Heute startet für Österreich die Qualifikation zur Europameisterschaft 2016. Ausgerechnet das so wichtige Heimspiel gegen Schweden ist die erste Hürde für die Koller-Elf. In... Die Jagd auf 19 Punkte: So qualifiziert sich Österreich für die EM 2016!

ÖFBHeute startet für Österreich die Qualifikation zur Europameisterschaft 2016. Ausgerechnet das so wichtige Heimspiel gegen Schweden ist die erste Hürde für die Koller-Elf. In einer Sechsergruppe mit Russland, Schweden, Montenegro, Moldawien und Liechtenstein muss Österreich zumindest Dritter werden, um die Chancen auf eine erstmalige EM-Teilnahme nach Qualifikation zu wahren. abseits.at erklärt den Qualifikationsmodus und analysiert die Chancen.

53 Landesverbände spielen seit gestern um 23 Startplätze für die aufgestockte EM 2016 in Frankreich. Der Gastgeber ist fix qualifiziert. Für eine fixe Qualifikation muss Österreich Erster oder Zweiter werden, aber auch der beste Gruppendritte qualifiziert sich direkt für die Endrunde. Wird Österreich Dritter, werden die Ergebnisse gegen den Gruppenletzten jedoch nicht berücksichtigt, wenn man mit den anderen Gruppendritten um den Platz als „Bester“ rittert. Alle anderen Gruppendritten müssen durchs Playoff, in dem die letzten vier Plätze ermittelt werden.

Österreich zuletzt bester Dritter

Dass der beste Gruppendritte aus der Österreich-Gruppe kommt, ist grundsätzlich nicht unwahrscheinlich, auch weil man davon ausgehen darf, dass es gleich vier starke Mannschaften in der Gruppe geben wird. In der vergangenen WM-Qualifikation war tatsächlich Österreich der beste Gruppendritte: Mit 17 Punkten und einem Torverhältnis von +10 lag man in dieser Wertung dank der besseren Tordifferenz vor Ungarn. Auch nach Streichung der Partien gegen den Letzten, der in diesem Fall die Färöer-Inseln waren.

Voraussetzungen für die Direktqualifikation als Dritter

Mögliche Voraussetzungen, um als bester Gruppendritter zur EM zu fahren: Entweder die besten drei der Gruppe sind allesamt sehr stark und kämpfen zu dritt lange Zeit um den Gruppensieg, was aber fast immer impliziert, dass der Vierte recht deutlich unter den Erwartungen bleibt, was in Österreichs Qualigruppe nicht sehr wahrscheinlich ist. Oder aber der Fünfte und der Sechste sind für die anderen Teams Kanonenfutter, während gleich vier Teams bis zum bitteren Ende um die Qualifikation kämpfen. Auf keinen Fall dürften gleich fünf Teams stark spielen – wenn also Moldawien mehreren Teams Punkte abknöpfen kann, ist der beste Gruppendritte in Gruppe G unwahrscheinlich.

Extremwerte aus der Vergangenheit

Wenn wir die letzten drei Qualifikationen (WM 2010, EM 2012, WM 2014) betrachten und alle Sechsergruppen heranziehen, finden wir die Extremwerte, die wohl auch bei der Qualifikation zur EM 2016 Gültigkeit haben werden:

Die besten Gruppenzweiten
2010: Ukraine (21; +15)
2012: Schweden (24; +20)
2014: Griechenland (25; +8)

Die schlechtesten Gruppenzweiten
2010: Irland (18; +4)
2012: Estland (16; +1)
2014: Dänemark (16; +5)

Um Zweiter zu werden und sich damit direkt zu qualifizieren braucht man also mindestens 16 Punkte aus 10 Spielen. Erst in der Größenordnung 21 bis 25 Punkte darf man sich seiner Sache aber ziemlich sicher sein. Allerdings waren die Qualifikationen von Schweden 2012 und Griechenland 2014 (Griechenland musste trotz 25 von 30 möglichen Punkten noch ins Playoff) Extrembeispiele und die Gruppen schwächer und nicht so ausgeglichen, wie die des ÖFB-Teams in der aktuellen Qualifikation.

Die besten Gruppendritten
2010: Kroatien (20; +6)
2012: Ungarn (19; +8)
2014: Österreich (17; +10)

Die schlechtesten Gruppendritten
2010: Bulgarien (14; +4)
2012: Rumänien (14; +4)
2014: Slowakei (13; +1)

Selbst wenn man noch weiter zurückblickt, ergibt sich dasselbe Bild. Mit 20 Punkten ist man im neuen Qualimodus praktisch durch. Auch eine schwache Qualifikation mit nur 13 oder 14 Punkten könnte für den dritten Platz reichen, der die Teilnahme am Playoff bedeuten würde. Die realistische Marke, die Österreich verfolgen sollte, sind wohl 19 Punkte. Eine Marke, mit der man sich beinahe immer qualifiziert hätte und die im Rahmen des Möglichen liegt.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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