Heute Abend findet das Spitzenspiel in der Gruppe F der EM-Qualifikation 2024 statt. Dass man von einem Gipfeltreffen sprechen kann, liegt an den starken... Österreich und Belgien vor Spitzenspiel mit Verletzungssorgen

Heute Abend findet das Spitzenspiel in der Gruppe F der EM-Qualifikation 2024 statt. Dass man von einem Gipfeltreffen sprechen kann, liegt an den starken Leistungen der Rangnick-Elf im bisherigen Turnier. Die österreichische Nationalmannschaft gab nur im Auswärtsspiel gegen Belgien Punkte ab und gewann ansonsten alle Spiele, unter anderem auch zwei Mal gegen die Schweden.

Aufgrund dieser hervorragenden Ausgangslage wäre selbst eine Niederlage gegen den Gruppenfavoriten aus Belgien kein Beinbruch. Es warten noch zwei Spiele gegen Aserbaidschan und Estland und aus mathematischer Sicht gesehen reichen zwei Unentschieden (oder natürlich ein Sieg) aus den letzten drei Spielen für eine fixe Qualifikation. Gestern wiesen wir bereits darauf hin, dass die österreichische Nationalmannschaft eines von wenigen Teams ist, das sich bereits am 7. Spieltag fix für das Turnier qualifizieren kann.

Personalsorgen auf beiden Seiten

Aufgrund der letzten Auftritte darf man prinzipiell selbst bei einem Heimspiel gegen eine Spitzenmannschaft wie Belgien optimistisch sein und sich etwas Zählbares erhoffen. Die Ausgangslage vor dem Spiel ist allerdings ein wenig schwieriger als zuletzt, da zahlreiche Leistungsträger aus Verletzungsgründen nicht dabei sind.

Neben den beiden Leithammeln David Alaba und Marko Arnautovic, die mit ihrer Präsenz auf dem Spielfeld der ÖFB-Elf ein anderes Gesicht verleihen, müssen auch Trauner, Mwene, Posch, Onisiwo und Gregoritsch passen.

Wer spielt rechts hinten?

Daraus ergeben sich zwei Probleme: Mit Posch und Mwene fehlen die beiden Stamm-Rechtsverteidiger und es befindet sich kein gelernter rechter Außenverteidiger im Kader. Konrad Laimer könnte diesen Part übernehmen, da er in dieser Saison bereits sechs Mal beim FC Bayern München auf dieser Position zum Einsatz kam. Der zweikampfstarke 26-Jährige ist dort sicherlich keine Schwachstelle, allerdings wäre seine Kampfkraft und sein starkes Pressing und Gegenpressing im zentralen Mittelfeld enorm wertvoll. Eine Alternative wäre vielleicht Valentino Lazaro gewesen, der beim FC Turin in der Serie A Stammspieler ist. Lazaro kommt aktuell auf Vereinsebene meist im linken Mittelfeld zum Einsatz, doch in der Vergangenheit agierte er öfters als Rechtsverteidiger. Dazu wird es heute aber nicht kommen, da der 27-Jährige von Rangnick nicht einberufen wurde.

Dünne Luft im Sturm

Das zweite Fragezeichen betrifft die Aufstellung im Sturm. Nachdem auch Gregoritsch absagen musste, wird die Luft eher dünn, da auch Sasa Kalajdzic körperlich nach seiner Verletzung noch nicht so weit ist, um 90 Minuten zu absolvieren. Christoph Baumgartner wird von vielen Medien als wahrscheinlichste Option angesehen, allerdings kommt der Leipzig-Legionär eher als hängende Spitze bzw. offensiver Mittelfeldspieler, oder als Linksaußen zum Einsatz. Bei seinem Verein kämpft er aktuell um einen Stammplatz und absolvierte heuer erst 169 Pflichtspielminuten für RB Leipzig.

Zoff um Courtois

Auch die Belgier müssen auf einige Starspieler verzichten. Kevin De Bruyne wird aufgrund eines Muskelrisses nach wie vor fehlen und auch Meunier, Trossard, Lavia und Al-Dakhil fallen fix aus. Star-Tormann Courtois fällt nach wie vor wegen eines Kreuzbandrisses aus und auch sein Ersatzmann, Wolfsburg-Legionär Casteels ist aufgrund einer Erkrankung angeschlagen und wird voraussichtlich nicht spielen können. Torhüter Matz Sels von Racing Straßburg ist die wahrscheinlichste Alternative.

Apropos Courtois: Der aktuell verletzte Real-Madrid-Tormann und Belgien Coach Tedesco gerieten aneinander, als der Coach anstelle des verletzten De Bruyne beim 1:1-Unentschieden gegen Österreich Lukaku und nicht ihm die Kapitänsschleife gab. Der Tormann meldete sich daraufhin für das Auswärtsspiel gegen Estland verletzt. Nachdem ihm der Teamchef die Verletzung nicht glaubte, eskalierte der Streit und noch ist es nicht absehbar, ob es eine Versöhnung geben wird.

Der Belgier werden auch ohne die oben erwähnten verletzten Spieler eine Spitzenmannschaft auf das Spielfeld schicken. Insbesondere die Offensive rund um Romelu Lukaku, Yannick Carrasco und Manchester-City-Shooting-Star Jeremy Doku hat es in sich. Das zentrale Mittelfeld, bestehend aus den Premier-League-Spielern Orel Mangala und Amadou Onana, verfügt zudem auch über enorm viel Kampfkraft.

Stefan Karger

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