Wir haben uns in Rapids Nachwuchs umgesehen und die besten Talente des Rekordmeisters genauer unter die Lupe genommen.
Aaron Sky Schwarz
ST/LM/RM – 15 Jahre
Der gebürtige Oberösterreicher gilt als eines der größten Talente in der aktuellen U15-Mannschaft des SK Rapid. Aaron Sky Schwarz kann dabei sowohl als Stürmer als auch auf den Außenbahnen eingesetzt werden. Immer wieder lässt er seinen energischen Zug in Richtung des gegnerischen Tores aufblitzen. Darüber hinaus verfügt die 15-jährige Offensivkraft über einen ausgeprägten Torriecher. Aufgrund seiner ersten Saison in der Akademie des SK Rapid wäre eine genauere Einschätzung des Spielerpotenzials zwar unseriös, das fußballerische Talent ist jedoch zweifelsfrei vorhanden.
Philipp Wydra
ZM – 16 Jahre
Der 16-jährige Bruder des Ex-Rapidlers Dominik Wydra zieht in der U16-Mannschaft der Hütteldorfer die Fäden in der Mittelfeldzentrale. Wydra ist ein offensiv orientierter Mittelfeldspieler, der gleichzeitig über ein brauchbares Defensivverhalten verfügt. Darüber hinaus besticht der Nachwuchsteamspieler durch einen starken Torreicher, der schlussendlich in einer ausgezeichneten Torquote resultiert – aktuell hält er in der U16-Jugendliga bei 13 Toren aus 15 Spielen. Ein weiteres Merkmal Wydras sind dessen Dribblings im Offensivdrittel. Dank seiner tollen Ballbehandlung verschafft sich Wydra selbst auf engstem Raum genügend Platz, um überlegt abzuschließen. Auch physisch ist das Talent bereits überdurchschnittlich reif. Zumindest die erste Profistation könnte mit jener des älteren Bruders Dominik übereinstimmen.
Nikolas Polster
TW – 16 Jahre
Polster gilt zurzeit als eines der größten österreichischen Torwarttalente und trainierte bereits vor knapp eineinhalb Jahren erstmals mit der Kampfmannschaft des SK Rapid. Der Nachwuchsteamtorhüter zeichnet sich vor allem durch seine herausragenden Reflexe sowie seine hohe Fangsicherheit aus. Obwohl der 16-jährige Wiener bereits jetzt auf einem sehr akzeptablen Niveau agiert, ist er definitiv noch einige Schritte von seinem Bundesligadebüt entfernt. So besteht zum Beispiel in der Strafraumkontrolle sowie im Rahmen seiner fußballerischen Fähigkeiten noch Entwicklungspotenzial. Gerade diese Attribute sind jedoch bei nahezu allen Torhütern seiner Altersgruppe noch nicht ausgereift.
Dalibor Velimirovic
IV – 18 Jahre
Dalibor Velimirovic gleicht in etwa den typischen Rapid-Talenten auf der Position des Innenverteidigers. So verfügt er – ebenso wie Wöber oder Müldür – über einen sehr guten Spielaufbau sowie eine solide Zweikampfführung. Einzig physisch könnte der unumstrittene Stammspieler des ältesten Akademie-Jahrganges noch zulegen. Nachdem der 18-Jährige bereits die abgelaufene Wintervorbereitung mit der zweiten Mannschaft absolviert hat, wird er in der nächsten Spielzeit voraussichtlich für Rapid II auflaufen.
Mustafa Kocyigit
OM – 18 Jahre
Kocyigit ist ein trickreicher offensiver Mittelfeldspieler, der seine Rolle sehr offensiv interpretiert und dadurch immer wieder gute Einschussmöglichkeiten vorfindet. Dadurch agiert er in vielen Fällen eher als zusätzlicher Stürmer, anstatt tatsächlich die Rolle des klassischen Spielmachers einzunehmen. Seine Wendigkeit und Agilität stellen zahlreiche Verteidiger regelmäßig vor größere Probleme. Auch der junge Mittelfeldspieler durfte bereits Erfahrung in der zweiten Mannschaft sammeln, als er seine technischen Vorzüge im Rahmen des Mercedes Benz Junior Cups unter Beweis stellte. Sofern der Sprung in den Erwachsenenfußball reibungslos geschehen sollte, wären zusätzliche Trainingseinheiten in der Kraftkammer jedoch vorteilhaft. In der U18-Jugendliga hält Kocyigit derzeit bei zehn Toren aus 15 Spielen.
