Im Laufe der Saison informiert abseits.at wöchentlich über die Einsätze und Leistungen von Österreichs Legionären, die 21 Jahre oder jünger sind. Im Winter ziehen... Next Generation Wintercheck (3) | Friedl und Lienhart als große Gewinner unterhalb des Radars

Zinedine Zidane - FrankreichIm Laufe der Saison informiert abseits.at wöchentlich über die Einsätze und Leistungen von Österreichs Legionären, die 21 Jahre oder jünger sind. Im Winter ziehen wir nun eine Zwischenbilanz und versuchen vorauszuahnen, wie das nächste Halbjahr bei unseren Jungstars aussehen wird und wie es um die mittel- bis langfristige Perspektive steht.

Wir schauen in die dritten und vierten Spielklassen und analysieren die Spieler, die sich dort bei ihren Vereinen gut machen.

Ivan Lucic (FC Bayern II)

TW – 20 Jahre – 11 Spiele

Wenn Ivan Lucic im Herbst im Tor der Bayern Amateure stand, dann durfte meist gejubelt werden. Obwohl Lucic nur dreimal eine weiße Weste bewahrte, verlor seine Mannschaft mit ihm als Schlussmann nur einmal. Der in Wien geborene Torhüter ist aktuell Bayerns vierter Mann hinter Neuer, Ulreich und Starke, dürfte aber im Sommer zur Nummer Drei aufsteigen, wenn Starkes Vertrag ausläuft. Schon am Ende der letzten Saison durfte Lucic immer wieder bei den Profis reinschnuppern bzw. zumindest mit diesen trainieren. Verschlechtert hat sich die Situation des 20-Jährigen im vergangenen Halbjahr sicher nicht.

Marco Friedl (FC Bayern II)

LV – 17 Jahre – 3 Spiele (10/2/1 für FC Bayern U19)

Den sensationellsten Sprung unserer Deutschland-Legionäre machte im letzten halben Jahr Bayerns Linksverteidiger Marco Friedl. Das Ende der Saison 2014/15 verpasste der gebürtige Tiroler aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs. Rechtzeitig zur neuen Saison war Friedl aber für die A-Junioren-Bundesliga mit der U19 des FC Bayern bereit. Im November rückte er sogar in die Regionalligamannschaft des deutschen Rekordmeisters auf und spielte dort auf Anhieb als Linksverteidiger. Der nächste Ritterschlag ließ nicht lange auf sich warten: Marco Friedl begleitete die Kampfmannschaft der Bayern ins Trainingslager nach Katar. Pep Guardiola nimmt nur 29 Spieler in dieses Trainingslager mit, weshalb dieser Erfolg für den 17-Jährigen sehr hoch bewertet werden muss. Wie wir schon im letzten Jahr Woche für Woche berichteten, ist Friedl vor allem ein sehr laufstarker und auch torgefährlicher Außenverteidiger, der perfekt ins Spiel der Bayern passt. Dass sein Aufstieg dermaßen rasant vonstattengehen würde, war freilich nicht zu erwarten.

Philipp Mwene (VfB Stuttgart II)

RV – 21 Jahre – 19 Spiele

Etwas enger wird es bereits für Philipp Mwene – allerdings konnte sich der beidbeinige Außenverteidiger im Herbst endlich in der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart festspielen. Nachdem sein größter Konkurrent Steffen Lang den Verein verließ, war Mwene Fixstarter bei den Schwaben, wechselte immer wieder von der rechten in die linke Verteidigung und wieder zurück. Allerdings dürfte die Kampfmannschaft für den U21-Teamspieler noch immer weit entfernt sein. Der Vertrag des kenianisch-stämmigen Wieners läuft im Sommer aus und auch wenn Mwene in der laufenden Saison an Stabilität gewann, muss ein größerer Schritt her, um doch noch einen Bundesligaspieler aus dem Talent zu machen.

Stefan Peric (VfB Stuttgart II)

IV – 18 Jahre – 20 Spiele

Ein Leistungsträger des VfB Stuttgart II ist Stefan Peric, der Abwehrchef der österreichischen U19-Nationalmannschaft. Der ehemalige Lieferinger verpasste im Herbst nur ein einziges Spiel und präsentierte sich als einer der beständigsten Defensivspieler des wechselhaften Teams. Der junge Salzburger, der im Februar seinen 19.Geburtstag feiern wird, wäre im Notfall schon jetzt ein Spieler, der hochgezogen werden könnte und entwickelte sich im vergangenen Halbjahr wesentlich besser als seine offensiven Kollegen Grbic und Ripic.

Sebastian Wimmer (VfL Wolfsburg II)

DM – 21 Jahre – 17 Spiele – 3 Tore – 3 Assists

Die Wiener Austria schickte Sebastian Wimmer nach dessen Leihe mit dem SC Wiener Neustadt einfach weg. Der defensive Mittelfeldspieler, der auch als Innenverteidiger aufgeboten werden kann, heuerte in der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg an und fügte sich gut in die „Zweite“ der Wölfe ein. Zwar fehlt es für ganz oben noch an der nötigen Balance, die technischen Fertigkeiten und die nötige Physis für den nächsten Schritt, bringt Wimmer allerdings mit.

Philipp Lienhart (Real Madrid Castilla)

IV – 19 Jahre – 12 Spiele – 1 Tor

Der große Gewinner des letzten Halbjahres war eindeutig Philipp Lienhart. Der junge Real-Madrid-Legionär wurde vom damaligen Castilla-Coach Zinedine Zidane gefördert, zum Stammspieler gemacht und schließlich sogar von Rafael Benitez in die Kampfmannschaft hochgezogen. In der Copa del Rey stand Lienhart schließlich auch erstmals für das „Weiße Ballett“ auf dem Feld. Auch in der österreichischen U21-Nationalelf konnte der Ex-Rapidler bereits Fuß fassen. Wenn Lienhart derart bodenständig bleibt und weiter hart arbeitet, wird der nächste große Schritt wohl schon im Laufe des nächsten halben Jahres passieren. Dass sein einstiger Trainer Zinedine Zidane mittlerweile die Profis der Königlichen trainiert, kann für den Innenverteidiger kein Nachteil sein.

Jonathan Scherzer (FC Augsburg II)

LV/LM – 20 Jahre – 16 Spiele – 1 Tore – 3 Assists

Grundsätzlich nicht übel verlief auch die Saison von Jonathan Scherzer. Zumindest für ihn persönlich. Der Linksverteidiger wurde immer wieder zum Kapitän der Augsburg Amateure nominiert und spielte regelmäßig für den bayrischen Regionalligisten, wenngleich dieser derzeit den letzten Platz bekleidet und vor dem Abstieg in die Bayernliga steht. Scherzer dürfte in diesem Fall aber durchaus bei einem anderen Klub oder zumindest einer zweiten Mannschaft eines Bundesligisten unterkommen. Auf den ersten direkten Nichtabstiegsplatz fehlen den Augsburgern derzeit acht Punkte.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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