Zehn Dinge, die ich an dir hasse – Die Bundesliga startet wieder!
Bundesliga 21.Juli.2012 Georg Sander 0
Wenn am Samstag um 16 Uhr die Bundesligasaison 2012/13 mit dem Spiel SK Sturm Graz gegen den FC Red Bull Salzburg angepfiffen wird, gibt es viele Dinge, die passieren können. Hier zehn Dinge, die der Fan trotz Vorfreude nicht mehr sehen will.
Actimel aktiviert Abwehrkräfte
Bitte liebe Trainer, lasst das mit der probiotischen Molke sein. Das Ziel eines Fußballspieles ist es, Tore zu erzielen, nicht diese zu verhindern. Wer mutig nach vorne spielt, wird belohnt. Wer sich hinten rein stellt macht das Spiel unattraktiv und allzu oft kassiert man am Ende doch noch irgendwie ein Tor. Schon Neil Young hat gesungen: „It’s better to burn out, than to fade away.“ Die Zuschauer werden es honorieren, auch in der zweiten Liga.
Alltag raus, Österreich rein
Nichts gegen gute Legionäre, aber die Schwemme an spanischen Drittligaspielern könnte dann auch irgendwann wieder aufhören. Wenn ein Spieler sich verletzt, sollte ein Blick auf den Nachwuchs geworfen werden, dann in die Bundesliga, in die Erste Liga und in die Regionalligen. Es gibt in Österreich genug Spieler, die Erfahrung haben, aber keinen Verein. Florian Sturm, Cem Atan oder Ulrich Winkler würden sich über eine neuerliche Chance freuen, in der Bundesliga zu spielen. Der Alltag, im Zweifelsfall Agenturspieler aus aller Welt zu holen, ging selten gut. Ein Anruf in Kapfenberg genügt!
Guten Freunden gibt man ein Küsschen
Wir alle lieben Fußball. In Salzburg-Kleßheim, Wien-Hütteldorf und Graz-Liebenau. Egal, wie aufgeheizt die Stimmung sein mag, egal wie wenig der violette Nachbar zur Grün-Weißen Wäsch‘ passt – Am Montag im Büro ist ein an den Arbeitskollegen mit Häme überreichtes Veilchen viel schöner, als die Erklärung, warum selbiges das linke Auge ziert. Nicht zu vergessen bei den hohen Steuersätzen: Die Freunde und Helfer zahlen wir selber. Wenn die am Wochenende weniger zu tun haben, wird das Leben auch wieder billiger.
Durchatmen, durchstarten
Transfers gehören zum Fußball dazu, mehr noch als vor dem Bosman-Urteil 1995. Gegentore gehören schon immer dazu. Schießt ein Gegner ein Tor, macht ihn das nicht zum „H********“, nicht zu einem „A********“ oder Ähnlichem, noch weniger, wenn er in der Vorsaison beim favorisierten Verein gespielt hat. Die Mütter der Fußballer wird ein durchatmen mehr freuen, als Vermutungen über ihre Arbeit anzustellen und auch die eigene Mannschaft wird sich mehr über positiven Support freuen, als über so manchen Chant oder so manches Spruchband.
Verlässlichkeit für viele Jahre
Kontinuität hier, Kontinuität da – dieses Wort wird gebetsmühlenartig vom Tivoli bis ins Pappelstadion gepredigt. Und sie muss gelebt werden. Was sind schon drei in Folge verlorene Spiele im Gegensatz zu Auslandstransfers, die Geld bringen, oder den EC-Startplatz in der letzten Saison? Zuerst analysieren, dann handeln. Wenn es in der Mannschaft passt und ein paar Wochen das Glück fehlt, sollten Trainer weiter arbeiten können, ohne Angst, beim nächsten unglücklichen Unentschieden zum AMS gehen zu müssen.
Jugend forscht
In doppeltem Sinne: Die Jungen sind forsch in ihrer Vorgehensweise, unbefangen. Darüber hinaus müssen die Nachwuchskicker lernen. Ein wichtiger Punkt sind dabei Fehler, denn gewisse Situationen können erst dann gemeistert werden, wenn ein, zwei, drei Mal etwas schief gelaufen ist. Jemanden nach einem Missgeschick, auch wenn es spielentscheidend war, auf die Bank, die Tribüne oder sonst wohin zu setzen, bringt oftmals nicht so viel, wie es auf Basis des Erlebten besser zu machen.
Es gibt immer ‚was zu tun
Ein Transferplus wurde erwirtschaftet oder ein zusätzlicher Sponsor an Land gezogen? Prima, bestens – dann richten Sie doch die Sitze auf der Gegengerade ein bisschen her oder machen ein zusätzliches Stand’l im Auswärtssektor auf. Ein in die Infrastruktur investierter Euro kommt fast immer mit ein paar Freunden wieder in die Klubkassa zurück. Das Geld sollte nicht auf die Bank gesetzt werden, sondern in Bewegung bleiben.
Nerven sparen, Bahn fahren
Ein kühles Bierchen oder ein Spritzwein gehören für viele Menschen zum Fußball dazu, wie das Spielgerät selbst. Am Wochenende abschalten, mit Freunden eine gute Zeit verbringen und dazu ein paar halbe Liter Gerstensaft – welch ein Samstagnachmittag. Bekanntermaßen führen tausende Fans im Auto nicht nur zu Staus, sondern stellen auch nach einem Bierchen ein Sicherheitsrisiko dar. Darum: Lieber das Auto daheim lassen und öffentlich anreisen. Dann kann man auch ein drittes trinken!
Brille – Fielmann
Hand aufs Herz: Jeder liegt bei Abseitsentscheidungen ab und an daneben. Die 10.000 Fans im Stadion bekommen aber kein Geld dafür. Die Schiedsrichterteams sollen lieber zwei Mal genauer hinschauen, damit die Fehlentscheidungen auf ein Minimum reduziert werden. Der Fan will ja doch die Gewissheit haben, dass das Spiel durch die 22 Männer am Feld entschieden wird und nicht durch die vier Mann, die dereinst in Schwarz agierten.
Geiz ist geil!
Und letztlich sollte der Meister einfach geil sein wie Jürgen Klopp und Co. Egal, ob der Meister Salzburg, Rapid, Sturm, Austria, Admira, Ried, Wacker, Mattersburg, Wiener Neustadt oder WAC heißt – einen Titel ermauern ist bei weitem nicht so schön, wie ein furios erspielter Titel.
Georg Sander, abseits.at
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Georg Sander
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