Bei Rapid scheint es in der Trainersuche nun schnell zu gehen. Mehreren Medienberichten aus Österreich und Deutschland zufolge könnte schon in den nächsten Tagen... Trainersuche: Rapid offenbar kurz vor der Verpflichtung von Robert Klauß

Bei Rapid scheint es in der Trainersuche nun schnell zu gehen. Mehreren Medienberichten aus Österreich und Deutschland zufolge könnte schon in den nächsten Tagen Robert Klauß als neuer Rapid-Coach vorgestellt werden.

Ronald Brunmayr dürfte sich Rapid in der Hinterhand behalten und Enrico Maaßen dürfte den Vertrag in Augsburg, der ihm arbeitslos noch ein fürstliches Gehalt bis Sommer 2025 garantiert, wohl so lange aussitzen, bis sich eine bessere Option ergibt. Damit ist der Weg wohl frei für Ex-Nürnberg-Coach Robert Klauß, der in zwei Wochen seinen 39. Geburtstag feiern wird. Das berichtet unter anderem bereits der „KURIER“.

Die „Short List“ war dieses Jahr ohnehin eine kleine – es kamen nur wenige Trainer als neue Rapid-Chefcoaches in Frage. Schnell kristallisierte sich heraus, dass die Hütteldorfer auf der Suche nach einem möglichst modernen Impuls von außen sind. Klauß passt als junger, dynamischer Coach, der ein Jahrzehnt lang die „Red-Bull-Schule“ durchlief bestens ins Bild.

Unklar ist aber noch, wie er in die von Rapids Sportchef Markus Katzer gerne zitierte „klare Strategie“ passt, die zumindest externen Beobachtern nicht so klar erscheint, wie sie Katzer gerne darstellt. Auch bei der gestrigen Ordentlichen Hauptversammlung des Klubs war dies ein Thema – Katzer ging jedoch nicht tief ins Detail und nannte schlagwortartig eher Tugenden, die sich nicht klassisch an Red-Bull-Fußball anlehnen.

Klauß’ durchaus aggressive Art, Fußball spielen zu lassen, ist auf den ersten Blick eher ein Gegenentwurf zum (oft zu) bedächtigen, technischen Spiel, das Zoran Barisic schlussendlich den Job kostete. Allerdings ist die Klauß’sche Fußballphilosophie das, was das Gros der Rapid-Fans sich wünschen würden. Demnach muss im Voraus kaum definiert werden, wie gut die Vorstellungen der Beteiligten zueinander passen. Speziell in den beiden Spielphasen mit Ball hatte Rapid zuletzt phasenweise souveräne Leistungen geboten und Zoran Barisic hinterließ hier etwas, auf das man aufbauen kann. Das Spiel gegen den Ball muss hingegen deutlich verbessert werden – und hierfür könnte der Deutsche der richtige Mann sein. Die Vita und Vorstellungen von Robert Klauß sprechen dafür, dass er durchaus der richtige Mosaikstein in der Entwicklung der Grün-Weißen sein könnte, deren Probleme auf dem Platz nicht umfassend, sondern eher punktuell sind.

In Nürnberg holte Klauß aus einem schwachen Zweitligakader einiges heraus – auch die Klubs in Nürnberg und im Westen Wiens sind nicht nur wegen der Fanfreundschaft ihrer Ultras gut vergleichbar, wenngleich die Franken seit Jahren unterperformen und ihren Ansprüchen, Bundesligafußball zu spielen, nicht gerecht werden. Dass Klauß bereits einen Traditionsverein trainierte, kann vor seinem möglichen Wien-Engagement kein Fehler sein.

Übrigens würde mit einem Wechsel auf die Rapid-Trainerbank auch Klauß’ „aktive Karriere“ wieder enden. Unmittelbar nach seinem Nürnberg-Aus wechselte der Mittelstürmer nämlich wieder in die Sachsenliga, Deutschlands sechste Spielklasse. Er spielte dort in der laufenden Saison viermal für den SSV Markranstädt, für den er bereits vor seiner Trainerkarriere 17 Tore in 63 Spielen erzielte. Der kleine sächsische Klub geriet im Jahr 2009 in die Schlagzeilen, als er für eine Saison von Red Bull übernommen wurde, sodass die Bullen den Einstieg ins deutsche Fußballgeschäft vollziehen konnten. Ein Jahr später spielte der Dorfklub wieder in der sechsten Spielklasse, wo er auch jetzt – nach einem fünfjährigen Intermezzo eine Etage höher – wieder ist.

Medien berichten, dass Klauß bereits im Heimspiel gegen Blau-Weiß Linz in einer Woche auf der Bank der Hütteldorfer Platz nehmen wird. Auch deutsche Beobachter gehen davon aus, dass der Deal in den nächsten Tagen unter Dach und Fach ist.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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