der WAC erobert früh den Ball, während die Admira versucht die Defensivordnung einzunehmen. Hier sieht das noch recht gut aus. Die Viererkette (rot) ist ebenso klar zu erkennen wie die Doppelsechs davor und ein Flügelspieler, der die Breite absichert (schwarz). Mit einem Pass vor die Abwehr sollte sich das jedoch schnell ändern, wie das nachfolgende Bild zeigt.
Zwar ist es der Admira gelungen den angespielten Wolfsberger vom Ball zu trennen, jedoch ist dieser noch immer im Besitz des Gegners und die eigenen Spieler stehen nicht auf ihren Positonen. Ein Innenverteidiger ist herausgerückt und eine klare Mittellinie ist auch nicht mehr zu erkennen. Eine Auswirkung davon ist, dass Joachim Standfest (blau) am unteren Bildrand extrem viel Platz hat. In der Folge spielen die Wolfsberger diese Vorteile gut aus.
Michael Liendl (blau) zieht den Linksverteidiger der Admira aus seiner Position heraus, wodurch sich dahinter viel Platz ergibt. Standfest geht an seinem Gegenspieler vorbei, flankt und in der Mitte muss Falk nur mehr das Kopfballduell gewinnen.
SV Josko Ried – Red Bull Salzburg 1:0, Andre Ramalho (9. Minute)
Im Sonntagsspiel kam es zum Duell der bis dahin ungeschlagenen Klubs SV Ried und Red Bull Salzburg. Die Oberösterreicher, die bisher vor allem mit ihrem Umschaltspiel überzeugten, mussten dabei ein herbe 0:5-Heimniederlage einstecken. Eröffnet wurde der Torreigen von Red Bulls Innenverteidiger Andre Ramalho. Auch bei diesem konnte man eine ungewohnt hohe Unordnung ausmachen, die jedoch im Gegensatz zum obigen Szenario vor allem vom Gegner hervorgerufen wurde.
Kevin Kampl (rot) hatte zwei Rieder (grün) auf sich gezogen und mit einem Pass auf Stefan Hierländer (blau) aus dem Spiel genommen. Dieser führt den Ball und sucht ebenfalls die eins-gegen-eins-Duelle mit den Innviertlern (schwarz), damit diese von ihren Positionen weggezogen werden. Hier hat er schon einen ausgespielt und geht gerade ins nächste Duell. Dementsprechend muss Robert Zulj (weiß) nachrücken um seinen Mitspielern genügend Rückendeckung zu geben.
Dadurch bietet sich den Bullen jedoch viel Platz auf der rechten Seiten, was auch Hierländer erkennt und den Ball dorthin abspielt. Die Doppelsechs der Rieder, die im Normalfall dafür zuständig wäre, hat aufgrund des vorangegangenen Dribblings der Salzburger zu weite Wege um den Laufweg von Ramalho (gelb) zuzustellen. Mit einem kraftvollen und platzierten Schuss erzielt der Brasilianer schließlich sein drittes Bundesligator.
Alexander Semeliker, abseits.at
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