Demir, Ibrahimoglu und Co.: Rapid-Talente machen in Sindelfingen auf sich aufmerksam
Nachwuchs 7.Januar.2019 Daniel Mandl 1
Fußball spielt sich im Kopf ab. Und genau diesen hielt Rapids Nachwuchsauswahl ausgerechnet im Finale des Mercedes-Benz Junior Cup in Sindelfingen nicht kühl. Die Hütteldorfer wurden drei Jahre nach ihrem Premierensieg beim internationalen Nachwuchs-Hallenturnier Zweiter – und das als klar beste Mannschaft des Turniers.
Lediglich zwei schwache Minuten im Finale gegen den eigentlich eher biederen FC Liverpool sorgten für den Umschwung. Rapid-Youngster Mustafa Kocyigit brachte Rapid standesgemäß in Führung, aber nachdem Liverpool mit einem Doppelschlag die Partie drehte, wirkte Rapid erstmals im Turnier verkopft. Zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.
Eine echte Hallen-Truppe
Dennoch fühlt sich das Abschneiden der jungen Rapidler wie „mehr als ein zweiter Platz“ an. Viele internationale Topteams wurden zeitweise an die Wand gespielt. Während andere Mannschaften, wie etwa Stuttgart oder die Bayern eher ungeeignete Hallenkicker auf den Kunstrasen schickten, sammelte Rapid mit einer Käfig- und Parktruppe Sympathien im Sindelfinger Glaspalast. Rapid spielte den attraktivsten Fußball und ließ auch den kämpferischen Aspekt nie zu kurz kommen. Nach den beutelnden Monaten mit der Kampfmannschaft war es eine Freude für Rapid-Anhänger wieder einmal einer bedingungslos kämpfenden, sehr dynamischen Mannschaft zusehen zu dürfen.
Hauptthema in der „Off-Season“
Gerade weil die Saure-Gurken-Zeit derzeit Hochsaison hat, waren die sozialen Medien mit Meldungen über den starken Auftritt der Grün-Weißen voll. Auch wenn der Pokal schließlich nach England ging, war der Mercedes-Benz Junior Cup für viele ein Silberstreif am Horizont.
Gleich mehrere Rapid-Spieler konnten in Sindelfingen stark von sich reden machen.
Starke Torhüter
Niklas Hedl und Nikolas Polster wechselten sich im Rapid-Tor ab und lieferten jeweils starke Leistungen ohne schwere Fehler ab. Der bullige, erst 16-jährige Polster wirkte dabei noch ein wenig vielversprechender als der athletischere Hedl. Polster zeigte bereits in Tests bei der Kampfmannschaft, dass er einer ist, der etwas Besonderes, fast schon Unkonventionelles hat. Der junge Keeper wird in den nächsten Jahren definitiv einen großen Sprung nach vorne machen.
Megatalent Yusuf Demir
Alles spricht vom jüngsten Spieler des Turniers: Der 15-jährige Yusuf Demir erzielte fünf Treffer, wurde damit Zweiter in der Schützenliste und zum Spieler des Turniers gekürt. Demir hat ob seines jungen Alters körperlich sicher noch Defizite, macht diese aber mit Spielwitz und phasenweise fantastischen Ideen wett. Nicht nur Rapid muss sich darum bemühen, den 2020 auslaufenden Vertrag so schnell wie möglich zu verlängern. Auch Franco Foda sollte andenken, den jungen Kreativspieler in absehbarer Zukunft einzuberufen, um ihm diese eine Spielminute zu gewähren, die die Türkei ausstechen würde.
Ibrahimoglu als eiskalter Antreiber
„Er hat einen Ruhepuls von minus 2“, sprach ein Rapid-Mitarbeiter über den präsentesten Rapid-Spieler. Für uns ist Ibrahimoglu der heimliche Spieler des Turniers. Unfassbar cool, furchtlos, kampfstark und zudem selbst immer wieder torgefährlich und für überraschende Momente gut. Der junge Mittelfeldspieler kam im vergangenen Sommer praktisch aus dem Nichts und schwamm in der Regionalliga in seinem ersten Halbjahr im „Erwachsenenfußball“ wie ein Fisch im Wasser. An ihm führt auch in der Kampfmannschaft kein Weg vorbei – und angesichts des Sprungs, den er zuletzt machte, eher früher als später.
Giftiger Markl
Bei Rapid sehnt man sich stets nach einer „Grätzn“. Die könnte man im Torschützenkönig des Turniers, Daniel Markl haben. Schaut man dem talentierten Stürmer in die Augen, sieht man darin auf den ersten Blick nicht gerade viel Sinn für Humor. Eine gemeine Einschätzung, klar – aber zumindest auf dem Platz hat er diesen tatsächlich nicht. Markl ist ein unheimlich verbissener, ehrgeiziger Typ, der keinen Ball aufgibt. Für seine Gegenspieler ist er in etwa so angenehm wie ein Wintermorgen in Sibirien. Markl muss sicher noch einen körperlichen Sprung nach vorne machen, ist mit dem einen oder anderen Kilo mehr an Muskelmasse sicher auch ein Versprechen für die Zukunft.
Umsichtiger Kapitän
Im Gesamtpaket ebenfalls weit ist Lion Schuster. Der Kapitän ist oft unauffällig, aber sehr klar in seinen Aktionen und ein fleißiger Kämpfer. Er wirkt in seinen Bewegungen bereits „erwachsener“, als er eigentlich ist und könnte auch einer sein, der in den nächsten Monaten bis Jahren in der Kampfmannschaft hineinschnuppern darf.
Es bleibt nur zu empfehlen, sich diese interessante Rapid-Mannschaft im Frühjahr in der Regionalliga Ost anzusehen. Mit Sicherheit ist der aktuelle Jahrgang einer der spannendsten der letzten Jahre und auch in der Bundesliga wird man den einen oder anderen Akteur bald bewundern können.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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