Yusuf Demir
OM/LM/RM/ST – 15 Jahre
Spätestens nach seinem extrem starken Hallenauftritt in Sindelfingen steht Demir auf der Wunschliste zahlreicher Topklubs. Das erst 15-jährige Offensivtalent ist dabei besonders variabel einsetzbar und verfügt über eine erstklassige Ballbehandlung, eine ausgeprägte Beweglich- und Wendigkeit sowie ein großes Durchsetzungsvermögen in Offensivzweikämpfen. Auch nicht zu vernachlässigen ist sein Auge für besser positionierte Mitspieler sowie ein respektabler Abschluss. Wie bei fast allen Spielern seiner Altersklasse befindet sich Demir physisch allerdings noch nicht wirklich auf Augenhöhe mit – in dieser Kategorie – herausragenden Bundesligaspielern.
Sofern sich Demir rasch von seiner unlängst erlittenen Meniskusverletzung erholen sollte und weiterhin eine überdurchschnittlich tolle Entwicklung zeigt, wird er ab Sommer zumindest mit der Kampfmannschaft des SK Rapid trainieren. Grund dafür ist nicht nur die zweifelsfrei vorhandene Qualität des Austro-Türken. Viel eher erhöht sich das Ablösepotenzial nach dem ersten unterschriebenen Profitvertrag deutlich. Demir hat das Potenzial, ein klassischer Unterschiedsspieler zu werden.
Deniz Pehlivan
LM/RM– 17 Jahre
Deniz Pehlivan –nicht verwandt mit Ex-Rapidler Yasin Pehlivan – ist einer der talentiertesten Flügelspieler der grün-weißen Nachwuchsteams. Der 17-Jährige kann im Mittelfeld und auch als Sturmspitze eingesetzt werden. Die Stärken des Jungrapidlers liegen dabei vor allem in den Offensivzweikämpfen, die er mit Hilfe seiner technischen Vorzüge häufig für sich entscheiden kann. Zuletzt durfte der Austro-Türke mehrere Treffer auf Vereinsebene und weitere im Rahmen der erfolgreichen U17 EM-Qualifikation bejubeln – in der U18-Jugendliga hält er aktuell bei sechs Toren aus 14 Partien und einem Torschnitt von 90 Minuten. Neben Demir zählt Pehlivan sicherlich zu den hoffnungsvollsten Flügelspielern der Rapid-Akademie. Zusätzlich erinnern beide ein wenig an Ex-Rapidler Veli Kavlak, der in den ersten Jahren seiner Profikarriere ebenfalls ähnliche Attribute aufwies.
Leo Greiml
IV – 17 Jahre
Der 17-jährige Greiml gilt nicht nur für Cheftrainer Dietmar Kühbauer als kommender Stammspieler in der Innenverteidigung des SK Rapid. Er besticht vor allem durch sein exzellentes Zweikampfverhalten in der Luft sowie auf dem Boden. Darüber hinaus agiert Greiml stets kompromisslos und arbeitet aggressiv gegen den Ball. Den Spielaufbau überlässt er allerdings öfter seinen Nebenmännern. Intern wird der Verteidiger bereits als demnächst fixer Bestandteil des Kampfmannschaftskaders gehandelt. In der Wintervorbereitung durfte er nämlich schon mehrmals in verschiedensten Trainingseinheiten und Testspielen mitwirken.
Martin Moormann
LV/IV – 17 Jahre
Trotz einigen interessanten Auslandsoptionen wechselte Martin Moormann letzten Sommer aus der St. Pöltener Akademie nach Wien-Hütteldorf. Dort wird er mittlerweile vorwiegend bei Rapid II eingesetzt. Als linker Außenverteidiger konnte er sich aktuell einen Stammplatz erspielen. Dabei agiert er zwar defensiv sattelfest, für energische Flankenläufe fehlen ihm jedoch aufgrund seiner Ausbildung als Innenverteidiger die grundlegenden Fähigkeiten eines Flügelspielers. Sofern Moormann die Chance erhält, fortan als Innenverteidiger aufzulaufen, verschärft er den qualitativ ohnehin schon überdurchschnittlich hochwertigen Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung von Rapid II zusätzlich. Somit würde er auch noch stärker in Richtung des Kampfmannschaftskaders drängen.
