Vier Erfolgstrainer auf Abwegen – die Bundesligavereine im Umbruch!
Bundesliga 21.März.2012 Dominik Knapp 0
Peter Pacult, Karl Daxbacher, Franco Foda und Paul Gludovatz haben einiges gemeinsam. Sie alle holten mit ihren Vereinen mindestens einen Titel, spielten mit ihren Vereinen mindestens ein Mal im Europacup, übernahmen ihren Verein am kurz vor dem Abgrund und positionieren ihn im Anschluss in den „Top5“ der Bundesliga. Mit Sommer 2012 endet nun der endgültige Umbruch, der vor etwa einem Jahr mit Pacult begann.
Peter Pacult – Rapid Wien
Im Jahr 2006 übernahm Peter Pacult den damals am Tabellenende befindlichen SK Rapid Wien, brachte ihn bis auf Rang 4 und sicherte sich damit einen UI-Cup Startplatz, über den man sich in Folge für den UEFA-Cup qualifizieren sollte. Es folgten der Meistertitel 2007/2008 und drei weitere Saisonen im Europacup (unter anderem mit Siegen über Aston Villa und den Hamburger SV).
4,725 Punkte – der insgesamt 26,325 österreichischen Punkte in der UEFA Fünfjahreswertung gehen auf das Konto von Rapid unter der Führung von Pacult.
Karl Daxbacher – Austria Wien
Nach einer starken Saison beim LASK übernahm Karl Daxbacher im Sommer 2008 das Ruder bei der Wiener Austria. In einer nicht weniger schwierigen Situation – nämlich nach dem Ausstieg von Frank Stronach als Sponsor und Mäzen der Austria – führte Daxbacher die Austria durch dreieinhalb Saisonen, in denen mit einer jungen und dynamischen Truppe und phasenweise auch sehr ansehnlichem Fußball, ein Cup-Titel und drei Qualifikationen für den Europacup erreicht wurden. In jenem Bewerb konnten unter der Leitung von Daxbacher neben Siegen gegen Malmö und Novi Sad auch beachtliche Unentschieden gegen Klubs wie Werder Bremen oder AZ Alkmaar eingefahren werden und damit verbunden satte 5,875 Punkte für die Fünfjahreswertung.
Franco Foda – Sturm Graz
Der ehemalige Sturm Graz Verteidiger leitet seinen Herzensverein bereits seit 2006 und ist damit auch der am längsten dienende Trainer der Bundesliga nach Franz Lederer. Spätestens im Sommer 2012 ist nun Schluss, wohin es den Deutschen – der auch mehrmals als österreichischer Nationalteamtrainer im Gespräch war – nun verschlägt ist noch ungewiss. Unter seiner Führung brachte der finanziell angeschlagene SK Sturm etliche Talente hervor, konnte finanziell wieder auf halbwegs gesunde Beine gestellt werden und zusätzlich sogar noch ein paar Titel gewinnen. Mit dem Meistertitel der Saison 2010/2011, dem Cup-Sieg 2009/2010 und vier Qualifikationen für den Europacup, ist Foda der erfolgreichste Sturmtrainer nach Ivica Osim. Für Österreichs Standing in Europa bedeuteten diese Erfolge 3,875 Punkte.
Paul Gludovatz – SV Ried
Gludovatz bleibt dem österreichischen Fußball als neuer sportlicher Geschäftsführer des SK Sturm erhalten. Seine sehr erfolgreiche Ära bei Ried endete hingegen vergangenen Montag. Im Sommer 2008 übernahm der ehemalige U20-Erfolgscoach kurzfristig die Trainertätigkeit bei der SV Ried, da Georg Zellhofer das vorhandene Spielermaterial als zu schwach einstufte und sein kurzes Engagement freiwillig beendete. Gludovatz belehrte Zellhofer, aber auch einige andere Trainerkollegen, die die Innviertler als Abstiegskandidat einstuften, eines besseren und belegte in seiner ersten Saison Rang 5, punktegleich mit seinem nun neuen Arbeitsgeber Sturm Graz. Es folgte eine etwas schwächere Saison, wegen der man sich aber nicht aus der Ruhe bringen ließ. In der Saison 2010/2011 gelang dann die Sensation. Als Herbstmeister beendete man die Meisterschaft schließlich auf Rang 4 und holte den Cup-Sieg im Finale gegen Austria Lustenau. Es war der zweite Titel der Vereinsgeschichte, der auch die Qualifikation für den Europacup bedeuten sollte. Mit dem Aufstieg gegen Bröndby und dem Achtungserfolg in Form eines Unentschiedens gegen den PSV Eindhoven machte man auch International auf sich aufmerksam und steuerte als ungesetztes Team 0,375 Punkte für Österreichs 5-Jahreswertung bei.
Österreich auf Rang 15
Mit 26,325 Punkten rangiert Österreich auf Platz 15 in Europas Fünfjahreswertung und wird sich damit, aller Voraussicht nach, einen fünften Europacupstartplatz sichern. Neben dem österreichischen Zugpferd Red Bull Salzburg, hat man diesen Erfolg vor allem den vier genannten Herren zu verdanken, die gemeinsam 14,85 dieser Punkte erspielten. Diese gute Ausgangsposition gilt es nun für deren Nachfolger auszunutzen um Österreich weiter nach oben zu bringen. Sollte dies nicht gelingen, wird man den ehemaligen Erfolgstrainern vielleicht bald nachweinen.
Dominik Knapp, abseits.at
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Dominik Knapp
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