Nachdem wir uns im Herbst bereits einige Flops der österreichischen Bundesligisten angesehen haben und berichteten, was nach ihrer Österreich-Karriere aus ihnen wurde, beleuchten wir... Was wurde aus den Top-Legionären? (8) – Rest der Liga

Nachdem wir uns im Herbst bereits einige Flops der österreichischen Bundesligisten angesehen haben und berichteten, was nach ihrer Österreich-Karriere aus ihnen wurde, beleuchten wir in dieser Serie die Legionäre, die über Österreich den Sprung in die große Fußballwelt schafften und ihren Klubs warme Geldregen bescherten.

Im achten und letzten Teil unserer Serie beleuchten wir die lukrativen Transfers anderer Bundesligaklubs, bei denen „Exporte“ eher selten sind. Wir blicken hierfür nach Wolfsberg, in die Südstadt, nach Ried und auch ins Ländle.

Shon Weissman (Wolfsberger AC)

Vier Millionen Euro war Real Valladolid die Verpflichtung von Shon Weissman im Sommer 2020 wert. In seiner ersten Saison in La Liga steuerte der Israeli sechs Treffer bei, konnte Valladolid aber nicht vor dem Abstieg bewahren. Im Sommer gab es dann einige Gerüchte um einen Abgang des 25-Jährigen – speziell in Deutschland soll es mehrere Interessenten gegeben haben. Aber Weissman blieb und tat gut daran, denn in der aktuellen Saison – diesmal in La Liga2 – drückt er den Violetten seinen Stempel auf. Elf Saisontore und zwei Assists in 20 Partien halfen Valladolid bis dato auf Rang 2 und damit einen Aufstiegsplatz. Die Rückkehr in die Primera División ist also absolut im Rahmen des Möglichen.

Dever Orgill (Wolfsberger AC)

800.000 Euro bekam der Wolfsberger AC vor drei Jahren aus Ankara, als man den jamaikanischen Angreifer Dever Orgill an den Süper-Lig-Klub abgab. Seitdem spielt der 18-fache Nationalspieler durchgehend in der Türkei. Zunächst kickte er 1 ½ Jahre recht erfolgreich für Ankaragücü (elf Ligatreffer), danach eine Saison als Ergänzungsspieler für Antalyaspor. In der aktuellen Spielzeit läuft Orgill für den Manisa FK in der zweiten Liga auf. Bei seinem Ligadebüt erzielte er prompt einen Hattrick, seitdem traf der 31-Jährige aber in neun aufeinanderfolgenden Spielen nicht mehr.

Lukas Schmitz (Wolfsberger AC)

Ablösefrei musste der Wolfsberger AC den deutschen Linksverteidiger Lukas Schmitz im Sommer 2020 nach Holland ziehen lassen. Der 33-Jährige fällt damit zwar nicht in die Kategorie „Geldregen“, wird im Lavanttal aber dennoch als einer der stärksten Legionäre in Erinnerung bleiben. Überraschenderweise setzte sich Schmitz allerdings beim kleinen Eredivisie-Klub VVV Venlo nicht durch und sein Vertrag wurde im Sommer wieder aufgelöst. Seitdem ist der DFB-Pokal-Gewinner von 2011 vereinslos und wäre ablösefrei zu haben.

Sinan Bakis (Admira Wacker)

600.000 Euro bekam die Admira vom niederländischen Klub Heracles Almelo im Sommer 2020 für den deutsch-türkischen Angreifer Sinan Bakis. Der 188cm große Stürmer wusste von Beginn weg durchaus zu gefallen, erzielte in seiner Premierensaison in der Eredivisie zehn Treffer. Heuer läuft es für den 27-Jährigen aber nicht mehr so gut: Bakis kommt hauptsächlich von der Bank, erzielte erst zwei Saisontore und Heracles gilt als Dreizehnter noch als durchaus abstiegsgefährdet. Der Vertrag des Offensivspielers in Almelo läuft noch bis 2023.

Morten Hjulmand (Admira Wacker)

100.000 Euro erhielt die Admira von der US Lecce, als diese den jungen Dänen Morten Hjulmand vor einem Jahr aus seinem Vertrag kaufte. Nur 100.000 muss in diesem Fall konstatieren, denn der 22-Jährige funktioniert auch in Italien gut. Der umsichtige, ehemalige Juniorenteamspieler ist bei Lecce gesetzt, absolvierte innerhalb seines ersten Jahres 39 Spiele, die meisten über die volle Spieldauer. Nachdem man schon 2020/21 Vierter wurde, spielt Lecce auch heuer wieder um den Aufstieg in die Serie A mit. Hjulmand ist für dieses Vorhaben mittlerweile eine Stütze und man wird wohl nicht mehr lange auf erste Angebote warten müssen.

Oliver Kragl (SV Ried)

400.000 Euro lukrierte die SV Ried vor genau sechs Jahren, als der deutsche Flügelverteidiger Oliver Kragl zu Frosinone verkauft wurde. Seitdem spielt der 31-Jährige durchgehend in Italien: Kragl stand neben Frosinone auch bei Crotone, Foggia, Benevento und Ascoli unter Vertrag. In der Serie A bestritt er nur 20 Spiele, aber in der zweiten Spielklasse kam Kragl insgesamt auf 22 Tore und 26 Assists in 129 Partien. Im vergangenen Sommer wurde allerdings sein Vertrag bei Benevento aufgelöst und er befindet sich seitdem auf Vereinssuche. Zuletzt war Kragl unter anderem als möglicher Neuzugang beim SK Austria Klagenfurt im Gespräch.

Nicolas Ngamaleu (SCR Altach)

2,5 Millionen Euro zahlten die Young Boys Bern im Sommer 2017 für den damals 23-jährigen Kameruner Nicolas Ngamaleu von Altach. Mittlerweile ist der Linksaußen ein Fixstarter im kamerunischen Nationalteam, spielt immer noch für YB und kann mittlerweile auf die Erfahrung von zwölf Champions-League-Partien und 136 Spielen in der Schweizer Super League (je 28 Tore und Assists) zurückblicken. Der Kameruner wurde viermal Schweizer Meister und im Jahr 2021 gab es Gerüchte über mögliche Transfers zu den Glasgow Rangers, Leeds United, Brighton, Everton und Leicester.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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