Durchschnittskicker: Wie überraschend war für dich/die Mannschaft die Trennung von Tuchel? Julian Baumgartlinger: Hallo Durchschnittskicker, so überraschend wie für alle anderen auch. Wir haben... Julian Baumgartlinger im Fan-Interview: „Mainz ist eine Stadt zum Wohlfühlen“

Durchschnittskicker: Wie überraschend war für dich/die Mannschaft die Trennung von Tuchel?

Julian Baumgartlinger: Hallo Durchschnittskicker, so überraschend wie für alle anderen auch. Wir haben es nach dem Spiel auch aus dem TV erfahren, was schon sehr unerwartet und plötzlich war. Aber der Verein und wir kennen seine Beweggründe und verstehen und akzeptieren sie natürlich, da wir alle ihm doch auch viel zu verdanken haben.

Offenbacher: Was sind die großen Unterschiede zwischen Thomas Tuchel und Kasper Hjulmand? Die Spielweise mit schnellem Umschaltspiel und Pressing ist nämlich durchaus vergleichbar.

Wo landet Mainz am Ende der Saison?

Julian Baumgartlinger: Servus Offenbacher, sie sind sich tatsächlich auf den ersten Blick etwas ähnlich (Alter, Systeme, Spielidee, Philosophie), jedoch ist es immer schwer Trainer detailliert zu vergleichen. Jeder hat seine eigenen Wege und Methoden mit der Mannschaft und Spielern zu arbeiten und da lässt sich nach nur vier Monaten noch kein Vergleich ziehen, der dem neuen Trainer ansatzweise gerecht wird.

Ich denke, dass wir gute Chancen haben, eine konstante und einigermaßen ruhige Saison spielen zu können. Welcher Platz am Ende herausschaut, ist schwer zu prognostizieren. Dafür ist die Bundesliga zu ausgeglichen und es kann zu schnell in beide Richtungen gehen.

burli1101: Hallo Julian, stell dir vor, du könntest bei einem Verein deiner Wahl unterschreiben: welchen Verein würdest du als idealen nächsten Karriereschritt betrachten, um die notwendige Spielpraxis zu bekommen?

Was empfiehlst du aufstrebenden Jung-Nationalspielern im Alter von ca. 16-18 Jahren: sollten Sie gezieltes Beintraining in der Kraftkammer machen oder eher auf die Stabilisation der Bein- und Rumpfmuskulatur setzen?

Meldest du grundsätzlich jede kleine Verletzung (wie leichte Zerrungen oder Verhärtungen) sofort deinem Physiotherapeuten oder versuchst du vorab diese Verletzungen selbst zu behandeln?

Nehmen wir an, du würdest heute das Champions-League-Finale spielen, bist aber eigentlich nicht 100% fit weil du wegen einer Zerrung oder einer Verhärtung gehandicapt bist: würdest du das dem Trainer bzw. dem Team-Arzt mitteilen oder würdest du „zambeißen“ und unbedingt spielen wollen?

Julian Baumgartlinger: Hey Burli, hmm, gefährliche Frage. Das wird mir schnell falsch ausgelegt. Aber ich kann dir auf diese Frage ohnehin keine genaue Antwort, vor allem weil ich momentan als ersten Ansprechpartner für meinen neuen Vertrag Mainz 05 sehe und alles andere nur Träumerei und Spekulation wäre.

Also ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen und ich habe bis 18 Jahren sowieso kein Training mit Extra-Gewichten oder gezieltes, isoliertes Beintraining gemacht. Ich denke in diesem Alter kann man sehr viel mit eigenem Körpergewicht arbeiten und damit schon enorme Fortschritte machen. Außerdem gibt es genauso die Möglichkeit fußballspezifisch Kraftarten zu trainieren oder zu kombinieren. Und ein stabiler gut trainierter Rumpf ist sowieso das Um und Auf, speziell in Phasen wo Wachstumsschübe und andere pubertäre Nebenwirkungen zu Problemen bei Fußballern führen können. Am besten lässt du dich von einem Fitness-Trainer oder einem anderen Fachmann (Physiotherapeut, Sportwissenschaftler, etc.) auf dem Gebiet beraten, der macht das bestimmt besser als ich!

