Football history – vergessene Turniere (Teil 2)
Fußball in Österreich 24.September.2011 Daniel Mandl 0
In dieser Serie widmen wir uns ehemaligen Fußballturnieren, die es aus verschiedensten Gründen heute nicht mehr gibt. In Folge 2 geht es um den „Europapokal der Nationalmannschaften“, der von 1927 bis 1960 insgesamt sechsmal ausgetragen wurde. Auch Österreich konnte sich in die Siegerliste des Bewerbs eintragen. Dieses Turnier gilt als Vorläufer der später eingeführten Fußball-Europameisterschaft.
Wie alles begann
In den 1920er Jahren war man in Kontinentaleuropa bemüht den Fußball mehr und mehr zu professionalisieren. Mitte der 20er-Jahre installierten einige Länder wie Österreich, Ungarn und Jugoslawien einen professionellen Meisterschaftsbetrieb. Dies war aber nur ein erster Schritt. Einige – vor allem mitteleuropäische – Fußball-Verbände wollten regelmäßige internationale Pflichtspiele zwischen den Vereins- und auch Nationalmannschaften.
Verhandlungen mit der FIFA über eine Einführung einer Europameisterschaft waren nicht von Erfolg gekrönt. Und so schufen die Verbände von Österreich, Ungarn, Italien und der Tschechoslowakei 1927 bei einem Zusammentreffen in Venedig unter anderem den „Europapokal der Nationalmannschaften“. Einer der Hauptakteure bei der Schaffung des Turniers war der österreichische Funktionär Hugo Meisl, der spätere Trainer des legendären „Wunderteams“.
Der Modus
Zu den vier oben genannten Gründungsländern kam die Schweiz als fünfter Teilnehmer hinzu. Das Teilnehmerfeld des Turniers umfasste somit die wohl stärksten Nationalmannschaften Kontinentaleuropas zu dieser Zeit. Erst bei der sechsten Ausgabe des Turniers gab es mit Jugoslawien einen weiteren Teilnehmer.
Der Europapokal der Nationalmannschaften wurde so konzipiert, dass die Austragung mehre Jahre dauerte. Gespielt wurde in einem Meisterschaftsmodus. Gegen jedes Team traf man einmal zuhause und einmal auswärts an. So hatte jede Nationalmannschaft in gewisser Regelmäßigkeit nun ihre gewünschten Pflichtspiel-Auftritte.
Die ersten Austragungen
Der erste Bewerb wurde von 1927 bis 1930 ausgetragen. Die hohen Zuschauerzahlen zeugten von einer großen Beliebtheit des Wettbewerbs. Italien sicherte sich mit einem 5:0-Sieg im letzten Spiel gegen Ungarn den Titel und verwies Österreich somit auf den zweiten Platz.
Das nächste Turnier fand von 1931 bis 1932 statt und brachte das österreichische Wunderteam rund um Kapitän Matthias Sindelar hervor, das sich auch den ersten Platz holte. Herausragend dabei war ein 8:1-Sieg gegen die Schweiz in Basel. Bei der folgenden Auflage des Turniers (1933 bis 1935) sicherten sich zum bereits zweiten Mal die Italiener den Titel.
Abbruch durch den „Anschluss“ und Wiedereinführung 1948
Die vierte Ausgabe startete 1936. Diese musste aber 1938 durch den Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich abgebrochen werden. Zu diesem Zeitpunkt war das Turnier noch nicht fertig gespielt. Der damalige Tabellenführer Ungarn bekam den Titel durch den Abbruch nicht zugesprochen.
Nach dem 2. Weltkrieg war man bemüht den Bewerb wieder bald zu starten. Die fünfte Auflage wurde von 1948 bis 1953 ausgespielt. Sieger wurde erstmals die Mannschaft von Ungarn um ihren Starspieler Ferenc Puskás, welcher mit zehn Toren auch überlegener Torschützenkönig des Turniers wurde. Diese Mannschaft ging als „Goldene Elf“ in die ungarische Fußballgeschichte ein.
Letzte Austragung und Ablösung
Zum sechsten und letztem Mal fand das Turnier von 1954 bis 1960 statt. Diesmal wurde der Bewerb schon unter Aufsicht der 1954 gegründeten UEFA ausgetragen. Erstmals nahmen sechs Mannschaften teil, denn Jugoslawien war neu dazugekommen. Nach zehn Spielrunden stand erstmals die Tschechoslowakei als Sieger fest. Auf den Plätzen folgten Ungarn und Österreich.
