Glanzparaden gegen 1860 München – Robert Almer vor Länderspielen in Bestform
Nationalteam 10.Oktober.2013 Stefan Karger 0
In der Gruppe C der WM-Qualifikation steigt morgen Abend das Duell um den zweiten Gruppenplatz zwischen der schwedischen und der österreichischen Nationalmannschaft. Vier Tage später ist die ÖFB-Auswahl wieder einmal zu Gast auf den Färöer Inseln, wo das letzte Spiel der Gruppenphase absolviert wird. Österreich tritt in Schweden als Außenseiter an, hält das Schicksal aber immerhin noch in den eigenen Händen. Im Falle eines Unentschiedens muss man auf deutsche Schützenhilfe am letzten Spieltag hoffen. Ein Nationalspieler präsentierte sich jedenfalls vergangenes Wochenende in bestechender Form, was die Hoffnung auf einen Punktegewinn in Solna steigen lässt.
Vergangene Saison hielt der österreichische Teamchef Marcel Koller an Robert Almer fest, obwohl er bei Fortuna Düsseldorf kein einziges Meisterschaftsspiel von Beginn an bestritt. Der Einser-Tormann und Publikumsliebling Fabian Giefer war bei der Fortuna der unumstrittene Stammtorhüter, weshalb Almer die Geschehnisse am Platz von der Bank aus verfolgen musste. Glücklich wurde er mit der Reservistenrolle nie, weshalb das Angebot des Zweitligisten Energie Cottbus gerade zur rechten Zeit hereinflatterte. Die Brandenburger suchten einen Ersatz für den nach Stuttgart abgewanderten Einser-Goalie Thorsten Kirschbaum, der beim VfB hinter Sven Ulreich momentan die Nummer 2 ist. Da sich Ulreich eine Handgelenksverletzung zuzog, hütete Kirschbaum in den letzten beiden Runden das VfB-Tor und zeigte in den Spielen gegen Eintracht Braunschweig und Werder Bremen durchaus passable Leistungen.
Neuer Verein, neues Glück?
Robert Almer unterschrieb bei seinem neuen Klub einen Zweijahresvertrag und wechselte ablösefrei nach Cottbus. Trainer Rudi Bommer freute sich über den Neuzugang und ließ bei seinem Wechsel verlautbaren: „Wir sind sehr froh, dass der Transfer nun geklappt hat. Er ist im besten Alter für einen Torwart, bringt sehr gute körperliche Voraussetzungen mit und kann sogar auf internationale Einsätze verweisen.“
Der Coach ließ seinen Worten Taten folgen und setzte von Anfang an auf den österreichischen Nationalspieler. Almer versäumte in der bisherigen Saison keine einzige Minute, was besonders Marcel Koller freuen wird, der nun endlich einen Einser-Tormann hat, der auch in der Meisterschaft regelmäßig zum Zug kommt. Mit einem kicker-Notenschnitt von 3,05 kann der Torhüter zudem einen tollen Leistungsnachweis vorzeigen, wobei seine bisherigen Auftritte doch ein wenig wechselhaft waren. In der ersten Runde zeigte er gegen seinen Ex-Klub aus Düsseldorf bei der 0:1-Niederlage eine fantastische Leistung, verhinderte eine weitaus höhere Niederlage und bekam vom kicker die Bestnote 1. Auch in den darauffolgenden Partien gegen Paderborn (4:0), Sandhausen (2:2) und Aalen (5:1) ließ er sich nichts zu Schulden kommen und präsentierte sich als der erhoffte sicherer Rückhalt. In der fünften Runde leistete er sich jedoch bei der 1:2-Niederlage gegen Energie Aue einen groben Patzer, als er sich bei einem Lupfer des zweifachen Torschützen Arvydas Novikovas verschätzte. Beim Verlusttreffer zum 1:2 war er allerdings machtlos, denn Novikovas sicherte mit einem unhaltbaren Freistoß den Sieg seiner Mannschaft. Es folgte eine ordentliche Leistung beim 2:2-Unentschieden gegen den 1. FC Kaiserslautern und eine erneut schwache Leistung bei der 4:0-Niederlage gegen Peter Stögers 1. FC Köln. Beim ersten und beim dritten Treffer sah der Nationaltormann schlecht aus, wie ihr euch selbst überzeugen könnt:
Trendumkehr zur rechten Zeit
Nach dieser schwachen Phase bekam Almer von den Medien einiges an Kritik ab und auch in den Energie-Cottbus-Internetforen zweifelten viele User am Neuzugang. Almer ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und zeigte bei der 0:2-Niederlage gegen Karlsruhe und beim 4:2-Sieg gegen Arminia Bielefeld wieder ansprechende Leistungen. In der vergangenen Runde übertraf er dann alle Erwartungen und lehrte seine Kritiker eines Besseren. Beim 0:0-Unentschieden gegen 1860 München war er der Held des Abends und brachte die 1860-Spieler, allen voran Benjamin Lauth, zur Verzweiflung. Der Nationaltormann zeigte einige spektakuläre Paraden:
Beachtet besonders die Parade gegen Benjamin Lauths Kopfball (2:58)
Fazit
Man kann jetzt schon sagen, dass sich Almers Wechsel zu Energie Cottbus für alle Beteiligten bezahlt machte. Die Energie bekam ablösefrei einen neuen Rückhalt und Robert Almer selbst wird endlich wieder gebraucht und erhält jede Menge Spielpraxis, was auch dem österreichischen Nationalteam zu Gute kommt. Mit seinen bisherigen Leistungen darf er alles in allem zufrieden sein, auch wenn teils starke Schwankungen nach oben und unten bemerkbar waren. Bleibt zu hoffen, dass Robert Almer gegen Ibrahimovic & Co. einen ähnlich starken Tag erwischt, wie gegen die Münchner Löwen!
Stefan Karger, www.abseits.at
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