Spielerbenotung nach dem 1:0 über Russland: Dragovic überragte alle!
Nationalteam 16.November.2014 Daniel Mandl 0
Österreich besiegte Russland durch ein Tor des eingewechselten Rubin Okotie mit 1:0. Wir benoten die österreichischen Teamspieler wie nach jedem Länderspiel im Detail. Unser Notenschlüssel sieht die Skala 1 bis 10 vor, wobei 10 für eine sehr gute und 1 für eine sehr schlechte Leistung steht. 0 bedeutet, dass der Spieler zu kurz eingesetzt wurde.
Robert Almer … 6
Der Torhüter musste kaum eingreifen, zumal die Russen nur selten zwingend wurden. Am Siegtor war er durch sein schnelles Schalten und einen präzisen Ausschuss mitbeteiligt. Almer ist in der laufenden EM-Qualifikation weiterhin ohne Fehl und Tadel.
Florian Klein … 6
Solide Leistung des Rechtsverteidigers. Defensiv präsentierte sich Klein insgesamt stabil mit einigen kleineren Aussetzern, die aber allesamt kein großes Problem darstellten. Nach vorne war der Stuttgart-Legionär bemüht und zeigte ein gutes Positionsspiel.
Aleksandar Dragovic … 10
Grandiose Leistung des Dynamo-Kiev-Legionärs und vielleicht sogar das beste Spiel Dragovic‘ für die Nationalmannschaft. Der Innenverteidiger räumte alles weg, hatte seine Gegner stets im Griff, spielte auch gut heraus und war die Verlässlichkeit in Person.
Martin Hinteregger … 7
Auch der international unerfahrene Hinteregger zeigte wieder eine ansprechende Leistung, sicherte die Lufthoheit und ließ sich im Aufbauspiel nicht stressen. Dennoch hatte man das Gefühl, dass die Russen eher dann gefährlich werden könnten, wenn sie Hinteregger und nicht Dragovic „bespielen“.
Christian Fuchs … 7
Der Kapitän scheint sein Selbstvertrauen wieder zu haben. Wie schon gegen Montenegro zeigte Fuchs eine abgebrühte, gute Partie. Der Deutschland-Legionär hat wesentlich mehr Sicherheit in seinen Aktionen als es noch vor einigen Monaten der Fall war.
Stefan Ilsanker … 7
Die Umstände seines Einsatzes waren unangenehm. Ilsanker kam praktisch „kalt“ für die feste Größe Baumgartlinger ins Spiel und akklimatisierte sich schnell. Der Salzburger nahm enorm viele Zweikämpfe an, rackerte für das Team und machte die Drecksarbeit für die offensive Dreierreihe. An seiner Passqualität kann der 25-Jährige noch arbeiten.
Christoph Leitgeb … 6
Ilsankers Klubkollege spielte ebenfalls solide, fiel aber noch weniger auf bzw. nutzte sein grundsätzlich großes technisches Rüstzeug nicht immer ideal. Leitgeb ging ebenfalls dahin, wo’s weh tut, verabsäumte es aber, das Spiel der Österreicher schneller zu machen und mehr Bälle zu sichern oder gezielter weiterzuverarbeiten. Fiel immer wieder dem Gegenpressing der Russen zum Opfer.
Martin Harnik … 6
Sehr wechselhafte Partie für den Deutsch-Österreicher. Auf der einen Seite bereitete Harnik Okoties Tor mustergültig auf und strahlte auch selbst immer wieder Gefahr aus. Auf der anderen Seite machte der Stuttgart-Spieler zahlreiche gefährliche Offensivfehler, die den Russen Kontermöglichkeiten ermöglichten. Eigentlich spielte Harnik keine gute Partie, aber das Zählbare, nämlich sein Assist, spricht für ihn.
Zlatko Junuzovic … 5
Der Werder-Mittelfeldspieler konnte diesmal keine Akzente setzen. Was man von Junuzovic sowieso immer erwarten darf, nämlich enorm aufwändiges Laufspiel, bekam man aber auch diesmal verlässlich geboten.
Marko Arnautovic … 8
Der exzentrische Offensivmann überzeugte auch gegen Russland, nachdem er schon gegen Montenegro eine starke Partie ablieferte. Arnautovic stellte sich in den Dienst der Mannschaft, schirmte die Bälle perfekt ab und rackerte auch defensiv. Man gewöhnte sich bereits daran, dass Arnautovic Leerlaufphasen in seinem Spiel hat und manchmal spazieren geht. Dem war am gestrigen Abend allerdings keineswegs so. Der 25-Jährige gab keinen Ball auf und ging bis an seine körperlichen Grenzen.
Marc Janko … 3
Es war nicht das Spiel des langen Angreifers. Marc Janko arbeitete zwar brav, fand aber nie richtig in die Partie und wurde auch kaum gefährlich. Das Antizipationsspiel des Brecherstürmers war für dieses Spiel ungeeignet und weil die russische Abwehr bei österreichischem Ballbesitz recht clever hochrückte, kam Janko nur sehr selten in die direkte Gefahrenzone.
Rubin Okotie … 9
Tadellose Vorstellung nach seiner Einwechslung. Vielgescholten mausert sich Okotie zum Mann für wichtige Tore in großen Spielen. Seine körperliche Präsenz ist eine andere als vor einigen Monaten, mit dem Ball kann der Zweite der Torschützenliste in der 2. deutschen Bundesliga ebenfalls etwas anfangen. Und glücklicherweise stand er bei Harniks Hereingabe da, wo ein Stürmer eben stehen muss. In dieser Form, auch was das Antizipationsspiel bei Ballbesitz Österreich betrifft, ist Okotie der ÖFB-Stürmer Nummer Eins.
Sebastian Prödl … 0
Für eine Benotung wurde Prödl zwar zu kurz eingesetzt, aber als Turm war der Innenverteidiger in der Schlussphase von großer Wichtigkeit. Er ließ sich vom anstehenden Sturmlauf der Russen nicht verrückt machen und räumte alles weg, was notwendig war. Von einem heiklen Foulspiel abgesehen.
Marcel Sabitzer … 0
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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