Ende Mai bestätigte WAC-Coach Manfred Schmid auf Sky, dass der zentrale Mittelfeldspieler Matthäus Taferner seinen Vertrag beim Wolfsberger AC nicht verlängern wird. Es lag... Wechselgerücht um WAC-Spieler: Holt die Wiener Austria Taferner als Braunöder-Ersatz?

Ende Mai bestätigte WAC-Coach Manfred Schmid auf Sky, dass der zentrale Mittelfeldspieler Matthäus Taferner seinen Vertrag beim Wolfsberger AC nicht verlängern wird. Es lag ein Angebot zur Vertragsverlängerung vor, das der 22-Jährige jedoch verstreichen ließ. Nun brachte die „Kleine Zeitung“ ausgerechnet den Ex-Klub des WAC-Trainers ins Spiel, was insbesondere bei einem Braunöder-Abgang Sinn ergibt.

Die Wiener Austria, die in den kommenden Tagen gegen Austria Lustenau um einen Platz in der Europa-Conference-League-Qualifikation spielen wird, wird sich von dem einen oder anderen Leistungsträger trennen müssen. Aufgrund der finanziellen Situation können sich die Veilchen nicht erlauben, auf dem Transfermarkt keine Erlöse zu lukrieren.

Der erst 21-Jährige Matthias Braunöder wird wohl neben Dominik Fitz die lukrativsten Angebote bekommen, zumal es bei Goalgetter Haris Tabakovic eine günstige Ausstiegsklausel geben soll. Ein Abgang von Matthias Braunöder wäre nicht einfach zu kompensieren, auch wenn er in den letzten Wochen nicht in seiner allerbesten Form agierte. Insgesamt wissen jedoch sowohl die Fans als auch die Vereinsführung, was sie an dem zweikampfstarken, aber auch technisch versierten und kompletten Mittelfeldspieler haben.

WAC Trainer Manfred Schmid sprach im Interview auch davon, dass er durchaus versteht, dass Taferner das faire Vertragsangebot nicht angenommen hat, wenn der Spieler von einem Wechsel ins Ausland träumt. Dass er aber weiterhin in der Bundesliga kicken könnte, ist durchaus möglich. Laola1.at merkte an, dass der Geschäftsführer der Spieleragentur „Roof“, die auch Taferner vertritt, durchaus enge Verbindungen zur Austria pflegt. Andreas Sadlo ist nämlich einerseits ein ehemaliger Geschäftspartner von Austria-Sportvorstand Jürgen Werner, andererseits sogar selbst einer jener 17 Austria-Investoren, die Anfang 2022 das Liquiditätsloch im Verein kurzfristig stopften.

Dass Taferner ablösefrei nach Wien wechseln kann, macht diesen Transfer für die Wiener Austria umso interessanter. Wäre Taferner aber überhaupt ein passender Braunöder-Ersatz?
Solange der Transfer nur ein Gerücht ist und noch nicht fixiert wurde, wollen wir nur einen groben Vergleich zwischen den beiden Spielern anstellen. Sollte sich dieser Wechsel bewahrheiten, wird natürlich eine ausführlichere Analyse folgen.

Quelle: Wyscout S.p.a.

Taferner muss beim WAC mehr Defensivarbeit verrichten und sucht die Zweikämpfe etwas aktiver als Braunöder, der aber eine doch deutlich bessere Zweikampfquote aufweist. Taferner kommt auch auf einen höheren Wert bei den erfolgreichen Offensiv-Aktionen (Schüsse, Dribblings, Flanken), wobei er insbesondere mit dem Ball am Fuß weit häufiger ins Eins-gegen-Eins geht. Braunöder hat dennoch sowohl einen höheren xG- als auch xA-Wert und spielt auch mehr Schlüsselpässe und Pässe ins letzte Drittel.

Diese Statistiken bestätigen ein Gefühl: Taferner ist umtriebiger als Braunöder, aber weniger effizient. Das betrifft sowohl die Defensive als auch die Offensive. Braunöder ist in seinen Aktionen konkreter.

Dass man Braunöder schwer mit einem österreichischen Spieler, der noch dazu ablösefrei ist, ersetzen kann, sollte auf der Hand liegen. Taferner ist aber sicherlich eine interessante Alternative, zumal der Mittelfeldspieler mit nur 22 Jahren durchaus noch Entwicklungspotential nach oben hin aufweist.

Stefan Karger

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