Was wurde aus den Gastarbeitern? (18) – Red Bull Salzburg, Teil 3
Bundesliga 30.Mai.2015 Daniel Mandl 0
In den letzten 15 Jahren spielten zahlreiche erfolgreiche, weniger erfolgreiche und kultige Legionäre in der höchsten österreichischen Spielklasse. Wir werfen einen Blick zurück und schauen uns an, was aus einigen der Gastarbeiter wurde, an die sich heute vielleicht kaum jemand erinnert. Wir beginnen mit Beispielen aus der jüngeren Vergangenheit und arbeiten uns zurück bis in die 90er.
Heute schauen wir uns die Legionäre aus der Anfangszeit von Red Bull Salzburg.
Djordje Rakic
RB Salzburg verpflichtete Djordje Rakic im Sommer 2007 um stolze 1,4 Millionen Euro von OFK Belgrad, doch der Serbe erzielte nur zwei Bundesligatore für die Roten Bullen. Nach Leihgeschäften mit Reggina und 1860 München wechselte Rakic fix nach München, blieb aber auch weitgehend erfolglos (12 Tore in 65 Zweitligaspielen). Danach kickte Rakic in Katar für Al-Gharafa und Al-Arabi, in Serbien für Roter Stern Belgrad und seit fünf Monaten in China bei Qingdao Hainiu. Für den chinesischen Zweitligisten erzielte der 29-Jährige bisher drei Tore in neun Spielen und sah einmal Gelb-Rot.
Jorge Vargas
Das 0:7 gegen Rapid, bei dem Jorge Vargas die Aufgabe hatte, Erwin Hoffer kaltzustellen, war zwar nicht die letzte Partie des Chilenen für RB Salzburg, aber im Geiste das Ende seiner Red-Bull-Zeit. Im Sommer 2008 wechselte der heute 39-Jährige nach Italien zu Empoli, ein Jahr später zu La Spezia und zu Jahresbeginn 2010 wieder zurück nach Chile. Eine halbe Saison für San Luis und zwei Jahre bei La Serena beendeten die Karriere des 38-fachen Teamspielers. Auch bei seinen letzten Klubs war er über weite Strecken Stammspieler.
Ezequiel Carboni
Der Argentinier Ezequiel Carboni war wohl einer der komplettesten Sechser, die in den letzten Jahrzehnten in Österreich spielten. RB Salzburg holte den robusten Mittelfeldspieler im Sommer 2005 um eine Million Euro von Lanús und freute sich drei Jahre lang über einen mehr als verlässlichen Stammspieler und Leistungsträger. Nachdem Carboni die Salzburger im Sommer 2008 verließ, spielte er noch drei Jahre als Stammspieler für Catania Calcio und kehrte schließlich 32-jährig zum argentinischen Verein Banfield zurück. Nach nur einem halben Jahr hing Carboni seine Fußballschuhe, recht früh, an den Nagel.
Markus Steinhöfer
Nach zwei Jahren bei Red Bull Salzburg versuchte Markus Steinhöfer sein Glück in Deutschland, der Schweiz und Spanien. In 2 ½ Jahren bei Eintracht Frankfurt war der Rechtsverteidiger ein Jahr lang Stammspieler. Auch bei einem halben Leihjahr in Kaiserslautern zählte der heute 29-Jährige zum Stamm. Später war Steinhöfer weitere 2 ½ Jahre Leistungsträger beim FC Basel, ehe er sich auf ein erfolgloses Engagement bei Betis Sevilla einließ. In Spanien blieb er nur ein halbes Jahr und auch im Jahr 2014 wurde er als Spieler des TSV 1860 München nicht glücklich. Persönlich verbessert zeigte sich Steinhöfer im letzten halben Jahr beim VfR Aalen. Allerdings stieg er mit den Schwarz-Weißen in die 3.Liga ab und ein Abschied im Sommer scheint logisch.
Tsuneyasu Miyamoto
Der japanische Innenverteidiger „Tsune“ Miyamoto war wohl eher ein Marketing-Gag der Red-Bull-Führung. In Japan war der 71-fache Nationalspieler sehr populär und so holte man den damals knapp 30-Jährigen für drei Jahre nach Salzburg. Bereits nach zwei Jahren verließ Miyamoto die Salzburger aber in Richtung Kobe, wo er noch drei Jahre erfolglos spielte und danach seine Karriere beendete. Heute ist Miyamoto 38 Jahre alt und Nachwuchstrainer bei Gamba Osaka.
Alex
Linksverteidiger Alessandro dos Santos, genannt „Alex“, spielte gerademal ein Jahr in Salzburg und blieb ebenfalls hinter den Erwartungen. Auch bei seinen späteren japanischen Arbeitgebern Urawa Red Diamonds, Nagoya Grampus 8, Tochigi SC und FC Gifu war der 82-fache japanische Nationalspieler zu keiner Zeit Stammspieler. Alex wurde in Brasilien geboren, hielt aber seit jeher die japanische Staatsbürgerschaft. Im November 2014 bestritt der heute 37-Jährige sein letztes Spiel als Profi.
Alex von Schwedler
Ein klassischer Transferflop der Roten Bullen war der Chilene Alex von Schwedler. Nur sechs Bundesligapartien für die Bullen und zwei weitere für Pasching hat der heute 35-Jährige auf dem Buckel. Nach der Saison 2005/06, die er in Salzburg verbrachte, kickte der Defensivspieler für Marítimo de Madeira und Belenenses in Portugal, für den zyprischen Klub Alki und die chilenischen Vereine Colo Colo und CD Everton. Im Februar 2014 bestritt von Schwedler seine letzte Partie.
Maynor Suazo
Eine längere Salzburg-Geschichte, die noch vor der Red-Bull-Ära startete, hatte hingegen der Honduraner Maynor Suazo. Der kräftige Sechser bestritt 113 Bundesligaspiele in Salzburg und verließ die Bullen im Frühling 2006 in Richtung Norwegen. Nach einer Partie für Brann Bergen wechselte er aber in die Türkei, wo er ein Jahr lang Stammspieler bei Antalyaspor war und schließlich zum 1.FC Köln, wo er nur kurzfristig erfolgreich war. Nach einem Jahr der Vereinslosigkeit verschlug es den heute 35-Jährigen wieder nach Mittelamerika. Zuerst spielte Suazo in Panama für Atlético Vergüense und danach für die honduranischen Vereine Hispano und Choloma, wo er auch heute noch unter Vertrag steht. Suazo spielte 28-mal im honduranischen Nationalteam.
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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