Während das U20-Nationalteam ohne Torerfolg die Heimreise nach Österreich antreten muss, sorgen die österreichischen Vertreter im Europacup für positive Schlagzeilen. Der Kraftakt der SV... Vier gewinnt – alle österreichischen Europacup-Starter in der nächsten Runde

Während das U20-Nationalteam ohne Torerfolg die Heimreise nach Österreich antreten muss, sorgen die österreichischen Vertreter im Europacup für positive Schlagzeilen. Der Kraftakt der SV Ried ist besonders hervorzuheben, denn die Mannschaft von Paul Gludovatz verwandelte gegen einen starken Gegner ein drohendes Debakel in eine große Aufstiegsparty.

Die dänischen Medien sind entsetzt darüber, dass der zehnfache dänische Meister gegen die SV Ried die Partie am Schluss noch aus der Hand gab. Auch Brøndby-Trainer Henrik Jensen ist zutiefst enttäuscht und sucht die Gründe für das schwache Finish seiner Mannschaft. Jensen meint, dass sich seine Truppe in den letzten 20 Minuten zu weit zurückzog und dem Gegner zu viel Raum überließ. Davor hatten die Dänen das Spiel fest in der Hand und wahrscheinlich hätte nach dem 0:4-Rückstand nicht einmal Ried-Trainer Paul Gludovatz einen Euro auf seine eigene Mannschaft gewettet. Der grandiose Aufstieg wird jedoch durch eine schockierende Nachricht überschattet, denn Ried-Kapitän Oliver Glasner wurde vor der Partie ins Rigshospital in Kopenhagen eingeliefert und notoperiert. Der 36-jährige klagte nach dem Abschlusstraining über Schwindelgefühle und starke Kopfschmerzen. Im Spital stellten die Ärzte ein Blutgerinnsel im Kopf fest, das durch einen operativen Eingriff entfernt werden musste. Die Operation verlief erfreulicher Weise erfolgreich und man kann von Glück sprechen, dass die SV Ried in einem Land zu Gast war, das über eine ausgezeichnete medizinische Versorgung verfügt.

RED BULL SALZBURG OHNE MÜHE WEITER

Die Salzburger kamen im Westen der Slowakei nie in Bedrängnis und wurden ihrer klaren Favoritenrolle gerecht. Durch einen frühen Treffer von Leonardo und zwei Toren von Alan besiegten die roten Bullen den FK Senica mit 3:0 und stiegen mit dem Gesamtscore von 4:0 auf. Die zahlreichen Ausfälle auf Seiten der Salzburger entpuppten sich als unproblematisch, da der Gegner um einige Klassen schwächer war und bis auf einen Kopfball an die Latte in der 25. Minute keine Chancen hatte. Die Defensive der Slowaken zeigte immer wieder Abstimmungsschwierigkeiten und kam mit dem schnellen Kombinationsspiel der Salzburger nicht zurecht.

KRIMI IN DER GENERALI ARENA

Die Wiener Austria sah nach zwei Treffern des Matchwinners Nacer Barazite schon wie der sichere Aufsteiger aus, doch nach einer dummen Gelb-Roten Karte für Alexander Grünwald fand Olimpija Ljubljana wieder zurück in die Partie. Innerhalb von nur fünf Minuten sorgten Vrsic und Jovic für den 2:2-Ausgleich, der den Slowenen für den Aufstieg gereicht hätte. Nach einem Foul an Jun verwandelte Barazite in der 69. Spielminute einen Elfmeter und sorgte für den 3:2-Endstand. Im Finish kassierten die Veilchen beinahe den Ausgleich, doch Pascal Grünwald hielt nach einem Stangenschuss von Vrsic den Nachschuss und rettete so den wichtigen Sieg über die Zeit.

WICHTIGE PUNKTE FÜR DIE 5-JAHREWERTUNG

Da am Mittwoch Sturm Graz gegen den georgischen Meister Zesatafoni ein mühevoller 1:0 Sieg gelang, stehen nun alle österreichischen Europacup-Vertreter in der nächsten Runde. Die vier Vereine können nun weitere wichtige Punkte für die UEFA-5-Jahreswertung sammeln. Momentan liegt Österreich auf dem 15. Platz und konnte in der bisherigen Qualifikation gemeinsam mit Georgien die meisten Punkte sammeln (2.625). Schottland liegt einen Platz hinter Österreich, konnte sich jedoch in der laufenden Qualifikation erst 0.750 Punkte gutschreiben lassen und hat zudem nur noch drei von vier Mannschaften in den Bewerben, da Dundee United gegen den polnischen Vertreter Śląsk Wrocław ausschied. Somit können die österreichischen Vereine die um einen Platz besser platzierten Schweizer ins Visier nehmen, denn die Eidgenossen liegen nur 0.975 Punkte vor uns und verlieren im kommenden Jahr die guten Ergebnisse aus der Saison 2007/08, in der sie 3.050 Punkte mehr erzielten, als die österreichischen Klubs.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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