Andreas Heraf nominierte heute den ersten Kader, der sich in einem Trainingslager in Malaga, Spanien für die U20-Weltmeisterschaft in Kolumbien empfehlen darf. Vorerst stehen... 38 Spieler – der lange Weg bis Kolumbien

Andreas Heraf nominierte heute den ersten Kader, der sich in einem Trainingslager in Malaga, Spanien für die U20-Weltmeisterschaft in Kolumbien empfehlen darf. Vorerst stehen 24 Stars und Sternchen im Kader des WM-Starters, aber 14 weitere Spieler stehen auf der Warteliste und erhoffen sich ebenso realistische Chancen auf die WM-Teilnahme.

STARS NOCH OFFEN

Die beiden prominentesten Spieler sind vorerst nicht mit dabei: David Alaba von der TSG 1899 Hoffenheim und Aleksander Dragovic vom FC Basel werden in Malaga fehlen. Andreas Heraf hofft jedoch, dass seine beiden Leithammel noch zum Team stoßen werden. Ebenfalls noch nicht dabei: Inter-Mailand-Legionär Christoph Knasmüllner, der vorerst noch verletzt ausfällt. Auch LASK-Mittelfeldspieler Georg Trauner und Alexander Aschauer, mittlerweile eine Stütze in der B-Elf des VfB Stuttgart laborieren an Verletzungen, die jedoch bis zum Turnierstart Ende Juli auskuriert sein sollten.

VIELVERSPRECHENDE LEGIONÄRE

Mit Legionären geizt das Team von Andreas Heraf dennoch nicht: Große Hoffnungen ruhen etwa auf Marco Djuricin, der nach einem fulminanten Saisonstart bei Deutschlands Zweitligameister Hertha BSC nach und nach ins zweite Glied rutschte und zuletzt nur in der Regionalliga zum Einsatz kam. Selbiges gilt für Andreas Weimann, der zuletzt von Aston Villa an den FC Watford ausgeliehen wurde. Von der schweren Verletzung, die Weimann im Europa-League-Auswärtsspiel gegen Rapid erlitt, ist keine Rede mehr: Der England-Legionär zeigte in Watford durchaus ansprechende Leistungen, erzielte vier Saisontore und bekam endlich die Spielpraxis, die er schon lange dringend notwendig hatte. Eine weitere Stütze in Herafs Team ist der 18jährige Raphael Holzhauser, der zuletzt in der Amateurelf des VfB Stuttgart regelrecht explodierte: Alleine in den letzten sechs Wochen traf der Mittelfeldmann viermal und empfiehlt sich damit schon sehr früh für einen Platz in Stuttgarts Kampfmannschaft, der nach deren verkorkster Saison durchaus in Reichweite ist.

HELDEN (?) AUS DER ZWEITEN REIHE

Einige Talente, die es bereits früh ins Ausland zog, um die Fußballwelt zu erobern, standen bisher noch nicht so stark im Rampenlicht, wie die oben Genannten. Doch auch Spieler wie Bernhard Janeczek, der bei den Amateuren von Borussia Mönchengladbach trotz großen Potentials noch nicht regelmäßig zum Zug kam, oder der erst 17jährige Kevin Stöger, der bisher sechsmal für die Amateure des VfB Stuttgart – mittlerweile einer echten Österreicherfiliale in Deutschlands 3.Liga – stürmen durfte, sollen dem Juniorennationalteam in Kolumbien helfen. Zudem fahren mit Tobias Kainz (SC Heerenveen), Radovan Mitrovic (FC Emmen) und Marcel Ritzmaier (PSV Eindhoven) drei Holland-Legionäre mit nach Malaga.

AUSLAGE FÜR BUNDESLIGA-JUNGPROFIS

Für die Klasse im Team der Österreicher sollen die zahlreichen Legionäre sorgen. Ebenfalls für Klasse, aber auch die notwendige Masse sorgen jedoch neun Spieler mit Erfahrung in der heimischen Bundesliga, dazu sieben Akteure aus der Ersten Liga oder einer Regionalliga. Die prominentesten Hoffnungen des Teams: Rapids Michael Schimpelsberger, die Rieder Marcel Ziegl und Peter Zulj, Salzburgs Senkrechtstarter Martin Hinteregger und Mattersburgs Fixstarter Patrick Farkas, der übrigens der Einzige im aktuellen 24-Mann-Kader ist, der erstklassig spielt und bei seinem Klub ein Stammleibchen hat.

JUNGE SAMBATÄNZER

Ganz anders dürfte die Ausgangsposition bei unseren Gegnern aussehen: Panama und Ägypten sind die größeren Unbekannten als das Hammerlos Brasilien – das aber auch als Unbekannte einzustufen ist. Mit Zé Eduardo steht bei den Kickern vom Zuckerhut vorerst nur ein einziger Legionär im Kader. Und selbst er bestritt für den FC Parma erst eine Pflichtspielminute. Der Star des Teams und wohl des gesamten Turniers ist unbestritten Neymar, das Enfant Terrible des FC Santos, für den er bereits 27 Ligatore in 64 Einsätzen erzielte. Sogar im brasilianischen A-Nationalteam zeigte Neymar bereits seine Klasse: Erst drei Einsätze, dafür ein Tor bei seinem Debüt gegen die USA und ein Doppelpack gegen Schottland. Zwar haben auch Neymars Teamkollegen noch nicht den Sprung ins Ausland geschafft, jedoch sind viele von ihnen bei ihren Klubs in Brasilien bereits Stammspieler: Danilo da Silva ist auf der rechten Abwehrseite des FC Santos gesetzt, Alex Sandro auf der linken. Mit Casemiro und Lucas verfügt Brasiliens U20-Team über das zentrale Mittelfeld des FC Sao Paolo, dazu mit Gabriel von Cruzeiro Belo Horizonte über eines der größten Torhütertalente des Landes. Mit hochtrabenden Verträgen kann (noch) keiner dieser Jungs aufwarten. Und dennoch könnte dieser Gegner unangenehmer und flexibler nicht sein.

Im Laufe der nächsten Wochen, bis hin zum Start der U20-Weltmeisterschaft wirst du auf abseits.at ausführlich über das ÖFB-U20-Team und seine Gruppengegner informiert!

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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