Vor einem knappen Jahr haben wir Euch an dieser Stelle erstmals eine Auswahl von talentierten Zukunftshoffnungen des SK Rapid präsentiert. Nun ist es an der Zeit, die Entwicklung der bereits bekannten Spieler binnen der letzten zwölf Monate näher zu analysieren.
Vorweg sei gesagt, dass sich die Prioritäten aufgrund eines möglichen Aufstiegs der zweiten Mannschaft in die 2. Liga leicht verschoben haben. So wurde unter anderem darauf verzichtet, einige Talente zu Zweitligisten zu verleihen, um ihnen Spielpraxis auf höherem Niveau zu ermöglichen. Deshalb laufen auch in der aktuellen Frühjahrsmeisterschaft weiterhin sehr junge Spieler für Rapid II auf, welche wahrscheinlich schon für den nächsten Schritt bereit wären.
Das Talentecheck-Update ist heuer in zwei Teile gegliedert, die einerseits näher auf die Entwicklung bereits bekannter grün-weißer Youngsters eingehen und andererseits weitere zukünftige Transferaktien vorstellen.
Aaron Sky Schwarz
ST – 15 Jahre
Der bald 16-jährige Oberösterreicher überzeugt nach wie vor durch seinen Zug zum Tor und eine überdurchschnittliche Schnelligkeit. In der aktuellen Saison durfte der junge Stürmer bereits acht Tore in knapp über 900 Einsatzminuten für die U16-Akademiemannschaft bejubeln. Verglichen mit unserem Talentecheck aus dem letzten Jahr, wird der Offensivspieler nun weitestgehend an vorderster Front eingesetzt. Zusätzlich kam Schwarz bereits in der U15- und U16-Nationalmannschaft zu Länderspieleinsätzen, in denen ihm auch zwei Treffer gelangen. Insgesamt verläuft die Entwicklung des Sturmtalents durchwegs zufriedenstellend.
Philipp Wydra
ZM – 17 Jahre
Nach zahlreichen starken Leistungen im Trikot der U16-Mannschaft des SK Rapid wurde unter anderem der 1. FC Köln auf den jüngeren Bruder von Ex-Rapidler Dominik Wydra aufmerksam. So übersiedelte der Mittelfeldstratege letzten Sommer an den Rhein, wo er sich auf Anhieb einen Stammplatz erkämpfen konnte. Der zentrale Mittelfeldspieler erzielte in seinen bisherigen 16 Einsätzen für die U17 der Kölner herausragende 17 Tore. Wenig überraschend debütierte Wydra bereits eine Altersstufe höher, nämlich in der A-Junioren-Bundesliga. Sofern der Mittelfeldspieler weiterhin starke Leistungen abliefert, zählt der 17-Jährige ab Sommer definitiv zu den festen Größen der U19-Mannschaft des 1. FC Köln.
Dalibor Velimirovic
IV/DM – 19 Jahre
So mancher Rapid-Fan staunten, als Cheftrainer Dietmar Kühbauer im September 2019 beschloss, Dalibor Velimirovic ausgerechnet gegen die Wiener Austria debütieren zu lassen. Noch überraschender war lediglich die Tatsache, dass der etatmäßige Innenverteidiger plötzlich die Rolle des defensiven Mittelfeldspielers neben Stefan Schwab ausfüllen sollte. Auf ein gelungenes Debüt folgten noch weitere durchaus brauchbare Leistungen, ehe der talentierte Defensivspieler von einem Bänderriss außer Gefecht gesetzt wurde. Nach einer längeren Reha-Phase kämpfte sich Velimirovic wieder zurück in den Kampfmannschaftskader, bis er sich im Rahmen des Frühjahrsauftakts der zweiten Mannschaft erneut verletzte. Summa summarum war zu sehen, dass der gebürtige Wiener auch auf höherem Niveau absolut mithalten kann und dennoch verhinderten längere Ausfallszeiten eine wesentlich positivere Entwicklung.
Yusuf Demir
LA/RA – 16 Jahre
Der jüngste Bundesliga-Spieler in der Geschichte des SK Rapid absolvierte bis dato zwei volle Vorbereitungen unter Cheftrainer Kühbauer. Sowohl in diversen Testspielen als auch im Rahmen des Mercedes Benz Junior Cups 2020 war zu sehen, dass der feine Techniker über herausragende Fähigkeiten verfügt. Auf Nationalteamebene konnte der gebürtige Wiener wie gewohnt mit zahlreichen Toren und Assists überzeugen. Gerade in den letzten Monaten pendelte Demir oftmals zwischen der Ersatzbank der Kampfmannschaft und Rapid II. Einige kleinere Verletzungen verhinderten auch in seinem Fall wertvolle Einsatzminuten. Das Vertrauen des Trainerteams und jenes des Sportdirektors bleibt davon aber klarerweise unberührt, sodass der 16-Jährige weiterhin behutsam aufgebaut wird, um sich bestmöglich entwickeln zu können.
