Die interessantesten Spieler der Herbstsaison 2016/17 (2): Tarkan Serbest
Fußball in Österreich 28.Dezember.2016 David Goigitzer 0
In dieser Serie stellen wir euch zehn Spieler vor, die in der Herbstsaison 2016/17 interessante Leistungen in der österreichischen Bundesliga abriefen, über die es sich zu sprechen lohnt. Mit 22 Jahren hat es Tarkan Serbest nun endlich in die Startelf der Austria geschafft, nachdem er letzte Saison bereits einige Male Bundesliga-Luft schnuppern durfte. Der zentrale Mittelfeldspieler wurde auch prompt zu einer wichtigen Säule im Spiel von Thorsten Fink. Trotz seiner jungen Jahre trägt er enorm viel Verantwortung – mehr als man auf den ersten Blick vielleicht erkennt.
Alleiniger Zentrumsspieler
Die Austria zeichnete sich in diesem Herbst vor allem durch eines aus: Schwache Verbindungen im Ballbesitz. Durch das beinahe konstante Abkippen Holzhausers und die sich im Positions-Nirvana befindenden Außenverteidiger ist die erste Aufbaulinie meist überbesetzt. Hinzu kommt, dass Grünwald als Zehner meist sehr hoch und vertikal agiert und sich selten in den Achter- oder Zehnerraum fallen lässt. So agiert die Austria oft in einem 5-1-0-4, mit Serbest als alleinigem Spieler im Zentrum. Der junge Sechser balanciert die Ballbesitzformation der Austria sehr gut und bewegt sich stets klug, um entweder anspielbar zu sein, oder Gegner zu binden und dadurch Räume zu reißen. Diese sind jedoch aufgrund der schwach koordinierten Bewegungen der Mitspieler kaum bespielbar. Holzhauser wird oft als Spielmacher der Mannschaft bezeichnet, Serbest ist dies jedoch mindestens im gleichen Maße, jedoch unauffälliger und weniger dominant. Er versucht den Rhythmus des Spiels mitzubestimmen, zu oft ist jedoch sein Partner im Mittelfeld zu dominant eingebunden, als dass Serbest hier mehr Arbeit verrichten könnte. So agiert er vor allem als Balancespieler für die ganze Mannschaft, und ist quasi der „Spielmacher ohne Ball“.
Simple, aber effektive Entscheidungsfindung
Serbest ist im Passspiel sehr orthodox, die spektakulären Pässe überlässt er prinzipiell Holzhauser. Diese sind auch nicht die größte Qualität des Wieners, er beschränkt sich auf kurze, simple Pässe die den Ballvortrag fördern. Durch seine gute Passtechnik spielt er die Bälle seinen Mitspielern stets mit der richtigen Schärfe in den richtigen Fuß und ist somit sehr wichtig für die Ballzirkulation beim Übergang ins Angriffsdrittel. Sein Passspiel ist zumeist horizontal oder diagonal gestreut, selten bespielt er die Schnittstellen und sorgt direkt für Durchschlagskraft, dafür sind andere bei der Austria zuständig. Vor allem geschieht dies bei den Violetten mehr durch Dribblings oder hohe Bälle hinter die letzte Linie. Serbest ist, das muss man leider sagen, nur suboptimal eingebunden und könnte vermutlich in einem saubereren, ballbesitzfokussierten System sich noch deutlich steigern, was ihm unter Fink wohl noch verwehrt bleiben wird.
Serbest bei gegnerischem Ballbesitz
Serbest hat sich hingehend seiner positionellen Disziplin gebessert, attackiert jetzt nicht mehr zu oft raus auf den Flügel, wie er es noch am Anfang der Saison tat. Er hält das Zentrum und hilft dabei seine Innenverteidiger vor Pässen in den Zwischenlinienraum zu schützen. Dennoch ist er in Sachen Antizipation von Pässen noch nicht an seinem Limit angelangt, vor allem beim Abfangen von Bällen könnte er sicher noch bessere Arbeit leisten. Hier ist jedoch auch, zumindest teilweise, das oft einmal mehr, mal weniger mannorientierte Defensivsystem der Wiener Austria Schuld, das eher auf Zweikämpfe abzielt. Thorsten Fink ist Physis sehr wichtig, dies zeigte er auch bei der Ausbootung von Milan Badelj beim HSV, einer der besten Passabfänger überhaupt.
