Im Zuge einer kleinen Serie haben wir uns einige der interessantesten Bundesligalegionäre der letzten Jahre herausgepickt und verfolgen ihre Karrieren. Was wurde aus den... Was wurde aus: Larry Kayode

Im Zuge einer kleinen Serie haben wir uns einige der interessantesten Bundesligalegionäre der letzten Jahre herausgepickt und verfolgen ihre Karrieren. Was wurde aus den Torjägern der letzten Jahre? Wo spielen sie heute? Und wie erfolgreich waren sie nach ihrer Zeit in Österreich?

Heute widmen wir uns einem ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönig und einem der polarisierendsten Akteure der jüngeren, österreichischen Fußballvergangenheit.

Olarenwaju „Larry“ Kayode

Zwei Jahre verbrachte die nigerianische Sprintrakete Larry Kayode bei der Austria. Anlaufzeit in Wien-Favoriten benötigte der damals 22-Jährige, der aus Israel zu den Veilchen stieß, keine. In seiner ersten Saison traf er 13-mal in der Bundesliga, in der zweiten Saison sogar 17-mal, womit er österreichischer Torschützenkönig wurde. Mit der Austria wurde er in diesen beiden Saisonen einmal Dritter und einmal Vizemeister.

Aber Kayode hatte auch den Ruf eines „schwierigen“ Profis, der launisch werden konnte, wenn ihm etwas nicht passte. Auch das teils inflationär verwendete Stilmittel der Schwalben stieß vielen – vor allem den Gegnern der Austria – sauer auf.

Besonders stachen aber seine Schnelligkeit und sein Torinstinkt heraus, weshalb er schnell auf der Liste zahlreicher größerer Klubs stand. Einer der allergrößten schlug im Sommer 2017 schließlich auch zu: Manchester City bezahlte 3,8 Millionen Euro an die Austria und holte Kayode nach England. Allerdings war schon damals so gut wie fix, dass er für den britischen Großklub wohl nie ein Spiel bestreiten wird.

Kayode war nicht der einzige Spieler, der „Opfer“ einer familiären Guardiola-Connection werden sollte. Unmittelbar nach seinem Wechsel zu Manchester City wurde er zu einem „Transferspielball“, wurde zunächst an Girona verliehen, wo er keinen Treffer erzielte und floppte, danach in die Ukraine zu Shakhtar Donetsk weitergereicht. Beim ukrainischen Großklub blieb der Ex-Austrianer 1 ½ Jahre – der individuelle Erfolg war mit vier Toren aus 24 Spielen ebenfalls überschaubar.

Im Sommer 2019 verlieh Shakhtar den Nigerianer in die Türkei, wo er sich allmählich wieder einen Namen machte. Zehn Saisontore in seiner ersten Süper Lig Saison beim Gaziantep FK und zwölf Treffer in zwei Saisonen für Sivasspor, sowie das eine oder andere Tor in Europa, waren immerhin ein Upgrade zu den schwierigen zwei Jahren zuvor.

Dennoch verlief diese Zeit für Kayode auch „heimatlos“, weil er bis letzten Sommer Shakhtar Donetsk gehörte und Jahr um Jahr verliehen wurde – so auch für die Saison 2022/23 an den dritten türkischen Süper Lig Klub Ümraniyespor, wo er nur drei Tore erzielte und am Ende der Saison abstieg.

Zu Beginn der laufenden Saison 2023/24 wagte der mittlerweile 30-jährige Kayode einen Rückschritt und schloss sich dem Zweitligisten Genclerbirligi an. Mit drei Toren in 19 Spielen blieb er aber hinter den Erwartungen und erst vor zwei Wochen wurde sein eigentlich bis 2025 laufender Vertrag aufgelöst.

In seinen fast fünf Jahren in der Türkei erzielte er demnach weniger Tore als in zwei Saisonen bei Austria Wien. Nächste Woche wird Kayode 31 Jahre alt – und einmal mehr ist der Stürmer, der nun schon bei 14 Klubs aus neun Ländern unter Vertrag stand, auf Vereinssuche…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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