abseits.at wirft einen Blick auf die Mediendaten der abgelaufenen Fußballsaison. Im Zentrum der vierteiligen Serie stehen die Zuseherzahlen von Fußballübertragungen auf heimischen TV-Sendern. Es... TV-Check der Saison 2012/13 | Bundesliga

Bundesligaabseits.at wirft einen Blick auf die Mediendaten der abgelaufenen Fußballsaison. Im Zentrum der vierteiligen Serie stehen die Zuseherzahlen von Fußballübertragungen auf heimischen TV-Sendern. Es soll dokumentiert werden, an welchen Spielen und Bewerben die österreichischen Fernsehzuschauer besonders großes Interesse haben. Alle Grafiken lassen sich durch Anklicken vergrößern.

Die im Folgenden präsentierten Daten beruhen auf Erhebungen der Arbeitsgemeinschaft Teletest (www.agtt.at). Am Teletest nehmen 1.590 österreichische Haushalte teil, die die Bevölkerung mit all ihren Facetten repräsentieren. Die erhobenen Daten dieser ausgewählten (und regelmäßig wechselnden) Haushalte werden auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet, um das Sehverhalten aller Österreicherinnen und Österreicher zu dokumentieren.

Mit der Reichweite wird in absoluten Zahlen beschrieben, wie viele Zuschauer sich eine bestimmte Sendung im Durchschnitt angesehen haben; der Marktanteil gibt an, wie viel Prozent der zu diesem Zeitpunkt fernsehenden Bevölkerung das waren.

Bundesliga – Reichweite

An dieser Stelle werden nur die Zuseherzahlen des wöchentlichen Livespiels auf ORF1 vorgestellt, da Sky seine Daten nicht öffentlich ausweist. Der Pay-TV-Sender verlautbarte zuletzt lediglich, in Österreich erstmalig in der Unternehmensgeschichte die Marke von 300.000 Abonnenten übersprungen zu haben.

Insgesamt wurden in der Saison 2012/13 36 Bundesligarunden ausgetragen und demnach gab es ebenso viele Liveübertragungen auf ORF1. 34 dieser Spiele fanden am Sonntagnachmittag, zumeist um 16:00, statt, die beiden weiteren am Mittwoch um 20:30. Die nachfolgende Tabelle stellt die Reichweiten und Marktanteile der Livespiele in chronologischer Reihenfolge dar.

Bundesliga 2

Betrachtet man die durchschnittlichen Reichweiten beider Halbzeiten, ergibt sich folgendes Bild:

Bundesliga 1

Der lineare Trend zeigt eine Zunahme der absoluten Zuseherzahlen vom Saisonbeginn bis zum Ende der Spielzeit, was der allgemeinen Fernsehnutzung entspricht, denn alleine aufgrund der Witterungsverhältnisse ist diese im Winterhalbjahr wesentlich höher als im Sommerhalbjahr. Auffällig ist jedoch der Einbruch im Frühjahr, ehe die Zahlen zur Meisterschaftsentscheidung wieder deutlich ansteigen.

Der Vergleich mit der Saison 2011/12 untermauert diese Beobachtung.Auch vor einem Jahr war eine Zunahme der absoluten Zuschauerzahlen im Laufe der Saison zu beobachten, auch wenn diese weniger deutlich als in der abgelaufenen Spielzeit ausfiel. Bundesliga 3

Das meistgesehene Spiel der Saison 2012/13 war das Derby zwischen Rapid und Austria am 17. Februar, gefolgt von Salzburg gegen Rapid nur eine Woche später sowie Rapid gegen Salzburg im Oktober. Das einzige Spiel, das durchschnittlich weniger als 200.000 Zuschauer verfolgten, war Ried gegen Austria.

Betrachtet man die äußeren Bedingungen, lassen sich neben der Brisanz der einzelnen Duelle weitere Faktoren für das entweder hohe oder geringe Interesse finden. Fand das Derby etwas unmittelbar nach dem WM-Slalom der Herren in Schladming statt, wodurch viele Zuschauer, die das Skirennen verfolgt hatten, vor dem Fernseher blieben, ging Ried gegen Austria an einem ausgesprochen heißen Hochsommertag über die Bühne, an dem naturgemäß wenige Leute vom dem TV-Schirm saßen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die 36 Bundesligaspiele geordnet nach der durchschnittlichen Reichweite.

Bundesliga 4

Im Schnitt wurden die Spiele der Saison 2012/13 von 298.556 Fernsehzusehern verfolgt, das ist im Vergleich zur Vorsaison ein Plus von 7.986 Zuschauern oder 2,67 Prozent.

Bei lediglich fünf der 36 Spiele kam es von der ersten zur zweiten Halbzeit zu einem Abfall der Zuschauerzahlen, was dem langjährigen und bewerbsübergreifenden Trend entspricht. Geht es um die Entscheidung, schalten mehr Leute zu als in der Anfangsphase einer Partie. Unter anderem fallen das meistgesehene Derby und das Saisonfinale zwischen Salzburg und Austria in diese Kategorie. Beide Spiele profitierten im Vorprogramm von anderen starken Sportsendungen (Skifahren bzw. Formel 1), weshalb einige Leute, die an der Bundesliga offenbar nichtinteressiertwaren, im Verlauf der Übertragung ab- oder umschalteten.

Durchschnittlich verfolgten die ersten Halbzeiten 278.444 Zuschauer, während in den zweiten 318.667 einschalteten, das ist eine Zunahme um 12,62 Prozent.

Bundesliga – Marktanteil

Unbeeinflusst von saisonalen Effekten ist der Marktanteil, da er prozentuell angibt, wie viele der gerade fernsehenden Menschen sich eine bestimmte Sendung ansehen.

Bundesliga 5

Der lineare Trend steigt über den Saisonverlauf leicht an und zeigt damit eine ähnliche Entwicklung wie bei den Reichweiten, auch wenn die Zunahmeweniger stark ausfällt. Die drei Spiele mit dem höchsten Marktanteil waren Austria gegen Rapid, Rapid gegen Austria sowie Salzburg gegen Austria.

Das einzige Spiel, das lediglich auf einen einstelligen Marktanteil kam, war Ried gegen Austria Ende Februar, wofür es zwei Erklärungen gibt. Zum einen fand die Partie zur Prime Time unter der Woche statt, was deutlich mehr Konkurrenz als am Sonntagnachmittag bedeutet, und zudem bestand diese Konkurrenz unter anderem aus dem DFB-Pokalspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund, für das sich 241.000 Zuschauer aus Österreich interessierten.

Der Vergleichszeitraum des Vorjahres zeigt indessen ein anderes Bild; hier war vom Saisonbeginnbis zum Ende des Spieljahres ein abfallender Marktanteil zu konstatieren. Bundesliga 6

Die 36 Bundesligaspiele erreichten einen durchschnittlichen Marktanteil von 22,19 Prozent, das sind 0,5 Prozentpunkte weniger als in der Saison 2011/12.

Unter dem Strich kann festgehalten werden, dass sich die Parameter der Bundesliga auf einem recht stabilen Niveau bewegen, zumal es zu berücksichtigen gilt, dass der Teletest selbst auch einer gewissen Schwankungsbreite unterliegt.

OoK_PS, abseits.at

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