Vor vier Jahren gewann der Nachwuchs des SK Rapid sensationell den prestigeträchtigen Mercedes-Benz Junior Cup im Glaspalast zu Sindelfingen. Wir haben uns angesehen, was die Sieger von damals heute machen, wer „es geschafft hat“ und wem die große Karriere verwehrt blieb. Am kommenden Wochenende wird der SK Rapid wieder am Turnier in Sindelfingen teilnehmen.
Zsolt Ratkai
Vor wenigen Tagen feierte Torhüter Zsolt Ratkai seinen 22.Geburtstag. Seit 2 ½ Jahren steht der Keeper beim FCM Traiskirchen unter Vertrag, wo der Ungar aber nur zwei Cup-Partien bestritt. In der Regionalliga Ost kam er zu keinen Einsätzen.
Lukas Fila
Der zweite Torhüter in der siegreichen 2016er-Mannschaft, Lukas Fila, wechselte später zum Wiener Sportklub, danach zum SC Ritzing und spielt seit vergangenem Sommer beim Tabellenführer der Burgenlandliga, dem ASV Siegendorf – unter Trainer Josef Kühbauer, dem Bruder des Rapid-Cheftrainers.
Josef Tahon
Der langjährige Nachwuchsspieler Josef Tahon wechselte kurz nach dem Turniersieg zu den Amateuren des SV Mattersburg und später in die 2.Liga Mitte im Burgenland zum FSG Oberpetersdorf/Schwarzenbach, wo er sein letztes Spiel im Jänner 2019 absolvierte. Den Aufstieg in die Burgenlandliga schaffte er noch mit seinem neuen Team, heute wird Tahon aber nicht mehr im Kader des Vereins aufgeführt.
Attila Szalai
Als klar war, dass der robuste Innenverteidiger Attila Szalai keine Chance auf einen Platz in der Rapid-Kampfmannschaft haben würde, wechselte er zurück nach Ungarn. Zwar debütierte der gebürtige Budapester noch für Rapids „Erste“, danach kickte er aber in der ungarischen Liga für Mezökövesd, wo er unumstrittener Stammspieler war. Seit vergangenem Sommer spielt Szalai auf Zypern für Apollon Limassol, wo er in der diesjährigen Europa-League-Qualifikation zweimal gegen die Austria durchspielte. Im November feierte Szalai im Testspiel gegen Uruguay sein Debüt in der ungarischen Nationalmannschaft, womit er von den Sindelfingen-Siegern der einzige A-Nationalspieler ist.
Denis Bosnjak
Der Defensivspieler Denis Bosnjak spielte in den letzten Jahren leihweise für den SC Wiener Neustadt und den FAC, kehrte im Sommer wieder zu Rapid zurück, wird vom Trainer der zweiten Mannschaft, Zeljko Radovic, aber nicht mehr berücksichtigt. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, aber ein Wechsel im Winter ist wahrscheinlich.
Manuel Thurnwald
Für den SK Rapid bestritt der 21-jährige Manuel Thurnwald 34 Pflichtspiele, erzielte dabei einen Treffer und drei Assists. Am Ende waren die körperlichen Voraussetzungen für mehr aber nicht gegeben und so wechselte er im vergangenen Juli nach Altach, wo er Stammspieler ist und sowohl als Rechtsverteidiger, als auch als Innenverteidiger und Sechser eingesetzt wird. Thurnwald ist somit einer der wenigen Sindelfingen-Sieger, die sich in der höchsten Spielklasse etablieren konnten.
Dejan Ljubicic
Der Kapitän der siegreichen Mannschaft von 2016 ist zugleich auch der erfolgreichste Profi unter den Sindelfingen-Siegern. Dejan Ljubicic bestritt mittlerweile 91 Spiele für Rapids Kampfmannschaft, erzielte sieben Tore und vier Assists, ist zudem im U21-Nationalteam gesetzt und nahm im vergangenen Sommer an der U21-EM teil. Der defensive Mittelfeldspieler wird immer wieder als Kandidat für einen Auslandstransfer gehandelt – sein Vertrag bei Rapid läuft noch bis 2021.
Albin Gashi
Der Offensivspieler Albin Gashi war sicher einer der talentiertesten Kicker der Siegermannschaft, stand sich im Zuge seiner Nachwuchszeit häufig selbst im Weg. In drei Wochen wird Gashi bereits 23 Jahre alt und nach Leihen zum FAC, SV Horn und in die Niederlande zum FC Den Bosch, wurde Gashi im vergangenen Sommer fix von Rapid an den FAC abgegeben. In der laufenden Saison brachte er es beim Zweitligisten auf einen Treffer in zehn Partien.
Samuel Oppong
Auch der in Ghana geborene Österreicher Sami Oppong zeigte in Sindelfingen gute Leistungen, unterm Strich reichte es aber nicht für eine erstklassige Karriere. Oppong wurde zunächst an die zweite Mannschaft der Admira, dann an Blau-Weiß Linz verliehen, wo er jeweils keinen bleibenden Eindruck hinterließ und wechselte danach als Ergänzungsspieler in die zweite zyprische Liga zu Olympiakos Nikosia. Dort wurde Oppong Meister, erzielte zwei Tore in 24 Spielen, kehrte der Ferieninsel nach dem Aufstieg aber wieder den Rücken und spielt seit Sommer in Kapfenberg. Für die Obersteirer kam er bisher zu sieben Einsätzen und traf dabei einmal.
Edvin Orascanin
Mit einem Zidane-Trick erzielte Edvin Orascanin das wohl schönste Tor des Turniers im Jahr 2016 – Rapid verließ der gebürtige Bosnier aber schon ein halbes Jahr nach dem Turniersieg. Der mittlerweile 22-Jährige wechselte zunächst zum FAC, danach zu Donau Linz und weiter nach St.Valentin. Heute kickt der Mittelfeldspieler in der Landesliga bei Union Dietach.
Ceyhun Tüccar
Der leichtfüßige Techniker Ceyhun Tüccar ist seit vergangenem Sommer vereinslos. Rapid hatte den heute 21-Jährigen zum FAC verliehen, für den er immerhin sechs Tore erzielte, holte den ehemaligen U19-Teamspieler aber nicht mehr nach Hütteldorf zurück.
Julian Küssler
Der flinke Angreifer Julian Küssler wurde Torschützenkönig und zudem zum Spieler des Turniers gewählt, als Rapid Sindelfingen als Sieger verließ. Danach geriet die Karriere des 21-Jährigen aber ins Stocken, was sich nach seinem Wechsel zum Wiener Sport-Club im Sommer 2018 änderte. In den letzten 1 ½ Jahren erzielte Küssler in 44 Regionalligaspielen für den Traditionsklub 14 Tore. In der laufenden Saison ist er mit neun Toren der Topscorer des Tabellenvierten der Regionalliga Ost. Für den Stürmer gibt es also zumindest noch eine realistische Chance eine Etage weiter oben anzuklopfen.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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