Gestern widmeten wir uns den bisherigen Ballbesitz-, Ballverarbeitungs- und Passstatistiken nach 15 gespielten Runden in der tipp3 Bundesliga. Heute widmen wir uns allgemeinen Zweikampfstatistiken... Zwischenbilanz nach 15 Bundesligarunden: Allgemeine und individuelle Zweikampfstatistiken

Richard Windbichler (Admira Wacker Mödling)Gestern widmeten wir uns den bisherigen Ballbesitz-, Ballverarbeitungs- und Passstatistiken nach 15 gespielten Runden in der tipp3 Bundesliga. Heute widmen wir uns allgemeinen Zweikampfstatistiken und den individuell besten und schlechtesten Zweikämpfern der Liga, eingeteilt in ihre Positionen.

Die meisten Zweikämpfe der Liga gewinnt Red Bull Salzburg (bisher 1782). Der Zweite in dieser Liste ist der SV Grödig (1615) mit ordentlichem Respektabstand. Salzburg führt diese Liste wohl aufgrund des mannschaftlich geschlossenen Pressings an. Da die Salzburger gerade im Mittelfeld eng am Mann stehen und mit den vier offensivsten Akteuren früh an den Mann gehen, werden sie in die meisten Zweikämpfe verwickelt, können somit auch viele gewinnen. Es folgen die Admira (1598), sowie ex aequo Rapid und der WAC (je 1496). Die wenigsten tatsächlich gezählten Zweikämpfe gewann bisher Wiener Neustadt (1309).

Relativ betrachtet sieht das jedoch ganz anders aus. Die durchschnittlich meisten Zweikämpfe gewinnt nämlich Rapid:

1. – SK Rapid Wien
2. – Red Bull Salzburg
3. – FK Austria Wien
4. – Wolfsberger AC
5. – SK Sturm Graz
6. – SC Wiener Neustadt
7. – SV Grödig
8. – Admira Wacker Mödling
9. – SV Ried
10. – FC Wacker Innsbruck

Gestern analysierten wir, dass der FC Wacker Innsbruck in Pass- und Ballbehauptungsstatistiken allgemein schlecht wegkommt. Wenn es schon am Individuellen mangelt, sollte man wenigstens versuchen über den Kampf ins Spiel zu finden. Doch die Innsbrucker gewannen nicht nur die drittwenigsten Zweikämpfe an der Zahl, sondern liegen in Prozenten klar am Ende der Zweikampftabelle. Eigentlich ein Problem, das sich mit konsequenterer Spielweise ohne Ball abstellen ließe.

Interessant ist auch der verhältnismäßig schwache Wert des SV Grödig, sowie die relativ guten Werte des SK Sturm und des WAC. Dass Rapid diese Liste anführt, ist der ständigen grün-weißen Suche nach Dominanz und Kurzpassspiel geschuldet. Salzburg spielt dem gegenüber explosiver und fordernder in der Balleroberung, wodurch man in wesentlich mehr Zweikämpfe verwickelt wird und relativ gesehen weniger, absolut betrachtet aber deutlich mehr gewinnt. Sadio Mané ist mit insgesamt 407 Zweikämpfen der Spieler, der in der laufenden Saison die meisten Duelle annahm. Zweiter ist Innsbrucks Lukas Hinterseer mit 406.

In den folgenden Statistiken lassen wir Spieler, die weniger als die Hälfte der Saison auf dem Platz standen außen vor. Wir beginnen mit den fünf besten Zweikämpfern der Liga, die in der Abwehr zum Einsatz kommen:

75,31% – Richard Windbichler (Admira Wacker Mödling)
72,22% – Michael Madl (SK Sturm Graz)
69,65% – Nikola Vujadinovic (SK Sturm Graz)
69,05% – Martin Hinteregger (Red Bull Salzburg)
64,81% – Christopher Trimmel (SK Rapid Wien)

Von allen Abwehrspielern ist also ausgerechnet Richard Windbichler vom Schlusslicht Admira der beste Zweikämpfer. Danach folgt die Innenverteidigung des SK Sturm Graz und Salzburgs Youngster Martin Hinteregger. Christopher Trimmels Werte sind die besten eines etatmäßigen Außenverteidigers.

Die besten fünf Zweikämpfer für das Mittelfeld sind bisher:

64,78% – Peter Hlinka (SC Wiener Neustadt)
64,14% – Stefan Ilsanker (Red Bull Salzburg)
60,75% – Emir Dilaver (FK Austria Wien)
59,18% – Michele Polverino (Wolfsberger AC)
59,04% – Simon Piesinger (FC Wacker Innsbruck)

Peter Hlinka beweist mit dieser guten Statistik, welch zentrale Rolle er derzeit beim SC Wiener Neustadt spielt. Dasselbe gilt für Michele Polverino beim WAC. Stefan Ilsanker ist im Mittelfeld der Salzburger ein Schattenmann, der sich langsam zum Leistungsträger mausert und in einer insgesamt filigranen Mannschaft dorthin geht, wo’s weh tut.

