Medienschau | So reagierte die russische Presse auf die Niederlage im Ernst-Happel-Stadion
Nationalteam 17.November.2014 Stefan Karger 0
Ganz Österreich möchte das Nationalteam und Trainer Marcel Koller umarmen. Nach dem 1:0-Heimsieg gegen Russland steht die ÖFB-Auswahl mit 10 Punkten aus vier Spielen auf dem ersten Tabellenplatz der Gruppe G und geht mit vier Punkten Vorsprung auf Schweden in die Winterpause. Bei den Russen ist der Jammer hingegen groß, den Fabio Capellos Team liegt mit fünf Zählern punktegleich mit Montenegro auf dem dritten Platz und steht in den nächsten Begegnungen gehörig unter Druck. Dementsprechend fällt die Reaktion der russischen Presse alles andere als freundlich gegenüber dem Trainer aus. Wir haben uns umgesehen und liefern euch einen Auszug aus der Berichterstattung.
Iswestija:
Capello stellte zu Spielbeginn eine Mannschaft für ein Unentschieden auf. Ein italienischer Stil, der auf “One-Hitter“ abzielt und immer wieder das Spiel verschleppt. Wenn wir gegen solche durchschnittliche Mannschaften wie Österreich auf ein Unentschieden spielen, dann begeben wir uns auf das Niveau dieser Teams. Auf die Niveaus von Montenegro, Nordirland, Norwegen und Armenien….Was ist Capellos Spielsystem? Wir spielen defensiv gegen mittelmäßige Teams….
Gegen Österreich hat Russland seine Niederlagen-Serie weiter ausgebaut. Interessant ist, dass Capellos Team in den vergangenen 17 Monaten außer Liechtenstein, Luxemburg und Israel niemanden schlug. In dieser Zeit gab es fünf Unentschieden (Aserbaidschan, Südkorea, Algerien, Schweden, Moldawien) und vier Niederlagen (Portugal, Nordirland, Belgien und Österreich)….
Die Chancen sind jedoch noch nicht verloren. UEFA-Präsident Michel Platini tat uns den Gefallen in der Jubiläums-Europameisterschaft 24 Mannschaften zuzulassen. Dies erlaubt es uns auf einen Ausweg aus dieser Gruppe zu hoffen. Wäre es wie beim alten System (nur ein Team garantiert in der nächsten Runde), dann müsste Capello schon seine Koffer packen.
sovsport.ru:
Der Fußball ist momentan so ähnlich, wie das, was ich bei der WM 2014 sah. Ich hatte das Gefühl, dass ich eine Wiederholung unserer Spiele beim brasilianischen Turnier betrachte. Ein feiger Fußball, der sehr pragmatisch ist. Ein Gefühl, dass die Gedanken bei einem Unentschieden waren. Ein Spiel zweier grauen Mäuse, die unwürdig eines ernsthaften Ergebnisses bei der Europameisterschaft sind….Wobei wir sehr glücklich sein müssten! Was (fragen Sie)? Aufgrund der Tatsache, dass bei den Schweden Ibrahimovic und bei den Österreichern Alaba ausfielen. Die besten Spieler unserer Gegner, die Stars, waren verletzt. Der Coach meint er arbeitet für das Wohl des Teams. Was meint er damit?
Lassen Sie uns Brad Pitt kaufen. Bringen wir die Situation auf die Spitze der Absurdität…Ich glaube nicht, dass das Ergebnis schlechter sein würde. Denn noch weniger ist einfach unmöglich. Wir konnten in dieser Gruppe gegen das schlechteste Team zu Hause nicht gewinnen, Liechtenstein gewann aber gegen Moldawien.
Moskowskij Komsomolez:
Österreich gegen Russland versprach ein Kampf um den ersten Gruppenplatz zu werden, war dann aber eine langweile Show. Die Heimmannschaft übernahm die Initiative, auch wenn in der ersten Hälfte mehr Gefahr von den Russen ausging…
…Zu Beginn der zweiten Hälfte hofften die Capello-Verehrer, dass sein Team nun nach vorne stürmen würde. Es dauerte jedoch zu lange. Bald übernahm Österreich die Initiative und am Ende des Spiels gab es einen Schock. Zunächst landete der Ball nach einem Freistoß zur Hälfte über der Linie – Torhüter Akinfeev fischte ihn schnell heraus. Aber eine Minute danach scheiterte Russland nach einem Ansturm der Österreicher. Okotie bezwang aus der Nähe den ZSKA-Torhüter. Nach Angaben der Moskowskij Komsomolez hat Capello bereits den russischen Fußballbehörden mitgeteilt, dass er im Falle eines negativen Ergebnisses im letzten Pflichtspiel zurücktreten wird. Am 18. November findet das Freundschaftsspiel gegen Ungarn statt. Wenn Sie, Don Fabio, wirklich schon gehen, dann gibt es keinen praktischen Grund diese Partie zu spielen.
Stefan Karger, www.abseits.at
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Stefan Karger
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