Ich versuche natürlich immer alles für meinen Körper zu tun, um kleinen oder auch größeren Verletzungen vorzubeugen, aber da wir sehr gut physiotherapeutisch und ärztlich betreut sind, wende ich mich oft prophylaktisch an unsere Fachleute. Das heißt Massagen, Dehnung oder andere Maßnahmen um erst gar nicht schlimmere Probleme zu bekommen. Wenn es aber mal tatsächlich zwickt oder schmerzt, wird´s sofort gemeldet.

Sollte es wirklich das CL-Finale sein und ich kann verantworten, dass wenn ich auflaufe ich auch meinen Teil trotz der Probleme erfüllen kann, würde ich es wahrscheinlich machen. Aber ich würde auf jeden Fall vorher mit der ärztlicher Abteilung und dem Trainer darüber sprechen.

Mr_Rotten: Danke als erstes, dass du dir Zeit für unsere Fragen nimmst! Ich hab dich am Tag nach dem Montenegro Match mit Junu und Rubin am Flughafen Wien gesehen. Hätte ich dich ansprechen dürfen? Um gleich zu meiner ersten Frage zu kommen. Ist das ein Problem für dich bzw. findest du es teilweise nervig wenn Fans in deiner Freizeit auf dich zugehen, mit dir kurz sprechen und ein Foto machen möchten, oder siehst du es einfach als Teil des Jobs Fußballprofi?

Welche internationale Mannschaft ist dein Lieblingsverein bzw. war es als Kind?
Was machst du in deiner Freizeit?
Mit welchen Spielern bist du befreundet und machst auch in der Freizeit viel?
Lieblingsessen?
Lieblingsgetränk?
Wer ist der lustigste in der Nationalmannschaft?

Julian Baumgartlinger: Last but not least, hallo Mr_Rotten, ich nehme mir sehr gerne Zeit!

Das ist überhaupt kein Problem für mich, wie du schon sagst, das gehört definitiv zu meinem Job dazu. Deswegen nächstes Mal nur zu, komm ruhig auf uns/mich zu! Außerdem finde ich es eher schmeichelhaft, wenn Menschen ein Foto, Autogramm oder ähnliches gern hätten. Einzige Ausnahme: wenn ich wo beim Essen sitze, fände ich es super, wenn man seinen Wunsch bis nach dem Essen zurückhalten kann!

Ich war totaler Austria/Casino Salzburg-Fan, da in der Zeit, als ich mit Fußball angefangen habe, das der Verein der Stunde in Österreich war. Für internationalen Fußball habe ich mich erst später interessiert, als ich zehn Jahre alt war, da war ich eigentlich nur von einem Spieler Fan: Zinedine Zidane!

In der wenigen Freizeit, die mir während der Saison bleibt, mache ich gerade einen Italienisch-Kurs und mache neuerdings auch Yoga, was einen perfekten Ausgleich für mich als hüftsteifen Fußballer schafft. Darüber hinaus versuchen meine Freundin und ich so oft wie möglich in Ihre Heimat nach München oder zu meiner Familie nach Mattsee zu reisen.

Ich habe bereits sehr viele Freunde im Fußball-Zirkus gewonnen, zum Beispiel  Zlatko Junuzovic, Florian Klein, Michi Liendl, Niklas Hoheneder, Martin Harnik, Andi Ivanschitz, und viele mehr. Jeder neue Verein bringt eben 25 Kollegen und potentielle neue Freundschaften.

Als Lieblingsessen kann nur der Schweinsbraten meiner Oma in Frage kommen, wobei mich auch viele andere Speisen nach meiner Karriere wahrscheinlich dick machen könnten. Mit einem guten Essen kann man mich immer glücklich machen…

Lieblingsgetränk gibt es in der Form nicht, aber neben Fruchtsäften und anti-alkoholischen Getränken schmeckt nach einem Sieg oder in Winter- oder Sommerpause auch mal gern ein Glas Wein oder kühles Bier zum Essen.

Clown und absolute Stimmungskanone im österreichischen Nationalteam ist tatsächlich unser Import-Schlager Hanno Harnik.

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Stefan Karger

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