Die größten Reibungspunkte als Vor- oder Nachteile: Eine objektive Analyse zu Marcel Koller aus zwei Blickwinkeln
Nationalteam 5.Oktober.2011 Daniel Mandl 0
Nach einigen Wochen der Gerüchte und Spekulationen ist es nun keiner der Top-Kandidaten geworden, sondern mit dem Schweizer Marcel Koller ein Überraschungskandidat. In folgendem Text fassen wir nun ein paar Gedanken über ihn zusammen und versuchen daraus eine faire und objektive Analyse zu erstellen. Sehen wir uns die Pro und Contras von Marcel Koller an.
Pro: Einer von außen.
Nach der österreichischen Lösung Didi Constantini muss man dem ÖFB zu Gute halten, dass er sich vom Beispiel Brückner nicht abschrecken ließ und mit dem Schweizer einen Mann von außerhalb des ÖFBs holte. Vorteil darin ist die unvoreingenommene Herangehensweise an seine neue Arbeit. Daher ist davon auszugehen, dass auch wirklich die besten Spieler unter ihm spielen werden – in Österreich keine Selbstverständlichkeit. Und vielleicht hilft ihm sein Blick von außen auch innerhalb des Verbandes Dinge zu verbessern.
Contra: Einer von außen!
Ein Problem könnte die dadurch fehlende „Verhaberung“ mit Medienvertretern und „Experten“ in Österreich sein. Wie man bereits ersten Kommentaren von Peter Linden (Kronen Zeitung) sowie Frenkie Schinkels (Interview auf sportnet.at) entnehmen konnte, wird er in Österreichs Medienlandschaft bzw. bei den „Experten“ nicht auf Gegenliebe stoßen – wohl weil er keine österreichische Lösung ist. Es ist anzunehmen, dass ihm nach nicht eintretenden Erfolgen von medialer Seite ein sehr rauer Wind entgegenwehen wird.
Pro: Erfahrung
Marcel Koller wird bald 51 und ist daher weder der klassischen jungen Trainer-Generation (Tuchel, Klopp, usw.) zuzuordnen, noch zählt er zum ganz alten Eisen. Dennoch verfügt er über einige Jahre Erfahrung im Trainergeschäft. Von 1997 bis 2003 trainierte er schweizerische Mannschaften, von 2003 bis 2009 war er in der 1. und 2. deutschen Bundesliga tätig.
Contra: Erfahrung?
Er verfügt jedoch über keinerlei Erfahrung im Betreuen von Auswahlmannschaften. Man darf den Unterschied zwischen Vereins- und Nationaltrainer nicht unterschätzen. Auf der einen Seite das tägliche Arbeiten auf dem Trainingsplatz, auf der anderen Seite hat man als Auswahltrainer die Mannschaft nur wenige Tage beisammen und muss diese in dieser kurzen Zeit perfekt vorbereiten. Man wird erst in Monaten sehen ob Marcel Koller dies beherrscht.
Pro: Erfolge
In der Saison 1999/2000 führte er St. Gallen zum ersten Mal seit 1904 zum Meistertitel in der Schweiz. Koller wurde 1999 Trainer des Jahres in seinem Heimatland. Das Kunststück seine Mannschaft zum Meistertitel zu führen schaffte er auch noch mit den Grasshoppers aus Zürich in der Saison 2002/2003. Nach der Station Köln schaffte er es in seinem nächsten Traineramt den VfL Bochum in die 1. deutsche Bundesliga zu führen und dort drei Spielzeiten lang die Klasse zu halten. Beste Tabellenplatzierung war dabei Platz acht.
Contra: Erfolge?
Auf der Contra-Seite steht hier der Abstieg mit dem 1. FC Köln in der Saison 2003/2004 stehen. Der Klub aus der Domstadt wurde in dieser Spielzeit Tabellenletzter, Koller wurde vor dem letzten Spieltag beurlaubt. Im September 2009 wurde er beim VfL Bochum entlassen, als der Verein mitten im Abstiegskampf steckte.
Pro: Auf dem neuesten Stand
Die renommierte „Süddeutsche Zeitung“ bezeichnete Koller mal wie folgt:
„Koller gilt als Taktiker auf dem neuesten Stand, wollte selbst den VfL Bochum spielen lassen, wie es der FC Barcelona vormacht.“
Nach der Ära Constantini sehnen sich große Teile Fußball-Österreichs nach einem Trainer, der Taktik nicht für überbewertet hält und auf dem neuesten Stand des modernen Fußballs ist. Mit Koller dürfte ein solcher gefunden worden sein.
Contra: Auf dem neuesten Stand?
Seit der Entlassung bei Bochum 2009 war er ohne Trainer-Beschäftigung. Im schnelllebigen Fußballsport können zwei Jahre eine lange Zeit sein. Es ist aber davon auszugehen, dass er weiterhin die Entwicklungen in der Fußballwelt beobachtet hat.
Fazit:
Marcel Koller hat durchaus die Voraussetzungen das österreichische Nationalteam aus der momentanen Talsohle heraus- und in eine bessere Zukunft zu führen. Wichtig wäre vor allem ein fairer Umgang von Seiten der Medien mit ihm, so dass ihm seine bis dato fehlende „Integration“ nicht zum Verhängnis wird. Wenn man bedenkt wie geduldig man mit Constantini war (nach 2,5 Jahren großteils miserabler Leistungen, gab es kurz vor seiner Ablöse immer noch Stimmen, die meinten er sei der richtige für unser Team), sollte ein fairer Umgang mit Koller nicht zu viel verlangt sein.
fußboller, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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