In den letzten 15 Jahren spielten zahlreiche erfolgreiche, weniger erfolgreiche und kultige Legionäre in der höchsten österreichischen Spielklasse. Wir werfen einen Blick zurück und schauen uns an, was aus einigen der Gastarbeiter wurde, an die sich heute vielleicht kaum jemand erinnert. Wir beginnen mit Beispielen aus der jüngeren Vergangenheit und arbeiten uns zurück bis in die 90er.
Heute schauen wir uns die Legionäre aus der jüngeren Geschichte des SK Rapid Wien an. Zwei weitere Teile über die Hütteldorfer folgen.
Terrence Boyd
Der US-Teamspieler Terrence Boyd vollzog einen umstrittenen Wechsel von Rapid zu RB Leipzig. Nach drei Toren in acht Pflichtspielen verletzte sich der 24-Jährige im Spiel gegen Ingolstadt im Dezember schwer. Seitdem fällt der Ex-Rapidler mit einem Kreuzbandriss aus und wird wohl erst ab nächster Saison voll durchstarten können.
Markus Heikkinen
Bei Rapid wurde der routinierte Markus Heikkinen im Sommer 2013 ausgemustert. Über den norwegischen Klub Start Kristiansand wechselte er im Jahr 2014 zurück in seine Heimat zu HJK Helsinki, mit dem er Rapid aus der UEFA Europa League Qualifikation warf. Aktuell ist der Finne nur noch Ersatzspieler beim finnischen Meister.
Ragnvald Soma
Die Karriere des mittlerweile 35-jährigen Norwegers Ragnvald Soma endete bereits ein Jahr nach seinem Rapid-Abschied. Seine letzte Saison verbrachte der Innenverteidiger in Dänemark bei Nordsjaelland und Lyngby, ehe er im Sommer 2013 seine Fußballschuhe an den Nagel hing.
Gerson
Ein Jahr verbrachte der launische Brasilianer Gerson bei Rapid – danach mutierte er zum Wandervogel: Ferencvaros Budapest und Petrolul Ploiesti waren die nächsten Stationen des 23-Jährigen, ehe er im Winter nach Polen wechselte und bei Lechia Gdansk anheuerte. Gerson ist in der Rückrunde Stammspieler der von Jerzy Brzeczek trainierten Elf, bei der mit Kevin Friesenbichler auch ein ÖFB-Legionär unter Vertrag steht.
Jan Vennegoor of Hesselink
Der niederländische Angreifer Jan Vennegoor of Hesselink kehrte nach seinem erfolglosen Rapid-Intermezzo zurück in seine Heimat und fungierte fortan als Ergänzungsspieler bei der PSV Eindhoven. In der Liga wurde er in der Saison 2011/12 17-mal eingewechselt, stand kein einziges Mal in der Startaufstellung und erzielte zwei Treffer. Danach – im Sommer 2012 – beendete der wuchtige Strafraumstürmer seine Karriere.
Hamdi Salihi
Im Winter 2011 verließ der albanische Angreifer Hamdi Salihi Rapid und wechselte in die USA. Bei D.C. United erzielte er zwar sechs Tore, konnte sich aber nie wirklich ins körperbetonte Spiel in der MLS integrieren. Nach neun Treffern für den chinesischen Klub Jiangsu Sainty verschlug es den Teamspieler im Winter 2013 nach Israel, wo er auch heute noch kickt. Nach 13 Treffern in 1 ½ Jahren für Hapoel Akko wechselte Salihi vor einem halben Jahr zu Hapoel Haifa, wo er aktuell bei vier Toren aus neun Spielen steht.
Milan Jovanovic
Für Rapid bestritt Milan Jovanovic nur 15 Spiele – danach kickte der heute 31-Jährige in Russland, Serbien, Montenegro, Bulgarien und im Iran. Über Spartak Nalchik, Roter Stern Belgrad, Buducnost Podgorica und Lokomotiv Sofia fand er zu seinem aktuellen Klub Padideh, der in der iranischen National League spielt. Für das montenegrinische Nationalteam bestritt Jovanovic mittlerweile 36 Spiele, zuletzt im Oktober 2014.
Nikica Jelavic
Der Kroate Nikica Jelavic war einer der besten Rapid-Stürmer der jüngeren Geschichte. Nach seiner erfolgreichen Zeit in Hütteldorf wechselte er zu den Glasgow Rangers, für die er 30 Ligatore in 45 Spielen erzielte. Später verschlug es Jelavic in die englische Premier League: Für den FC Everton traf er 16-mal, für seinen aktuellen Klub Hull City bisher 13-mal. Im kroatischen Nationalteam ist der 29-Jährige weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Offensive.
Branko Boskovic
Nachdem er nach seinem zweiten Rapid-Engagement keinen neuen Verein mehr fand, beendete Branko Boskovic, der als einer der besten Rapid-Mittelfeldspieler der 2000er-Jahre gilt, seine Karriere. Dies hängt sicher auch mit den vielen kleinen Verletzungen zusammen, die dem 34-Jährigen seine letzten Jahre als Profi erschwerten.
Marcel Ketelaer
Der heute 37-jährige Deutsche Marcel Ketelaer kickte nach seiner kurzen Zeit beim SK Rapid für den FC Pasching und die zweite Mannschaft von Blau Weiß Linz. Im Sommer 2013 beendete der Mittelfeldspieler seine Karriere.
Fabiano
Bei Rapid spielte der Brasilianer Fabiano in der Meistersaison 2007/08 nur eine untergeordnete Rolle. Später avancierte er zum Stammspieler beim FC Wacker Innsbruck, spielte erfolglos in Griechenland für Aris Saloniki und in der Ukraine für Metalurg Zaporizhzhya, nur um Sommer 2012 wieder nach Österreich zurückzukehren. Für den LASK erzielte er in 85 Ligaspielen 26 Tore.
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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