Martin Moormann
LV – 18 Jahre
Martin Moormann duellierte sich zuletzt mit Adrian Hajdari um einen Stammplatz in der Viererkette der Regionalliga-Mannschaft. Dabei konnte Letzterer das durchaus ansprechende Duell letztendlich für sich entscheiden, auch weil er schlichtweg der bessere Offensivspieler ist. Moormann zeigte unter anderem in Sindelfingen, dass seine Stärken eher in seinem Defensivspiel liegen. Offensiv muss er sich noch steigern, um Ansprüche auf einen Platz im Kampfmannschaftskader stellen zu können. Seine Entwicklung wird zurzeit von einer Schambeinentzündung gebremst, die allerdings in absehbarer Zeit überwunden sein sollte.
Patrick Obermüller
IV/LV – 21 Jahre
Nach einer durchwachsenen Halbsaison in Hartberg wurde Obermüller vor wenigen Wochen an die SV Ried verliehen. Auffällig ist, dass der physisch starke Innenverteidiger sowohl in der Steiermark als auch in Oberösterreich gelegentlich als linker Verteidiger eingesetzt wurde. Diese Position bekleidete er zuletzt in der Akademie des SK Rapid, ehe das Abwehrzentrum seine neue sportliche Heimat werden sollte. Leistungsmäßig konnte der Leihspieler zuletzt eher selten überzeugen. Es wäre daher überraschend, wenn der Ex-Juniorenteamspieler kommenden Sommer in den Profikader des SK Rapid aufrücken sollte. Realistischer scheinen daher – sofern der angepeilte Aufstieg gelingt – Einsätze für Rapid II in der 2. Liga.
Melih Ibrahimoglu
ZM/DM – 19 Jahre
Die starken Leistungen der Vorsaison blieben auch Dietmar Kühbauer nicht verborgen, sodass Ibrahimoglu – eigentlich absoluter Leistungsträger bei Rapid II – gegen Hartberg und St. Pölten zweimal Bundesligaluft schnuppern durfte. An seine Höchstform aus der letzten Saison kam der 19-jährige Mittelfeldspieler in der laufenden Spielzeit allerdings noch nicht heran. Leistungsschwankungen sind – vor allem bei jungen – Spielern aber alles andere als unüblich. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass Ibrahimoglu mit zunehmender Spielpraxis in der Regionalliga wieder zu alter Stärke zurückfindet. Einsätze in der Bundesliga sind aufgrund des Überangebots in der Mittelfeldzentrale aktuell eher nicht absehbar.
Dragoljub Savic (neu)
LA – 18 Jahre
Letzten Sommer wechselte der junge Serbe von FK Vojvodina Novi Sad nach Hütteldorf. Gerade angekommen, bestach Savic zunächst vor allem durch seine Schnellig- und Geradlinigkeit, die etliche Abwehrspieler vor Probleme stellte. Dank seines hohen Grundspeeds wäre er auch als Sturmspitze neben einem großgewachsenen Mitspieler einsetzbar. Sein Spielstil zeichnet sich unter anderem durch seine Direktheit aus, die an einen klassischen Flügelspieler erinnert, der seine Seite intensiv bearbeitet. Insgesamt zeigte der 18-Jährige immer wieder gute Ansätze, blieb aber noch zu häufig ungefährlich in seinen Aktionen. Weiters könnte er noch variantenreicher agieren und somit öfter den besser postierten Nebenmann anspielen oder auch vermehrt Zweikämpfe auf engstem Raum für sich entscheiden.
Kelvin Attah (neu)
ST – 14 Jahre
Für die U15-Mannschaft des Rekordmeisters ist Kelvin Attah eine enorm wichtige Stütze. Der Tiroler mit ghanaischen Wurzeln beeindruckt dabei immer wieder durch sein Tempo sowie den klugen Einsatz seiner körperlichen Überlegenheit gegenüber etlichen Gegenspielern. Zusätzlich verfügt Attah über einen ausgeprägten Torriecher, der ihm bisher zu fünfzehn Volltreffern in gerade einmal zwölf Partien verhalf. Sofern die Entwicklung des Sturmtalents weiterhin voranschreitet und seine körperlichen Vorteile weitestgehend konserviert werden können, wird Attah noch reichlich Tore für die unterschiedlichsten Mannschaften des SK Rapid erzielen.
Benjamin Kanuric (neu)
ZM – 17 Jahre
Benjamin Kanuric steht – zumindest laut übereinstimmenden Medienberichten – auf den Wunschzetteln diverser ausländischer Vereine. Die Qualitäten des 17-jährigen Nachwuchsteamspielers sind dabei sehr vielseitig. Als zentraler Mittelfeldspieler verfügt er über einen robusten Körperbau, ein gutes Zweikampfverhalten und zahlreiche wertvolle, offensive Fähigkeiten. Auf seine ersten Einsatzminuten für Rapid II folgten auch immer wieder Spiele für die U18-Mannschaft. In absehbarer Zeit sollte Kanuric jedoch wieder Regionalliga-Fußball spielen. Sofern er den angeblichen Auslandsangeboten widerstehen kann, wird Rapid selbstverständlich weiterhin auf eines der hoffnungsvollsten grün-weißen Talente setzen.
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