Der Tabellenachte aus Altach ist aktuell der Bundesligaklub, der am Transfermarkt am Aktivsten ist. Nach der Rückkehr von Mergim Berisha nach Salzburg, dem Leihgeschäft... Vier Neue im Ländle: Altach vertraut auf „talentierte Dauerpatienten“

Der Tabellenachte aus Altach ist aktuell der Bundesligaklub, der am Transfermarkt am Aktivsten ist. Nach der Rückkehr von Mergim Berisha nach Salzburg, dem Leihgeschäft von Leonardo Zottele zu Dornbirn und der Abgabe von Matthias Puschl nach Lafnitz, verpflichteten die Vorarlberger gleich vier neue Spieler, die wir uns etwas genauer ansehen wollen.

Berkay Dabanli

Für die Innenverteidigung kommt der 29-jährige Deutsch-Türke Berkay Tolga Dabanli. Der Abwehrspieler kommt vom Tabellenletzten der zweiten türkischen Liga Eskisehirspor, der zugleich auch der Profiklub ist, für den Dabanli die meisten Spiele absolvierte. Der gebürtige Frankfurter spielte im Nachwuchs für den FSV Frankfurt und Bayer Leverkusen, wechselte danach in die Türkei zu Kayserispor und schließlich zum 1.FC Nürnberg, wo er sich aber nie einen Stammplatz erkämpfen konnte. 2014 wechselte Dabanli erstmals zu Eskisehirspor, das damals noch erstklassig war und kickte in weiterer Folge für den Chemnitzer FC, Rot-Weiß Erfurt und Boluspor, bevor er im Jahr 2019 wieder zu Eskisehirspor zurückkehrte. In höchsten Spielklassen kam der Defensivmann im Laufe seiner Karriere nur zu 43 Einsätzen.

Alain Wiss

Dabanli ist aber nicht der einzige neue Innenverteidiger in Altach: Auch der Schweizer Alain Wiss wechselt ins Schnabelholz. Der ebenfalls 29-jährige Abwehrspieler hat noch etwas mehr Routine vorzuweisen, als Dabanli. Wiss spielte zuletzt 4 ½ Jahre beim FC St.Gallen und war davor acht Jahre lang Stammspieler beim FC Luzern, wo er bereits im Alter von 17 Jahren gesetzt war. Für die beiden Klubs bestritt Wiss insgesamt 310 Spiele, in denen er 13-mal traf und 10 weitere Treffer vorbereitete. Im Jahr 2012 kam er zudem unter Ottmar Hitzfeld in zwei freundschaftlichen Länderspielen für die Schweiz zum Einsatz, wo er unter anderem an der Seite von Lichtsteiner, Xhaka, Inler, Derdiyok und Stocker spielte. Rein spielerisch darf man von Wiss sicher mehr erwarten als von Dabanli, allerdings wurde der Schweizer im vergangenen Jahr von einem Kreuzbandriss zurückgeworfen und fiel von Jänner bis August aus. Auch zuvor hatte Wiss immer wieder mit Knie- und Oberschenkelproblemen zu kämpfen.

Ogulcan Bekar

Aus Liefering kommt mit dem 19-jährigen Ogulcan Bekar ein Angreifer, der die Kaderdichte im Angriff etwas verbreitern soll. Bekar ist gebürtiger Vorarlberger und spielte bis Sommer 2017 in der Vorarlberger Akademie, bevor er nach Salzburg wechselte. Für Bekar spricht vor allem seine Flexibilität, denn der Offensivspieler kann sowohl als Mittelstürmer, als auch als hängende Spitze und als Rechtsaußen eingesetzt werden. Bekar galt als hochveranlagtes Talent, das jedoch in den letzten Jahren immer wieder Verletzungsprobleme hatte und im ersten Halbjahr 2019 zudem wegen Herzproblemen ausfiel. Für den FC Liefering bestritt er deshalb nur neun Partien. In Altach will er nun neu durchstarten und vor allem zu Einsätzen kommen.

Julio Villalba

Auch einen Ersatzmann für Mergim Berisha hat Altach bereits gefunden, allerdings ist dieser ein ganz anderer Typ: Der Paraguayer Julio Villalba wechselt leihweise von Mönchengladbach nach Vorarlberg, um endlich mehr Spielpraxis zu erhalten. Im Jänner 2018 zog sich der Stürmer einen Muskelbündelriss zu, der ihn neun Monate lang außer Gefecht setzte. Ein halbes Jahr nachdem die Verletzung verheilt war, fiel Villalba aufgrund einer neuerlichen Muskelverletzung wieder für vier Monate aus. Seit er vor drei Jahren nach Gladbach wechselte, war Villalba insgesamt fast 15 Monate verletzt, weshalb er für die Fohlen auch nur einen Kampfmannschaftseinsatz verbuchen konnte. Der flinke, zielgerichtete Angreifer hat in Gladbach noch Vertrag bis Sommer 2021 und mit dem Leihgeschäft mit Altach möchte man dem Südamerikaner noch eine letzte Chance geben, sich zu beweisen. Der Rechtsfuß kann im Übrigen auch auf die Flügel ausweichen und ist anders als der robustere Berisha eher ein Tempospieler, bei dem vieles darauf ankommen wird, wie befreit er aufgrund seiner zähen Verletzungshistorie aufspielen wird.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen