Zu wenig Neustädter Präsenz in der Mitte: Admira gewinnt NÖ-Derby mit 3:0
Bundesliga 16.März.2014 Rene Maric 0
Das Spiel zwischen Admira Wacker und Wiener Neustadt war nicht nur das torreichste Spiel dieses Wochenendes, sondern auch eine Partie zweier formstarker Mannschaften. Über einen Betrachtungszeitraum vom 22. bis zum 25. Spieltag fanden sich beide auf den ersten vier Plätzen der Formtabelle wieder; dabei war die Admira mit Austria Wien punktgleich Dritter hinter Wiener Neustadt, welche sich nur den Salzburger Bullen geschlagen geben mussten. In den letzten drei Spielen gewannen die Wiener Neustädter alle Partien sogar ohne Gegentore.
Unter Heimo Pfeifenberger versuchen die Wiener Neustädter zurzeit einen offensiveren und aggressiveren Spielstil umzusetzen, was gelingt. Darum sprach Admira-Trainer Walter Knaller davon, dass Wiener Neustadt aktuell einen Fußball spielt, auf den man sich schwer einstellen kann und sie gefährlich sind, da sie sich im Aufschwung befinden. Dennoch gelang es der Admira genau das zu tun.
Die Admira überwindet das hohe Pressing durch das Gegentor
In der Anfangsphase war die Admira etwas unterlegen, insbesondere bei den zweiten Bällen; jene Situationen, die nach einem langen Ball entstehen. Das Gegenpressingduell in diesen ersten Minuten entschieden die Wiener Neustädter für sich und konnten die meisten Angriffsversuche in der Anfangsphase abwehren. Doch das erste Tor der Partie fiel dennoch für die Admira: Genau das hohe und aggressive Pressing in der Spielhälfte des Gegners durch die Wiener Neustädter mit einem 4-4-2 und situativen Mannorientierungen sorgte für den langen Ball Windbichlers, der dann zum Tor führte. Allerdings war hier auch Pech dabei.
Sowohl Schick als auch sein Gegenspieler verfehlten den Ball, wodurch ihn Sulimani im Strafraum erst erhalten konnte. Dessen schwacher Abschluss sorgte dafür, dass Schick ihn erhielt, der wiederum den herausgerückten Torwart der Gäste anschoss und Sulimani nochmals seine Chance erhielt, die er mit viel Glück verwandeln konnte; irgendwie fand der Ball seinen Weg durch sechs Verteidiger.
Diese frühe Führung hatte natürlich eine Auswirkung auf das gesamte weitere Spielgeschehen.
Die Admira spielt mit viel Absicherung gegen das Gäste-Pressing
Der SC Wiener Neustadt spielte auch vom Tor unbeeindruckt weiterhin das hohe Pressing der Anfangsphase weiter. Mit ihrem 4-4-2 stellten sie die Innenverteidiger der Admira früh zu und zwangen sie schon bei Abstößen zu langen Bällen durch den Torwart nach vorne. In den Mittelfeldräumen entstand dann ein erbitterter Kampf um die zweiten Bälle, wie beide Trainer es schon vor dem Spiel angekündigt hatten. Die Admira nutzte nun aber mit der Führung im Rücken ihre Spieler weniger hoch und kümmerte sich eher um die Absicherung, wenn diese zweiten Bälle verloren gingen.
Selbst erfolgreiche Balleroberungen mit schnellen Kontern durch Wiener Neustadt sorgten darum nur selten für Gefahr. Die Admira stand hinten gut, hatte Überzahl und konnte diese Pässe meistens abfangen. Zwar gingen sie wieder verloren, weil die Gäste meistens sofort wieder den langen Ball nach vorne provozierten, alles in allem stand die Admira aber stabil. Sie ließen zwar 15 Schüsse zu, aber nur vier davon gingen auf das Tor. Gleichzeitig hatte die Admira selbst 22 Schüsse, wovon immerhin sechs den Torwart der Gäste beschäftigten. Ursache dafür waren auch gute Bewegungen in der vordersten Reihe.
