Was wurde aus den Gastarbeitern? (10) – FK Austria Wien, Teil 1
Bundesliga 8.Mai.2015 Daniel Mandl 0
In den letzten 15 Jahren spielten zahlreiche erfolgreiche, weniger erfolgreiche und kultige Legionäre in der höchsten österreichischen Spielklasse. Wir werfen einen Blick zurück und schauen uns an, was aus einigen der Gastarbeiter wurde, an die sich heute vielleicht kaum jemand erinnert. Wir beginnen mit Beispielen aus der jüngeren Vergangenheit und arbeiten uns zurück bis in die 90er.
Heute schauen wir uns die Legionäre aus der jüngeren Geschichte der Wiener Austria an. Zwei weitere Teile über die Veilchen folgen.
Kaja Rogulj
Drei Jahre verbrachte der kroatische Innenverteidiger Kaja Rogulj bei der Wiener Austria. Der heute 28-Jährige hatte dabei vor allem mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, hatte immer wieder Beschwerden mit Rücken und Muskeln. Heute spielt Rogulj, der in der letzten Meistersaison der Wiener eher eine untergeordnete Rolle spielte, für den FC Luzern, bei dem er vor allem in der zweiten Saisonhälfte zum Stammspieler wurde und aktuell bei 19 Saisoneinsätzen hält.
Tomás Jun
Der tschechische Offensivspieler Tomás Jun war bei der Austria stets ein Publikumsliebling. Nachdem der 32-Jährige die Austria zum Ende der vergangenen Saison verließ, wechselte er nach Tschechien zum FK Jablonec nad Nisou. Nach nur einem Tor für den tschechischen Klub zog es ihn aber wieder nach Österreich. Für den Regionalligisten Ritzing traf Jun bisher viermal in neun Partien.
Dare Vrsic
Bei der Austria war der Slowene Dare Vrsic ein echter Transferflop. Der 30-Jährige fand sich bei den Veilchen nie zurecht und verließ Wien nach nur einer Saison. Aktuell kickt Vrsic für den NK Maribor, für den er in der laufenden Saison zwar nur zwei Tore, dafür aber zehn Assists in Pflichtspielen beisteuerte.
Nacer Barazite
Nach einem bärenstarken Jahr bei der Austria ging es mit Nacer Barazite stetig abwärts. In Monaco bekam der Niederländer mit marokkanischen Wurzeln kaum Chancen, die kurzfristige Rückkehr nach Favoriten gestaltete sich auch aufgrund seines Fitnesszustands durchwachsen. Die gesamte Saison 2013/14 verbrachte Barazite in der zweiten Mannschaft von Monaco. Im Sommer 2014 trat der FC Utrecht auf den Plan und verpflichtete den hochtalentierten Offensivmann. Allerdings hat der mittlerweile 24-Jährige nicht nur mit Knieproblemen zu kämpfen, sondern tat sich selbst durch Undiszipliniertheiten keinen Gefallen. Barazite kam heuer auf fünf Startelfeinsätze, elf Einwechslungen und erzielte dabei zwei Tore.
Mamadou Diabang
Der deutsch-senegalesische Angreifer Mamadou Diabang beendete Anfang 2013 seine Karriere. Nach der Austria verschlug es den heute 36-Jährigen zu Osnabrück, Lüstringen und Lübeck. Auch nach seinem Austria-Engagement blieb Diabangs Torausbeute weitgehend unspektakulär.
Fernando Troyansky
Erst vor einem Jahr hing der Argentinier Fernando Ariel Troyansky seine Schuhe an den Nagel. Wiener Neustadt, der Floridsdorfer AC und Leobendorf waren die letzten Stationen in der Karriere des Abwehrspielers, der nicht nur einmal Meister wurde, sondern zudem noch vier Cuptitel holte.
Schumacher
Thiago Maier Santos, genannt Schumacher war sowohl vor, als auch nach seinem Austria-Engagement ein echter Weltenbummler. Im Sommer 2011, unmittelbar nach seiner unglücklichen Zeit am Verteilerkreis, wechselte er in die Ukraine zu Volyn Lutsk, wo er bis zum Winter 2013 blieb und lediglich vier Tore in 34 Spielen erzielte. Danach wechselte der 28-Jährige nach Brasilien, wo er sich beim unterklassigen Klub Ferroviária verdingte. Die erste Hälfte der laufenden Saison verbrachte Schumacher schließlich in Portugal, wo er ein Tor für Académica Coimbra erzielte. Mittlerweile ist der Brasilianer vereinslos.
Arek Radomski
Arkadiusz „Arek“ Radomski verließ die Austria im Sommer 2008 und wechselte in die Niederlande zu NEC Nijmegen. Auf zwei Saisonen bei NEC folgten zwei weitere Saisonen in Polen, wo der langjährige Holland-Legionär als Profi noch nie spielte. Im Sommer 2012 endete die Ehe zwischen Radomski und Cracovia Krakau – der heute 37-Jährige beendete seine durchaus erfolgreiche Karriere.
David Lafata
Bei der Austria zeigte der Tscheche David Lafata nur in Ansätzen, was in ihm steckt. Nach seiner Austria-Zeit wurde er aber zum unverzichtbaren Torjäger für Jablonec und Sparta Prag. In 4 ½ Jahren erzielte Lafata 78 Tore für Jablonec, in knapp zwei weiteren Jahren 40 Tore für Sparta Prag. Er wurde in den letzten vier Jahren dreimal tschechischer Torschützenkönig und ist auch jetzt auf dem besten Weg zur Torjägerkanone. Für das tschechische Nationalteam traf er mittlerweile achtmal in 34 Spielen.
Stepan Vachousek
Ebenfalls noch aktiv ist mit Stepan Vachousek einer der besten Mittelfeldspieler, die die Austria in den 2000er-Jahren hatte. Er kehrte 2007 zu seinem Stammverein Teplice zurück, für den er seither, abgesehen von einer halbjährigen Leihe mit Sparta Prag, spielt. Insgesamt bestritt Vachousek, den Frank Stronach einst um 1,5 Millionen Euro von Olympique Marseille nach Wien holte, über 250 Spiele für Teplice.
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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