Mittwochabend trifft die österreichische Nationalmannschaft auswärts auf Rumänien. Wir wollen uns die Voraussetzungen vor der Nations League Partie ansehen.
Heute hat die österreichische Nationalmannschaft die Möglichkeit sich für die bittere 2:3-Niederlage in Klagenfurt zu revanchieren. Die Chancen dafür sollten nicht schlecht stehen, denn die Rumänen befinden sich nach einer verpatzten Fußball-Woche insbesondere mental in einer schwierigen Situation.
Bittere Woche für Rumänien
Rumänien verspielte nämlich zunächst vergangenen Donnerstag im Playoff-Halbfinale der EM-Qualifikation die letzte Chance sich für die EM-Endrunde zu qualifizieren, wo man im Falle eines Erfolgs im ersten Gruppenspiel in Bukarest wieder auf Österreich getroffen wäre. Für die österreichische Nationalmannschaft, die sich bereits für die Europameisterschaft qualifizierte, ist dies sicherlich kein Nachteil, da man bei der Endrunde nun auf den Sieger des Playoff-Spiels zwischen Nordmazedonien und Georgien trifft, die qualitativ eine Stufe unter den Rumänen zu stellen sind. Nordmazedonien, das wohl auch als Favorit ins Spiel gegen Georgien gehen wird, schlug man immerhin zweimal bei der EM-Qualifikation, wobei es auswärts einen 4:1-Sieg und zuhause einen 2:1-Erfolg zu feiern gab.
Haaland-Festspiele
Nach dem endgültigen EM-Aus verlor Rumänien das Auswärtsspiel in der Nations League mit 0:4. Drei Spieler der Norweger prägten diese Partie. Erling Haaland erzielte seinen ersten Hattrick für Norwegen und steht nun nach sechs Länderspielen bei ebenso vielen Toren. Sturmpartner Alexander Sörloth, der bei der Niederlage gegen Österreich erst von der Bank ins Spiel kam, mittlerweile aber gesetzt ist, steuerte einen Treffer und einen Assist bei. Real-Legionär Martin Ödegaard bereitete zwei Treffer vor.
Spätestens nach dieser Vorstellung ist klar, dass der Sieg gegen die Norweger enorm wichtig war, da die Skandinavier der größte Gegner um den Gruppensieg sein werden. Die österreichische Nationalmannschaft sollte die restlichen Partien gegen Rumänien und Nordirland gewinnen, damit im Heimspiel gegen die Norweger auch ein Unentschieden reicht. Österreich hätte vermutlich die schlechtere Tordifferenz, doch für die Platzierung sind die direkten Duelle entscheidend.
Eine Frage des Pressings
Während die Rumänen ihre letzten beiden Partien verloren, darf sich Franco Fodas Mannschaft über zwei Siege freuen. Zuerst setzte man sich im Testspiel gegen Griechenland mit 2:1 durch, ehe man in Nordirland einen 1:0-Auswärtssieg über die Zeit brachte. Das Spiel gegen Nordirland wurde von zwei unterschiedlichen Halbzeiten geprägt. In den ersten 45 Minuten präsentierten sich die Österreicher von ihrer besten Seite und spielten die Hausherren an die Wand. Franco Fodas Mannschaft attackierte sehr hoch und zeigte ein intensives Pressing, gegen das die Nordiren keine Antwort parat hatten. In der zweiten Halbzeit erfolgte ein Leistungsabfall. Das Nationalteam ließ sich ohne erkennbare Gründe zurückfallen und ließ den Gegner aufkommen. Am Ende wäre den Nordiren beinahe ein Lucky Punch gelungen, der angesichts der Tabellensituation schmerzhaft gewesen wäre.
Ein wichtiger Schlüssel zum Sieg wird heute Abend ebenfalls das Pressing sein. Beim Sieg gegen die Norweger zeigten die Österreicher im Spiel gegen den Ball ihre Qualitäten, die man bei der Niederlage gegen Rumänien schmerzhaft vermisste. Fatal war bei der 2:3-Niederlage jedenfalls das Abwehrverhalten, wobei die Rumänen in beiden Halbzeiten schnelle Tore erzielten. In Ploiesti sollte Franco Fodas Mannschaft gewarnt und von der ersten Minute an hellwach sein. Hoffnung macht jedenfalls, dass die Spieler in einer besseren physischen Verfassung als beim ersten Aufeinandertreffen sind, da nun schon mehrere Meisterschaftsrunden absolviert wurden und das Fitnesslevel deutlich höher sein sollte.
Trotz der zahlreichen Ausfälle hat das österreichische Nationalteam die individuell besseren Spieler im Kader. Wenn das kollektiv starke Pressing wie gegen Norwegen, oder wie in der ersten Halbzeit gegen Nordirland, auf den Platz gebracht wird, dann sollte der erste Auswärtssieg der ÖFB-Geschichte in Rumänien möglich sein.
Was nützt uns das alles?
Die Nations League geriet immer wieder unter Kritik und es werden Stimmen laut, die den Wettbewerb am liebsten abschaffen wollen. Reiner Calmund nannte das Turnier in der Doppelpass-Sendung auf Sport1 „einen Scheißdreck und eine Witzveranstaltung“. Ein großes Problem ist tatsächlich, dass auch die Fans nicht wissen, warum man eigentlich die Gruppe gewinnen sollte. Der Modus ist leider wirklich sehr undurchsichtig, doch User IceChris aus dem Austrian Soccer Board zählte die Vorteile eines Gruppensiegs auf:
– Topf 2 bei der WM-Qualifikation
– zusätzliche Chance auf einen Playoff-Platz bei der WM-Qualifikation
– Aufstieg in die A-Gruppe der NL3
– Dadurch gute Chancen auf eine Qualifikation für die EM 2024
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Stefan Karger
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