Tarkan Serbest – Europa League Group Stage 16/17 [for @david_goigitzer] pic.twitter.com/MBIcULYjxX
— Football Radars (@FussballRadars) 8. Dezember 2016
David Goigitzer, abseits.at
Das könnte dich auch noch interessieren:
- Extremes Abkippen, Ballbesitzfokus und schnelle Kombinationen: Die Spielphilosophie des Thorsten Fink
- Austria-Fans zur Fink-Verlängerung: „Das Beste was uns passieren konnte“
- Thorsten Fink: Von der Champions League in den deutschen Abstiegskampf
- Die interessantesten Spieler der Herbstsaison 2016/17 (1): Michael Ambichl
David Goigitzer
- Extremes Abkippen, Ballbesitzfokus und schnelle Kombinationen: Die Spielphilosophie des Thorsten Fink
- Austria-Fans zur Fink-Verlängerung: „Das Beste was uns passieren konnte“
- Thorsten Fink: Von der Champions League in den deutschen Abstiegskampf
- Die interessantesten Spieler der Herbstsaison 2016/17 (1): Michael Ambichl
- Besondere Tore
- Die bunte Welt des Fußballs
- Europameisterschaft
- Internationale Stars
- Argentinien
- Australien
- Belgien
- Brasilien
- Chile
- Dänemark
- Deutschland
- Andreas Brehme
- Andreas Möller
- Berti Vogts
- Christoph Daum
- Franz Beckenbauer
- Fritz Walter
- Gerd Müller
- Günther Netzer
- Helmut Rahn
- Jürgen Klinsmann
- Jürgen Klopp
- Karl-Heinz Rummenigge
- Lothar Matthäus
- Lukas Podolski
- Manuel Neuer
- Miroslav Klose
- Oliver Bierhoff
- Oliver Kahn
- Philipp Lahm
- Rudi Völler
- Sepp Maier
- Thomas Häßler
- Thomas Müller
- Thomas Tuchel
- Toni Schumacher
- Toni Turek
- Udo Lattek
- Uli Hoeneß
- Uwe Seeler
- Elfenbeinküste
- England
- Finnland
- Frankreich
- Irland
- Italien
- Alessandro Del Piero
- Alessandro Nesta
- Andrea Pirlo
- Christian Vieri
- Claudio Gentile
- Dino Zoff
- Fabio Cannavaro
- Francesco Totti
- Franco Baresi
- Gaetano Scirea
- Giacinto Facchetti
- Gianluca Vialli
- Gianluigi Buffon
- Giuseppe Bergomi
- Giuseppe Meazza
- Luigi Riva
- Marco Tardelli
- Mario Balotelli
- Paolo Maldini
- Paolo Rossi
- Roberto Baggio
- Sandro Mazzola
- Kamerun
- Kolumbien
- Liberia
- Mexiko
- Niederlande
- Nigeria
- Nordirland
- Norwegen
- Portugal
- Schottland
- Schweden
- Schweiz
- Spanien
- Ungarn
- Uruguay
- USA
- Wales
- Österreich
- Legendäre Legionäre
- Alexander Zickler
- Antonin Panenka
- Axel Lawaree
- Branko Boskovic
- Carsten Jancker
- Dejan Savicevic
- Geir Frigard
- Hamdi Salihi
- Hansi Müller
- Jan Åge Fjørtoft
- Jocelyn Blanchard
- Joey Didulica
- Jonathan Soriano
- Kevin Kampl
- Lajos Détári
- Maciej Sliwowski
- Marek Kincl
- Mario Kempes
- Mario Tokic
- Milenko Acimovic
- Nestor Gorosito
- Nikica Jelavic
- Nikola Jurčević
- Olaf Marschall
- Oliver Bierhoff
- Patrik Jezek
- Radoslaw Gilewicz
- Rene Wagner
- Roger Ljung
- Sadio Mané
- Samir Muratovic
- Sigurd Rushfeldt
- Somen Tchoyi
- Steffen Hofmann
- Szabolcs Sáfár
- Tibor Nyilasi
- Trifon Ivanov
- Valdas Ivanauskas
- Vladimir Janocko
- Zlatko Kranjcar
- Nationale Stars
- Aleksandar Dragovic
- Andi Ogris
- Andreas Herzog
- Andreas Ivanschitz
- Bruno Pezzey
- Christian Fuchs
- David Alaba
- Deni Alar
- Didi Kühbauer
- Ernst Happel
- Ernst Ocwirk
- Felix Gasselich
- Franz Wohlfahrt
- Friedl Koncilia
- Gustl Starek
- Hans Krankl
- Herbert Prohaska
- Heribert Weber
- Ivica Vastic
- Julian Baumgartlinger
- Kevin Wimmer
- Kurt Jara
- Marc Janko
- Marcel Sabitzer
- Mario Haas
- Marko Arnautovic
- Martin Harnik
- Martin Hinteregger
- Matthias Sindelar
- Michael Konsel
- Otto Konrad
- Peter Stöger
- Sebastian Prödl
- Toni Polster
- Ümit Korkmaz
- Veli Kavlak
- Walter Schachner
- Walter Zeman
- Zlatko Junuzovic
- Nationalmannschaft
- Österreichische Vereine
- Legendäre Legionäre
- Weltmeisterschaft
Keine Kommentare bisher.
Sei der/die Erste mit einem Kommentar.