Patrick Obermüller
IV – 20 Jahre
Der großgewachsene Abwehrchef von Rapid II besticht durch seine physische Präsenz und eine solide Zweikampfführung. Besonders hervorzuheben sind zusätzlich auch seine spielerischen Qualitäten, die einen sehr ansehnlichen Spielaufbau ermöglichen. Häufig wagt Obermüller präzise Chip-Bälle in die Spitze, welche seine Mitspieler anschließend weiterverarbeiten können. Der 20-jährige Innenverteidiger scheint bereit für den nächsten Schritt, ein Leihjahr in der neugeschaffenen 2. Liga sollte spätestens kommenden Sommer realisiert werden.
Lukas Sulzbacher
RV – 19 Jahre
Sulzbacher ist ein kompromissloser Außenverteidiger, der stets mit großem Einsatz und hoher Geschwindigkeit agiert. Der Dauerläufer bindet sich sowohl in das Defensiv- als auch in das Offensivspiel ein. Dabei riskiert Sulzbacher in einigen Fällen zu viel, sodass er teilweise in ungünstigen Momenten attackiert und dem Gegner dadurch gefährliche Umschaltmöglichkeiten bietet. Verglichen mit Manuel Thurnwald ist Sulzbacher der konstantere Verteidiger, gleichzeitig aber wohl auch der schwächere Offensivspieler. Obwohl seine Leistungsdaten noch nicht wirklich zufriedenstellend sind, könnte er aufgrund seiner wuchtigen Spielweise durchaus eine Chance in der Kampfmannschaft des SK Rapid erhalten.
Elias Felber
ZM – 20 Jahre
Der Kapitän von Rapid II gilt als Mittelfeldstratege, dessen Stärken vor allem in einem sauberen und intelligenten Passspiel liegen. Zusätzlich übernimmt Felber einen defensiven Part in der Mittelfeldzentrale, womit er auch seine Fähigkeiten als Balleroberer unter Beweis stellt. Neben der verbesserungswürdigen physischen Stärke, die auch bereits von Cheftrainer Kühbauer erkannt wurde, könnte er noch torgefährlicher werden. Trotz aller Kritik scheint der Aufstieg in den Kampfmannschaftskader – richtigerweise – bereits fixiert. Aktuell besteht bei Rapid ohnehin ein Überangebot an talentierten zentralen Mittelfeldspielern, sodass für mehrere Talente gleichzeitig Lösungen gefunden werden müssen.
Nicholas Wunsch
OM – 18 Jahre
Wunsch ist zurzeit einer der talentiertesten Spieler im Kader von Rapid II. Der offensive Mittelfeldspieler tritt dabei nicht nur als Torschütze in Erscheinung, viel mehr bereitet er auch regelmäßig Tore vor. Das 18-jährige Offensivjuwel verfügt über eine herausragende Technik und Ballbehandlung sowie über einer enorme Spritzigkeit in seinen Aktionen. Besonders hervorzuheben ist auch seine vertikale Spielweise, die dazu führt, dass Wunsch oftmals mehrere Meter mit dem Ball am Fuß auf die Abwehrreihe der Gegner zuläuft, um Chancen zu kreieren. Selbst defensiv ist der Jungspund durchaus brauchbar, weshalb er bei personellen Engpässen auch eine Mittelfeldreihe tiefer eingesetzt werden kann.
Melih Ibrahimoglu
ZM – 18 Jahre
Der Österreicher mit türkischen Wurzeln überzeugte in seiner ersten Saison bei den Amateuren vollends. Zu Ibrahimoglus Stärken zählen neben seiner exquisiten Ballbehandlung auch ein sauberes Passspiel sowie eine starke Grundschnelligkeit. Dem Mittelfeldspieler gelingt es immer wieder, mit dem Ball am Fuß die ersten gegnerischen Pressinglinien zu durchbrechen. Dabei ist unter anderem eine enorm hilfreiche Vertikalität zu sehen, die besonders für höhere Aufgaben wertvoll scheint. Seine starken Leistungen spiegeln sich in seinen sehr guten Leistungsdaten wider: In 22 Ostliga-Spielen erzielte er bisher fünf Tore und bereitete zwölf vor. Einzig defensiv sowie in Luftzweikämpfen könnte Ibrahimoglu noch deutlich besser werden. Nachdem er bereits im Rahmen des vergangenen Wintertrainingslagers erstmals zu den Profis des SK Rapid stieß, scheint ein neuerlicher Anlauf kommenden Sommer in Reichweite.
Mario Jandrisevits, abseits.at
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