Die besten fünf zweikämpfenden (klassischen) Stürmer der Liga sind bisher:

45,61% – Roman Kienast (FK Austria Wien)
43,81% – Mihret Topcagic (Wolfsberger AC)
43,54% – Jonathan Soriano (Red Bull Salzburg)
41,75% – Christian Falk (Wolfsberger AC)
41,11% – Thomas Pichlmann (SC Wiener Neustadt)

Die Bezeichnung „Stürmer“ ist mittlerweile fließend. Somit fallen recht gute Zweikämpfer wie Salzburgs Mané oder Rapids Sabitzer aus dieser Liste. Betrachtet man die fünf besten typischen Angreifer, ist es am schwersten gegen Roman Kienast anzukommen. Ebenso wie die Nummer zwei Mihret Topcagic überzeugt er durch seine körperliche Robustheit. Die Nummer drei, Jonathan Soriano, punktet eher mit Cleverness im Zweikampf und im kurzen, schnellen Laufspiel.

Die bisher besten Zweikämpfer sind wir somit durch. Nun schauen wir noch die jeweils fünf schlechtesten Kicker in dieser Kategorie nach 15 Runden an.

Abwehr:

41,86% – Gernot Suppan (Wolfsberger AC)
46,23% – Dennis Mimm (SC Wiener Neustadt)
46,59% – Thomas Bergmann (FC Wacker Innsbruck)
46,80% – Alexander Hauser (FC Wacker Innsbruck)
47,79% – Stephan Palla (SK Rapid Wien)

Dass Suppan diese Liste recht deutlich anführt ist der Tatsache geschuldet, dass er unter Neo-Trainer Didi Kühbauer im Mittelfeld zum Einsatz kommt und dort naturgemäß mehr Zweikämpfe verliert. Für Dennis Mimm, der heuer schon auf vier verschiedenen Positionen spielte, gilt dasselbe. Es folgen die Innsbrucker Außenverteidiger, was wiederum das schlechte statistische und praktische Abschneiden Innsbrucks als Mannschaft erklärt. Dass Rapids Linksverteidiger Stephan Palla in dieser Liste aufscheint, ist ebenfalls keine Überraschung.

Mittelfeld:

30,83% – Guido Burgstaller (SK Rapid Wien)
33,33% – René Schicker (Admira Wacker Mödling)
35,50% – Daniel Schütz (FC Wacker Innsbruck)
36,36% – Daniel Beichler (SK Sturm Graz)
39,60% – Valon Berisha (Red Bull Salzburg)

Burgstallers und Schickers Situationen sind vergleichbar: Beide Spieler versuchen in einem Spiel enorm viel, wagen Einzelaktionen und haben vor allem einen markanten Zug zum Tor. Zudem spielten beide in der laufenden Saison bei ihren Klubs schon als nominelle Angreifer. Der erste „echte“ Mittelfeldspieler in dieser Liste, ist Daniel Schütz, der mit seinem ebenfalls erschreckend schwachen Wert das Worst-Of der Innsbrucker fortführt. Überraschend ist auch das Aufscheinen des Norwegers Valon Berisha, der in der Vorsaison noch als Motor des Salzburger Mittelfelds galt und der bisher schwächste Zweikämpfer unter den zentralen Mittelfeldspielern ist.

Angriff:

31,37% (322) – Issiaka Ouédraogo (Admira Wacker Mödling)
32,35% (204) – Philipp Hosiner (FK Austria Wien)
34,41% (279) – Philipp Zulechner (SV Grödig)
35,16% (256) – Roman Wallner (FC Wacker Innsbruck)
35,52% (290) – Alan (Red Bull Salzburg)

Stürmer verlieren natürlich insgesamt die meisten Zweikämpfe, werden für gewöhnlich auch in die meisten verwickelt. In Klammer haben wir hier die bisherige Anzahl der Zweikämpfe über die gesamte Saison hinzugefügt. Auffällig ist, wie oft sich Admiras Ouédraogo in Duelle einlässt. Durch seinen großen Aktionsradius und sein häufig ziemlich einsames Pressing, kommt der burkinische Angreifer in enorm viele Zweikämpfe.

Philipp Hosiner hingegen bestritt wenige Zweikämpfe und gewann relativ nur unwesentlich mehr als Ouédraogo. Absolut betrachtet gewann Ouédraogo 35 Zweikämpfe mehr als Hosiner. Dass die Zweikampfstatistik bei Angreifern aber nicht immer Aufschluss über den Erfolg eines Stürmers gibt, zeigen die bisherigen Bilanzen von Philipp Zulechner und Alan.

Somit ist Guido Burgstaller insgesamt als statistisch schlechtester Zweikämpfer der Liga zu bezeichnen, was auch seiner hohen Positionsuntreue geschuldet ist. Allerdings sind die Zweikämpfe, die „Burgi“ gewinnt, zumeist sehr wichtige, wodurch sich diese Wertung auch wieder ein wenig relativiert.

Nächstes Mal dreht sich in unserer Bundesliga-Zwischenbilanz alles um das Passspiel!

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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