Das morgige Freundschaftsspiel gegen Schottland ist das letzte von Franco Foda als ÖFB-Teamchef. Das teilte der 55-jährige Deutsche seiner Mannschaft nun auch offiziell mit.
Der langjährige Trainer von Sturm Graz übernahm das Nationalteam im Oktober 2017 und begann seine Ära mit fünf Siegen in Freundschaftsspielen hintereinander, unter anderem einem 2:1-Sieg über Deutschland.
Schon 2019 wurde erste Kritik laut, Fodas biederer Ergebnisfußball mit einer grundsätzlich sehr starken Generation von Fußballern stieß den Fans sauer auf. Ein 2:4 in Israel und mühsame Spiele gegen Polen in der EM-Qualifikation ließen erste Zweifel aufkommen. Dennoch qualifizierte die ÖFB-Elf für die Europameisterschaft.
In der vorangegangenen Nations League enttäuschte Österreich mit 13 Punkten aus sechs Spielen nicht. In der WM-Qualifikation wurden der Mannschaft aber wieder ihre Grenzen aufgezeigt, etwa beim deftigen 0:4 gegen Dänemark. Die EM verlief mit sechs Punkten in der Gruppenphase gut und im Achtelfinale lieferte die Mannschaft beim 1:2 nach Verlängerung gegen Italien wohl die beste Leistung unter Foda ab.
Nach der insgesamt recht erfolgreichen EM wurde der Unmut aber schnell größer, die Leistungen in der WM-Qualifikation ließen die Stimmung rund ums Nationalteam wieder kippen. Ein inferiores 2:5 gegen Israel und eine 0:1-Heimniederlage gegen Schottland waren natürlich die Spitze des Eisberges, aber auch die glanzlosen Siege in der Republik Moldau und auf den Färöer-Inseln waren leistungstechnisch nicht das, was sich die Fans vom Nationalteam erwarten.
Mit zwei soliden bis guten Leistungen gegen Israel und Moldau mit insgesamt acht erzielten Treffern, rettete sich die ÖFB-Elf ins Playoff um die WM-Teilnahme. Aber dort zerschellte das schwache Nationalteam an Gareth Bale, was die Ära Foda schließlich endgültig zu einem Ausklang brachte.
Von 47 Länderspielen gewann Foda 27, verlor 15, was einem Punkteschnitt von 1,83 pro Spiel entspricht. In Pflichtspielen sieht die Statistik allerdings anders aus: Von 35 Spielen gewann die ÖFB-Elf unter Foda nur 19, remisierte viermal, verlor zwölf Spiele. Dadurch sinkt der Punktschnitt auf 1,74 pro Spiel, was für die Qualität der Mannschaft schlussendlich zu wenig war, wenn man bedenkt, dass es in den Qualifikationen auch stets kleine Mannschaften zu schlagen gilt und auch die Auslosung für die WM-Quali es gut mit den Österreichern meinte.
Nun ist für Foda offiziell Schluss. Der deutsche Coach betonte: „Wir haben uns nicht für die WM qualifiziert. Dafür übernehme ich die volle Verantwortung“ – mit seinem Rücktritt kommt Foda seiner Entlassung durch den Verband bevor. Ebendieser Verband und seine verkrusteten Strukturen wurden in den letzten Jahren von den Fans noch mehr kritisiert, als Foda selbst. Peter Schöttel muss sich also auf die Suche nach einem neuen Teamchef begeben. Viele Optionen hat er voraussichtlich nicht und kaum jemand erwartet eine „mutige Alternative“…
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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