Die Admira bespielt Wiener Neustadts Kompaktheit in deren Hälfte
In der eigenen Hälfte war Wiener Neustadt nicht so enorm drückend wie im Angriffs- und Gegenpressing. Sie versuchten zwar mit viel Herausrücken, auch von den Innenverteidigern, Druck zu erzeugen und waren individuell überaus aggressiv, doch die Kompaktheit in der eigenen Hälfte und die harmonischen Bewegungen bei diesen herausrückenden Bewegungen waren oftmals ein kleines Problem. Besonders wenn das Mittelfeld nach vorne schob, konnten die Verteidiger nicht ebenso dynamisch nach vorne rücken und öffneten dadurch Räume im Zwischenlinienraum.
Einerseits konnte die Admira mit schnellen Kombinationen durch das Mittelfeld hindurch nach vorne kommen. Schick und Domoraud rückten etwas ein und boten sich an, spielentscheidend für diese Kombinationen war aber Thürauer. Er zeigte viel Laufaufwand, ließ sich oft nach hinten fallen oder ging auch auf die Flügel, um dort zu unterstützen.
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Teilweise streute er auch lange Passversuche ein. Ihn ergänzte Sulimani, der sich von vorne viel in den Zwischenlinienraum zurückfallen ließ, wenn die defensive Kompaktheit von Wiener Neustadt nicht mehr vorhanden war. Mehrmals konnten die Hausherren sich aus dem Pressing befreien, indem sie durch das Mittelfeldband von Wiener Neustadt gegen deren Bewegung Schnittstellenpässe auf Sulimani spielen konnten.
Andererseits gab es auch viele Flügelangriffe, wo man dann über Querpässe vor dem Strafraum freie Spieler fand. Auch damit wurde die mangelnde Kompaktheit im Zwischenlinienraum mehrmals gut bespielt. Dies war auch beim zweiten Tor der Fall, wo die Admira den Ball im Mittelfeld an der Seite eroberte und dann auf Thürauer spielte, der im Zwischenlinienraum alle Zeit der Welt hatte.
Wiener Neustadt hatte natürlich etwas Pech, dass die drei Tore der Admira im Tor landeten; zwei davon waren Distanzschüsse, das erste Tor war eine Situation, die man eher beim Flipper als beim Fußball erwarten würde. Gleichwohl hatten die Gäste aber nicht die besten Ideen, um die Gastgeber zu bespielen. Sie versuchten es mit mehr langen Hereingaben, die teilweise auch aus dem Halbfeld kamen oder durch lange Diagonalbälle aus dem Mittelfeld auf die Flügel.
Die mangelnde Präsenz in der Mitte – ob durch ein mögliches Einrücken der Flügelstürmer oder durch mehr Bewegung von Fröschl auf die Flügel und dazugehörigen Vertikalläufen der Spieler hinter ihm – war das große Problem in dieser Partie. Das ist auch bei der Heatmap von Dobras z.B. erkennbar.
Auch die Einwechslung von Pichlmann und eine Umstellung auf einen klareren Zweiersturm bei eigenem Ballbesitz brachte nicht die gewünschte Wirkung.
Fazit
Der Sieg war in dieser Höhe wohl nicht ganz verdient, doch letztlich gehen die drei Punkte für die Admira in Ordnung. Sie erzielten ein glückliches Tor zu Beginn und zwei Mal trafen sie per Distanzschuss, alles in allem waren sie aber jene Mannschaft, welche sich strategisch besser positionierte; der Führungstreffer in der 10. Minute spielte ihnen aber natürlich auch in die Karten. Bis dahin hatten die Gäste etwas mehr vom Spiel, sie begannen das Spiel standesgemäß mit frühem und hohem Pressing, welches sie selbst durch einen langen Ball direkt nach Anstoß einleiteten. Erstmals nach drei überaus erfolgreichen Spielen konnten sie aber durch ihr Pressing und ihre Aggressivität nicht zum Sieg kommen; auch, weil die Admira diese Tugenden zeigte.
Grafiken aus der neuen Analyserubrik auf bundesliga.at & von Sky Sport Austria
Rene Maric, abseits.at
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