Darum hat es Andreas Weimann trotz starker Leistungen bei Aston Villa schwer im ÖFB-Team
Nationalteam 13.September.2014 Alexander Semeliker 1
Das österreichische Nationalteam ist am vergangenen Montag mit einem 1:1-Untenschieden gegen Schweden in die Qualifikation für die EM 2016 gestartet. Nicht dabei war unter anderem Andreas Weimann – obwohl er bei Aston Villa außerordentlich gut in die Saison startete. Vor allem deshalb war der Aufschrei bei den Fans groß.
In der Premier League geht Weimann mittlerweile in seine dritte Saison als Stammspieler und wurde vom Verband sogar für die Wahl zum Spieler des Monats nominiert. Der 23-jährige Wiener war in den bisherigen drei Spielen an allen Toren seines Teams direkt beteiligt (zwei Tore, ein Assist). Dennoch ist seine Nichtnominierung nicht ganz unverständlich, schließlich hinterließ bei seinen bisherigen zwölf Länderspielen kaum positive Eindrücke.
Weimanns Rolle bei Aston Villa
Seit Paul Lambert bei den Villans das Trainerzepter schwingt gehört der Österreicher zum Stammpersonal, wurde in 81 von 91 Spielen unter dem Schotten eingesetzt. Dabei bekleidete er verschiedene Positionen, spielte unter anderem auch in einem Zweistürmersystem an der Seite des physisch starken Christian Benteke. Am häufigsten agierte er aber als Flügelspieler, in den letzten beiden Jahren hauptsächlich rechts. Für die bisherigen drei Saisonspiele wurde er jedoch auf die linke Seite gezogen.
Auf der Außenbahn kann Weimann seine Stärken am besten einbringen. Mit seiner Laufstärke bearbeitet er die gesamte Länge des Platzes und ist aufgrund seiner Antrittsstärke vor allem im Umschaltspiel eine gefährliche Waffe, die Villa auch regelmäßig einsetzt. Entweder wird Weimann direkt mit langen Vertikalpässen hinter die Abwehr geschickt oder er fungiert nach Durchbrüchen über die andere Seite als Abnehmer im Rückraum.
Umschaltspiel ≠ Umschaltspiel
Nun drängt sich die Frage auf, warum Weimann, obwohl er die Grundvoraussetzungen für ein umschaltorientiertes Spiel, wie es das ÖFB-Team auch unter Koller zeigt, im rot-weiß-roten Trikot nicht an seine starken Leistungen auf Vereinsebene anschließen kann. Der Grund dafür liegt in der Höhe des Pressings der beiden Teams. Während Aston Villa eher eine klassische Konterphilosophie praktiziert, presst das österreichische Nationalteam deutlich höher. Das bedeutet einerseits kürzere Wege zum Tor, andererseits aber meist weniger Platz.
Aufgrund dessen kann sich ein sprintstarker Spieler nicht so weit absetzen, muss vielmehr im technischen Bereich solide sein, was bei Weimann jedoch nicht der Fall ist. Immer wieder schleichen sich bei ihm schon bei der Ballmitnahme kleine Fehler ein. Springt ihm der Ball etwas vom Fuß wenn er viel Raum um sich hat, ist das Risiko eines Ballverlusts geringer als wenn der Raum eng ist, da in diesem Fall meist schon ein Gegenspieler da ist um zu klären.
Konkurrenz im Kombinationsspiel stärker
Nun zog das Nationalteam in den letzten Spielen nicht immer das gleiche Angriffspressing wie noch zu Beginn der Koller-Ära auf. Gegen Schweden konnte man dies aufgrund dessen, dass man den Ballbesitz quasi aufgezwungen bekam, nicht und in den Freundschaftsspielen gegen die USA und Tschechien zog man sich gar freiwillig zurück. Dennoch kam Weimann in diesen drei Spielen nur auf 63 Spielminuten, in denen er kaum in Erscheinung trat.
Der Grund dafür ist, dass die Konkurrenz um einen Kaderplatz stetig aufholt. So hat sich vor allem Marcel Sabitzer offenbar zu einer ernsthaften Alternative für Koller entwickelt. Der 20-Jährige ist wie Weimann auf den Flügeln und im Angriff einsetzbar, hat allerdings in puncto Technik und Ballbehandlung Vorteile. Ähnliches gilt für Valentino Lazaro, der noch dazu mit explosiven, sauberen Dribblings aufwarten kann. Daneben gibt es mit Michael Liendl einen Spieler, der ebenfalls spielmachend agieren kann.
Zu eindimensional für Stürmerposition
Auch auf der Stürmerposition bekam Weimann bisher Chancen sich zu bewähren, passt dort allerdings nicht wirklich zum Kollers Anforderungsprofil. Gegen Irland begann der England-Legionär beispielsweise dort und war vor allem aufgrund seines eindimensionalen Bewegungsmusters von den gegnerischen Innenverteidiger leicht aus dem Spiel zu nehmen. Zu oft orientierte er sich in die Tiefe, war dadurch nicht anspielbar, oder übersah offene Räume. Man kann sich vorstellen, wie das ohnehin schon sehr stur vertikal wirkende Kombinationsspiel gegen Schweden um Weimann erweitert ausgesehen hätte.
Auch auf der Stürmer hat Koller mittlerweile weitere Optionen. Neben dem unumstritten wirkenden Marc Janko, schaffte es zuletzt Rubin Okotie in den Kader. Vom Anforderungsprofil würde der 1860-Legionär besser zum Spiel des ÖFB-Teams passen, da auch er variabler agiert als Weimann. Ebenso der in der Bundesliga und U21-Auswahl starke Marco Djuricin wäre ein ähnlicher Spielertyp. Die Dichte ist dabei jedoch geringer als in anderen Mannschaftsteilen und das Problem auf der Stürmerposition lässt sich nicht wegdiskutieren, das ist aber eine andere Geschichte.
Alexander Semeliker, abseits.at
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