Was wurde aus den einstigen Supertalenten? – Christopher Drazan (3)
Bundesliga 14.Oktober.2024 Daniel Mandl
Im Zuge einer Serie haben wir zwei Jahrzehnte in Österreichs Nachwuchsnationalteams durchgeforstet und die Spieler gesucht, die einst als riesige Talente galten, dann aber doch nicht den Absprung schafften und zumeist in den Niederungen des Amateurfußballs verschwanden.
Christopher Drazan
Er lief in der Europa League den Größen des europäischen Klubfußballs davon, wurde in jungen Jahren zum Publikumsliebling in Wien-Hütteldorf und hatte pro 90 Minuten stets das oligatorische „Blutfoul“ dabei. Das war der junge Christopher Drazan!
Zwischen Sommer 2008 und Februar 2013 kickte Drazan für Rapid. Er bestritt 144 Spiele, kam auf zehn Tore und 35 Assists und konnte zu Beginn seiner Rapid-Zeit sogar im Nationalteam debütieren. Auf drei Länderspiele sollte der Flügelflitzer mit dem starken linken Fuß kommen.
Aber je länger Drazans Zeit bei Rapid dauerte, desto schwieriger wurde sie. Nach dem Meistertitel 2008, bei dem Drazan noch in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Ost spielte, ging es für Rapid zuerst stark weiter, dann aber stetig bergab. In der fürchterlichen Champions-League-Quali gegen Anorthosis Famagusta gelangen ihm beim 3:1-Heimsieg noch zwei Assists. Richtig aufzeigen konnte er ein Jahr später in der Europa League, wo er in der Qualifikation Nikica Jelavic’ Blitztor zum 1:0-Heimsieg vorbereitete und später beim legendären 3:0 gegen den Hamburger SV den Schlusspunkt setzte.
Aber Rapids Probleme der Folgejahre gingen auch auf Drazan über und er konnte nie wieder an die Lockerheit und Leichtigkeit seiner jüngsten Profijahre anknüpfen. Als er im Jänner 2013 um 400.000 Euro nach Kaiserslautern wechselte, nahmen das die Rapid-Fans stoisch hin.
Aber auch in Deutschlands zweiter Spielklasse fand Drazan nicht wieder in die Spur. Für die „Roten Teufel vom Betzenberg“ spielte er keine einzige Partie von Beginn an, brachte es in zwölf Pflichtspielen lediglich auf zwei Assists. Auch eine Leihe zum Drittligisten Erfurt war mit zwei Toren und zwei Assists in 18 Partien nicht erfolgreich.
2014 folgte die Rückkehr nach Österreich: Drazan schloss sich zunächst leihweise, dann fix für insgesamt zwei Jahre dem LASK an, wurde in der zweiten Liga wieder zum „Assistmonster“, bereitete 19 Tore vor, traf fünfmal selbst, verpasste aber zweimal mit den Linzern den Aufstieg. In weiterer Folge sollte Drazan auch für den SKN St. Pölten und Austria Lustenau zweitklassig spielen, ehe er im Sommer 2018 einen neuerlichen Sprung ins Ausland wagte.
Beim FC Vaduz gab es für Drazan noch einmal einen lukrativen Vertrag und auch den obligatorischen Liechtensteiner Cupsieg, den der einzige große Klub des Fürstentums ausschließlich gegen Amateurmannschaften ausspielt. Nachdem aber auch das 1 ½-jährige Engagement in Liechtenstein nicht nachhaltig erfolgreich war, ging es im Jänner 2020 einige Kilometer ostwärts nach Dornbirn, was auch die letzte Profistation Drazans sein sollte.
2020 wechselte der Ex-Nationalspieler nach Siegendorf, acht Monate später in die Gebietsliga Süd/Südost nach Katzelsdorf, wo er einmal Meister wurde und schließlich zu Jahresbeginn 2024 in die 1. Klasse Ost/Mitte zum ASK Eichkogel, wo er auch heute noch spielt. Mittlerweile ist der Sohn der mittlerweile verstorbenen Austria-Legende Fritz Drazan 34 Jahre alt.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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