Für diese Serie begeben wir uns zurück ins Jahr 2017. Wir schauen uns an, welche Spieler vor fünf Jahren für die von Werner Gregoritsch... Die U21 im Jahr 2017 (3) – Die „Gescheiterten“

Für diese Serie begeben wir uns zurück ins Jahr 2017. Wir schauen uns an, welche Spieler vor fünf Jahren für die von Werner Gregoritsch betreute U21-Nationalmannschaft spielten und sehen uns in drei Artikeln an, welche Kicker große Karrieren hinlegen, wer sich solide entwickelte und welche Spieler heute auf der großen Bühne keine besondere Rolle mehr spielen. Wir wollen damit abbilden, welche Auswirkung die Teilnahme an U21-Lehrgängen an der weiteren Karriere hat.

In großen Kadern von Nachwuchsnationalteams bleiben zwangsläufig einige Kicker auf der Strecke. Wir sehen uns nun die Spieler aus den 2017er-Lehrgängen an, die keine große Karriere hinlegen konnten oder gar keine Profis mehr sind.

Osman Hadzikic

Der Torhüter fristet seit 2017 ein Reservistenleben. Nachdem er 2017/18 noch phasenweise Stammkeeper bei der Wiener Austria war, konnte er sich danach beim FC Zürich, bei Inter Zapresic und aktuell bei der Admira nirgendwo durchsetzen. In der laufenden Saison kam er nur dreimal in der Regionalligamannschaft der Südstädter zum Einsatz.

Manuel Maranda

Der Innenverteidiger kam als Admira-Spieler zur U21-Auswahl, spielte später für Wacker Innsbruck, den deutschen Drittligisten Carl Zeiss Jena, den SKN St. Pölten und schließlich seit der neuen Saison für Blau-Weiß Linz. Maranda war zwar weitgehend Stammspieler bei all seinen Klubs, konnte sich aber nie für weiter oben empfehlen.

Stefan Jonovic

Der Austria-Nachwuchsspieler war bei den Young Violets stets gesetzt, kam aber nie in die Kampfmannschaft der Austria. 2020 wechselte er in die Regionalliga Ost, kickte zuerst für den FC Marchfeld-Donauauen und seit der neuen Saison in Ebreichsdorf.

Simon Pirkl

Linksverteidiger Simon Pirkl etablierte sich über die letzten Jahre als „Zweitligastütze“. Der Tiroler, der 2017 nur eine Partie für die U21-Nationalelf machte, spielte für Wacker Innsbruck, Austria Lustenau, den SV Horn und seit neuestem für Blau-Weiß Linz, schaffte aber nie den Sprung in die Bundesliga.

Michael Lercher

Von einem anderen Linksverteidiger, Michael Lercher, durfte man nach seiner Zeit im Nachwuchs von Werder Bremen durchaus etwas mehr erwarten. Richtig in der Bundesliga etablieren konnte sich der mittlerweile 26-Jährige aber nicht und einzig in Mattersburg spielte er phasenweise auf Bundesliga-Niveau. Aktuell ist Lercher Ersatzmann bei der SV Ried, wo er vergangene Saison noch Stammspieler war.

Manuel Haas

Das einstige Liefering-Talent Manuel Haas kam als Kapfenberg-Stütze zum U21-Team, spielte später in St. Pölten unter den Erwartungen und war in den letzten drei Jahren jeweils Reservist: Zuerst in Kroatien bei Inter Zapresic, dann in Ried und aktuell beim deutschen Drittligisten Osnabrück, wo auch Lukas Gugganig und der Ex-Admiraner Andrew Wooten unter Vertrag stehen.

Petar Gluhakovic

Damals noch Reservist bei der Wiener Austria begann der Rechtsverteidiger Petar Gluhakovic im Herbst 2019 zum Wandervogel zu werden. Knapp 1 ½ Jahre verbrachte der heute 25-jährige Wiener bei Lokomotiva Zagreb, wo er sich aber nie dauerhaft in die erste Mannschaft spielen konnte. Im Sommer 2021 unterschrieb er beim rumänischen Erstligisten Dinamo Bukarest, wo er nur zwei Spiele absolvierte und Mitte Jänner per Email von seiner Beurlaubung erfuhr.

Philipp Malicsek

2017 war der hochtalentierte Philipp Malicsek noch Rapid-Spieler, aber obwohl er alle Anlagen für eine größere Karriere hatte, scheiterte es bei ihm am ehesten an der Ernsthaftigkeit. Es folgten ein zähes Leihhalbjahr in St. Pölten und ein ebenfalls durchwachsenes halbes Jahr beim FAC. Ab Sommer 2019 war Malicsek sogar acht Monate vereinslos, ehe er sich vor fast genau zwei Jahren Blau-Weiß Linz anschloss. Bei den Linzern ist Malicsek derzeit eher Reservist, als Stammspieler.

Marco Krainz

Bis 2020 spielte der talentierte Sechser Marco Krainz einen soliden und wichtigen Part bei Austria Lustenau. Einen Sprung nach oben schaffte der Wiener aber nicht und so schloss er sich vor zwei Jahren dem FAC an, wo er zwar ebenfalls Stammspieler ist, aber momentan kein Kandidat für einen Bundesligatransfer sein dürfte.

Dominik Prokop

Einst als Top-Talent der Austria angepriesen, ging es für den Spielmacher Dominik Prokop ab dem Jahr 2019 steil bergab. Bei der Austria in Ungnade gefallen, kam er teilweise nur noch für die Young Violets zum Einsatz. Nach zuvor guten Saisonen war dies eine große Enttäuschung und Prokop verabschiedete sich vom Top-Kandidaten auf einen lukrativen Auslandstransfer aufs Abstellgleis. 2020 wechselte der heute 24-Jährigen zum SV Wehen-Wiesbaden in Deutschlands 3. Liga, wo er aber weitgehend auch nur Reservist ist. In 1 ½ Jahren brachte er es auf zwei Tore und drei Assists in nur 24 Partien.

Rami Tekir

Das einstige Liefering-Talent Rami Tekir ist wohl einer der größten Pechvögel aus dem U21-Lehrgang von 2017. Der hochveranlagte Offensivspieler musste zwischen 2017 und 2019 gleich drei Kreuzbandrisse einstecken. Seit September 2019 steht Tekir wieder bei Wacker Innsbruck unter Vertrag – fit ist er aber erst seit Februar 2021 wieder. Seit seiner Rückkehr nach Innsbruck absolvierte er demnach nur acht Pflichtspiele für die Kampfmannschaft und es ist sehr unwahrscheinlich, dass der 25-Jährige mit dieser Verletzungsgeschichte noch einmal die „Ausfahrt nach oben“ erwischt.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen