Drei weitere Punkte: Hochüberlegenes ÖFB-Team gewinnt gegen Moldawien knapp
Nationalteam 5.September.2015 Alexander Semeliker 0
Das österreichische Nationalteam konnte das Ticket zur Europameisterschaft in Moldawien zwar nicht endgültig lösen, brachte sich aber in eine sehr gute Ausgangssituation für Dienstag. Im Ernst Happel Stadion besiegte die rot-weiß-rote Auswahl die Republik Moldau dank eines Tors von Zlatko Junuzovic mit 1:0.
Die Art und Weise, wie der Siegtreffer fiel, passt durchaus zur Spielentwicklung. Es wurde nämlich nicht sauber herausgespielt, sondern resultierte aus der österreichischen Überlegenheit im Gegenpressing. Zuerst wurde ein Befreiungsversuch abgefangen, dann war Junuzovic bei einem Abpraller des gegnerischen Torhüters schneller.
Moldawien mit Viererkette
Moldawien trat mit der defensiven Ausrichtung auf, in der man sie erwartete. Lediglich anstatt des erwarteten 5-4-1 schickte Teamchef Alexandru Curteian seine Mannschaft in einem 4-1-4-1 aufs Feld. Dies war möglicherweise den Ausfällen der Führungsspieler, Artur Ionita und Alexandru Epureanu, geschuldet. Die Moldauer verzichteten auch darauf, dass der Stürmer bei hohem österreichischem Ballbesitz zockte. So hatte Moldawien bei Befreiungsschläge nach Balleroberungen auch theoretisch keine Chance auf Konter.
Versuchten sie sich spielerisch zu lösen, blieben sie erwartungsgemäß im Gegenpressing des ÖFB-Teams hängen. Dadurch entstanden zunächst auch die gefährlichsten Aktionen der Gastgeber, die aus dem Positionsspiel heraus kaum ein Mittel gegen die tiefstehenden Moldauer fanden. Auch das 1:0 fiel deshalb, weil Österreich im Gegenpressing überlegen war. Dabei gab es, gerade in der ersten halbe Stunde, einige gute Ansätze. Danach spielten sie allerdings phasenweise zu hektisch in die Tiefe.
Dragovic ersetzt Hinteregger
Aufseiten der Österreicher fehlte Martin Hinteregger verletzt, sodass sich Teamchef Marcel Koller zwischen Kevin Wimmer und Sebastian Prödl entscheiden musste. Obwohl der Tottenham-Legionär Hinteregger mehr ähnelt stand Prödl in der Startelf. Dadurch wechselte Aleksandar Dragovic auf die linke Innenverteidigerposition und übernahm die Rolle von Hinteregger. Man könnte also durchaus sagen, dass Dragovic Hinteregger ersetzte und Prödl Dragovic. Rückwirkend betrachtet eine gute und nachvollziehbare Entscheidung, nicht nur weil Prödl bei Standardsituationen eine Gefahr ist.
Vielmehr dürften die Überlegungen hinsichtlich des Ballbesitz- und Umschaltspiels eine entscheidende Rolle gespielt haben. Dragovic rückte mit dem Ball am Fuß nämlich häufig auf und dribbelte die gegnerische Formation an. Je weiter nach vorne er kam, umso größer war der Drang der Moldauer, ihn zu attackieren. Dies nutzte er aus um Pässe in den Zwischenlinienraum oder durch die Schnittstelle zu spielen. Wimmer kann zwar auch ein gutes Passspiel aufweisen, wirkt dabei aber nicht so sicher und selbstbewusst wie der Kiew-Legionär.
Andererseits stand Dragovic auch dann merkbar höher, wenn er nicht am Ball. Er positionierte sich oft auf einer Linie mit dem Linksverteidiger und dem absichernden Sechser, während Prödl dahinter alleine absicherte. So konnte man gegen das passive System der Moldauer zusätzlichen Druck im Gegenpressing ausüben. Das mündete unter anderem darin, dass das ÖFB-Team am Ende der Partie 78% Ballbesitz hatte.
Österreich sucht Zwischenlinienraum
Daneben suchten die österreichischen Offensivspieler, wie bereits in den letzten Spielen gegen „kleinere“ Gegner, häufig die Räume zwischen den Linien bzw. Positionen. Insbesondere Junuzovic fiel hierbei auf und bot sich als Nadelspieler an. Der Werder-Legionär fokussierte sich in erster Linie auf die rechte Seite, vermutlich deshalb, weil man dort in Martin Harnik den tororientierten Flügelspieler hatte. Die entstehende Dynamik sollte wohl dahingehend genutzt werden, um ihn in die Tiefe zu schicken.
Auf der gegenüberliegenden Seite sah dies anderes aus. Wenn Junuzovic dorthin driftete, dann suchte er den Doppelpass mit dem diagonal spielenden Marko Arnautovic, der generell den Ball häufiger in den Fuß gespielt bekommt als Harnik. Andererseits gab es bei Angriffen über die linke Seite auch eine andere Variante. David Alaba, als nomineller Achter etwas tiefer positioniert als Junuzovic, zeigte Vertikalsprints durch den Zwischenlinienraum und die gegnerischen Ketten hindurch. Gefunden wurde er entweder dazwischen über die Dreiecksbildung mit dem Flügelspieler, oder mit direkten Vertikalpässen, wenn der gegnerische Außenverteidiger aus seiner Position gezogen wurde.
Schlechtes Ausspielen der Möglichkeiten
Gegen Ende der ersten Halbzeit lockerte das ÖFB-Team die Zügel etwas, positionierte sich tiefer und attackierte nicht mehr dermaßen hoch wie zuvor. Moldawien kam dabei weiterhin zu keiner nennenswerten Offensivaktion, öffnete aber Räume, die das ÖFB-Team attackieren konnte. Allerdings waren die Österreicher beim Ausspielen dieser Situationen äußert unsauber. Die Räume wurden zwar angelaufen, der entscheidende Pass kam aber selten an. So blieb es letztlich beim knappen Resultat. Anders als beim Hinspiel war es jedoch keinesfalls glücklich.
Alexander Semeliker, abseits.at
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