Mit Einführung der Europameisterschaft 1960 durch die UEFA, wurde der alte Bewerb abgelöst. Dieses neue Turnier sollte nun regelmäßig alle vier Jahre stattfinden und durch eine Qualifikation allen europäischen Nationalmannschaften die Möglichkeit einer Teilnahme schaffen.
fußboller, abseits.at
Das könnte dich auch noch interessieren:
- Football history – vergessene Turniere (Teil 1: British Home Championship)
- Football at its best – die bemerkenswertesten, kuriosesten, legendärsten Fußballspiele aller Zeiten.(Teil 1)
- Football at its best – die bemerkenswertesten, kuriosesten, legendärsten Fußballspiele aller Zeiten (Teil 4)
- Football at its best – die bemerkenswertesten, kuriosesten, legendärsten Fußballspiele aller Zeiten (Teil 5)
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
- Football history – vergessene Turniere (Teil 1: British Home Championship)
- Football at its best – die bemerkenswertesten, kuriosesten, legendärsten Fußballspiele aller Zeiten.(Teil 1)
- Football at its best – die bemerkenswertesten, kuriosesten, legendärsten Fußballspiele aller Zeiten (Teil 4)
- Football at its best – die bemerkenswertesten, kuriosesten, legendärsten Fußballspiele aller Zeiten (Teil 5)
- Besondere Tore
- Die bunte Welt des Fußballs
- Europameisterschaft
- Internationale Stars
- Argentinien
- Australien
- Belgien
- Brasilien
- Chile
- Dänemark
- Deutschland
- Andreas Brehme
- Andreas Möller
- Berti Vogts
- Christoph Daum
- Franz Beckenbauer
- Fritz Walter
- Gerd Müller
- Günther Netzer
- Helmut Rahn
- Jürgen Klinsmann
- Jürgen Klopp
- Karl-Heinz Rummenigge
- Lothar Matthäus
- Lukas Podolski
- Manuel Neuer
- Miroslav Klose
- Oliver Bierhoff
- Oliver Kahn
- Philipp Lahm
- Rudi Völler
- Sepp Maier
- Thomas Häßler
- Thomas Müller
- Thomas Tuchel
- Toni Schumacher
- Toni Turek
- Udo Lattek
- Uli Hoeneß
- Uwe Seeler
- Elfenbeinküste
- England
- Finnland
- Frankreich
- Irland
- Italien
- Alessandro Del Piero
- Alessandro Nesta
- Andrea Pirlo
- Christian Vieri
- Claudio Gentile
- Dino Zoff
- Fabio Cannavaro
- Francesco Totti
- Franco Baresi
- Gaetano Scirea
- Giacinto Facchetti
- Gianluca Vialli
- Gianluigi Buffon
- Giuseppe Bergomi
- Giuseppe Meazza
- Luigi Riva
- Marco Tardelli
- Mario Balotelli
- Paolo Maldini
- Paolo Rossi
- Roberto Baggio
- Sandro Mazzola
- Kamerun
- Kolumbien
- Liberia
- Mexiko
- Niederlande
- Nigeria
- Nordirland
- Norwegen
- Portugal
- Schottland
- Schweden
- Schweiz
- Spanien
- Ungarn
- Uruguay
- USA
- Wales
- Österreich
- Legendäre Legionäre
- Alexander Zickler
- Antonin Panenka
- Axel Lawaree
- Branko Boskovic
- Carsten Jancker
- Dejan Savicevic
- Geir Frigard
- Hamdi Salihi
- Hansi Müller
- Jan Åge Fjørtoft
- Jocelyn Blanchard
- Joey Didulica
- Jonathan Soriano
- Kevin Kampl
- Lajos Détári
- Maciej Sliwowski
- Marek Kincl
- Mario Kempes
- Mario Tokic
- Milenko Acimovic
- Nestor Gorosito
- Nikica Jelavic
- Nikola Jurčević
- Olaf Marschall
- Oliver Bierhoff
- Patrik Jezek
- Radoslaw Gilewicz
- Rene Wagner
- Roger Ljung
- Sadio Mané
- Samir Muratovic
- Sigurd Rushfeldt
- Somen Tchoyi
- Steffen Hofmann
- Szabolcs Sáfár
- Tibor Nyilasi
- Trifon Ivanov
- Valdas Ivanauskas
- Vladimir Janocko
- Zlatko Kranjcar
- Nationale Stars
- Aleksandar Dragovic
- Andi Ogris
- Andreas Herzog
- Andreas Ivanschitz
- Bruno Pezzey
- Christian Fuchs
- David Alaba
- Deni Alar
- Didi Kühbauer
- Ernst Happel
- Ernst Ocwirk
- Felix Gasselich
- Franz Wohlfahrt
- Friedl Koncilia
- Gustl Starek
- Hans Krankl
- Herbert Prohaska
- Heribert Weber
- Ivica Vastic
- Julian Baumgartlinger
- Kevin Wimmer
- Kurt Jara
- Marc Janko
- Marcel Sabitzer
- Mario Haas
- Marko Arnautovic
- Martin Harnik
- Martin Hinteregger
- Matthias Sindelar
- Michael Konsel
- Otto Konrad
- Peter Stöger
- Sebastian Prödl
- Toni Polster
- Ümit Korkmaz
- Veli Kavlak
- Walter Schachner
- Walter Zeman
- Zlatko Junuzovic
- Nationalmannschaft
- Österreichische Vereine
- Legendäre Legionäre
- Weltmeisterschaft
Keine Kommentare bisher.
Sei der/die Erste mit einem Kommentar.