Im Zuge einer Serie haben wir zwei Jahrzehnte in Österreichs Nachwuchsnationalteams durchforstet und die Spieler gesucht, die einst als riesige Talente galten, dann aber... Was wurde aus den einstigen Supertalenten? – David Domej (10)

Im Zuge einer Serie haben wir zwei Jahrzehnte in Österreichs Nachwuchsnationalteams durchforstet und die Spieler gesucht, die einst als riesige Talente galten, dann aber doch nicht den Absprung schafften und zumeist in den Niederungen des Amateurfußballs verschwanden.

David Domej

Der Innenverteidiger David Domej war eigentlich noch ein Kind, als er beim SK Rapid in die U18-Mannschaft rutschte. Bereits im Alter von 13 Jahren rutschte der Defensivmann, der als Inbegriff eines modernen Abwehrspielers galt in die Akademietruppe der Hütteldorfer, debütierte 14-jährig in der ÖFB-U18-Jugendliga, wo er schnell aufhorchen ließ, in seinen ersten drei Partien sogar zweimal traf.

Es schien so, als könnte den Abwehrspieler kaum jemand oder etwas aufhalten. Bei Rapid sprach man hier von einem Kicker, der Klassen überspringen könnte, mit 16, 17 Jahren reif für die Bundesliga wäre. Aber wie es oft kommt, waren es Verletzungen in jungen Jahren, die Domej und seinem Verein einen Strich durch die Rechnung machten. Schon im Alter von 14 Jahren riss bei Domej das Kreuzband und dennoch stand er ein halbes Jahr später wieder für die U18 von Rapid auf dem Platz.

Die Probleme blieben aber bestehen und knapp 1 ½ Jahre später musste er sich einer zweiten Kreuzbandoperation unterziehen. Im November 2013 bestritt der Innenverteidiger seine erste und einzige Partie für die zweite Mannschaft der Hütteldorfer, spielte bei einem 1:1 beim Wiener Sport-Club neben dem heutigen Freiburg-Legionär Philipp Lienhart durch.

Ein knappes Jahr später, weiterhin von Knieproblemen geplagt, verließ der kroatisch-stämmige Wiener Rapid und wechselte zu Hajduk Split, wo er ebenfalls für die zweite Mannschaft eingeplant war. Zwei Jahre später ging es für den Defensivmann auf die Insel, wo er eine Saison lang in der U21 von Leicester City kickte.

Die Saison 2017/18 sollte schließlich die letzte in Domejs Karriere sein: Für die zweite Mannschaft des 1. FC Nürnberg kam er nochmal auf 13 Partien in der bayrischen Regionalliga, aber im Sommer 2018 war für das einstige Supertalent Rapids Schluss. Die anhaltenden Knieprobleme machten eine Fortführung der Karriere unmöglich und so beendete Domej im Alter von nur 22 Jahren seine Karriere.

Übrigens galt auch sein älterer Bruder Dominik Domej als großes Talent, kickte im Nachwuchs von Rapid, Dinamo Zagreb, später für unterklassige kroatische Klubs, beendete seine Karriere aber noch früher. Ebenfalls aufgrund von Knieproblemen hörte der heute 33-Jährige bereits kurz vor seinem 22. Geburtstag auf. Das Verletzungspech war also der fußballerische Sargnagel für die hochtalentierte Familie Domej…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen