Mit dem wichtigen 2:1-Sieg gegen die Schweden am vergangenen Freitag wahrte das österreichische Nationalteam alle Chancen auf den zweiten Gruppenplatz. Würde diese Platzierung voraussichtlich... Wird der zweite Gruppenplatz reichen? Ein Blick auf den derzeitigen Stand der WM-Qualifikation

FIFA LogoMit dem wichtigen 2:1-Sieg gegen die Schweden am vergangenen Freitag wahrte das österreichische Nationalteam alle Chancen auf den zweiten Gruppenplatz. Würde diese Platzierung voraussichtlich jedoch überhaupt reichen, um sich für die Play-offs zu qualifizieren?

 

 

Der Modus

53 Nationalmannschaften bestreiten in neun Gruppen die Qualifikationsspiele zur Weltmeisterschaft 2014, wobei der Gruppenerste auf jeden Fall das Ticket nach Brasilien lösen wird. Die besten acht Gruppenzweiten qualifizieren sich für die Play-off-Partien und spielen dort die restlichen vier Plätze aus. Da die Gruppe I nur aus fünf Mannschaften besteht, werden bei der Ermittlung des schlechtesten Gruppenzweiten in allen anderen Gruppen die Partien der Gruppenzweiten gegen den Tabellenletzten gestrichen!

Ausgangslage in der Gruppe C

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Momentan liegt unsere Nationalmannschaft mit elf Punkten gemeinsam mit Irland auf dem zweiten Platz. Schweden bestritt ein Spiel weniger, wird allerdings voraussichtlich heute mit einem Heimsieg gegen die Färöer nachziehen, sodass dann drei Mannschaften mit elf Punkten hinter dem vermeintlichen Gruppensieger aus Deutschland stehen. Dank der Heimsiege gegen Kasachstan (4:0) und den Färöern (6:0) weist Österreich die beste Tordifferenz nach Deutschland auf.

Man darf davon ausgehen, dass die Färöer in unserer Gruppe das Schlusslicht bleiben werden, was für Österreich leider nicht ideal ist, da das Spiel gegen unseren „Angstgegner“ deutlich mit 6:0 gewonnen wurde, während wir gegen den Vorletzten Kasachstan in der Auswärtspartie leider nicht über ein 0:0 hinauskamen. Wenn zum jetzigen Zeitpunkt die bestplatzierten Gruppenzweiten ermittelt werden würden, dann hätten wir statt elf gewonnen Punkten aus sechs Partien momentan nur acht Punkte aus fünf Spielen. Sollten die Färöer, die ein Spiel weniger als Kasachstan bestritten, den einen Punkt auf den Vorletzten aufholen, dann würde das 0:0-Unentschieden vom 12.10. 2012 gegen Kasachstan im Falle des zweiten Gruppenplatzes bedeutungslos werden und unsere Ausgangslage würde sich stark verbessern. Davon kann man jedoch kaum ausgehen, auch wenn die Färöer im ersten Gruppenspiel gegen die Schweden sogar mit 1:0 in Führung gingen und die Partie nur knapp verloren. Die Färöer spielen noch zweimal gegen Kasachstan – auch wenn sie klarer Außenseiter sein dürften, darf man sich doch kleine Hoffnungen machen und den Färingern die Daumen halten.

Der momentane Stand in den übrigen Gruppen

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In der Gruppe A befinden sich die Belgier mit 19 Punkten aus sieben Partien an der Tabellenspitze, gefolgt von den Kroaten, die nach ebenso vielen Spielen 16 Punkte aufweisen. Die besten Chancen auf den letzten Tabellenplatz in dieser Gruppe hat Mazedonien, die zweimal gegen Kroatien verloren, was bedeutet, dass die Kroaten im Falle eines zweiten Gruppenplatzes sechs Punkte streichen müssen und somit momentan zehn Punkte aus fünf Partien vorweisen können. Aufgrund der 1:0-Heimniederlage gegen stark aufspielende Schotten in der vergangenen Runde, sind die Kroaten noch nicht ganz durch und es warten noch drei Spiele auf sie, die alles andere als einfach werden. Am achten Spieltag steht das brisante Auswärtsspiel gegen Serbien am Programm, in der neunten Runde haben sie spielfrei, danach bestreiten sie ein Heimspiel gegen Tabellenführer Belgien und ein Auswärtsspiel gegen Schottland.

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Die Gruppe B ist für Österreich jedoch um einiges interessanter, da sich hinter dem Tabellenführer aus Italien, die restlichen Mannschaften gegenseitige die Punkte wegnahmen und es keinen klaren Favoriten auf den zweiten Tabellenplatz gibt. Zudem verloren die letztplatzierten Malta und Armenien bisher alle Spiele gegen Bulgarien, Tschechien und Dänemark und schlugen sich bisher nur gegenseitig, sodass auch in dieser Gruppe dem Zweitplatzierten voraussichtlich am Ende sechs Punkte abgezogen werden. Dänemark liegt mit einem Spiel weniger in Lauerstellung und bestreitet von den ausbleibenden fünf Partien vier gegen Malta und Armenien! Aufgrund der zahlreichen Unentschieden stehen die Chancen ganz gut, dass der Zweitplatzierte in dieser Gruppe das Nachsehen haben wird!

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In der Gruppe D liegen momentan die Ungarn an zweiter Stelle, die genau die gleich Bilanz wie Österreich vorweisen können. Nach sechs Partien steht das Nachbarland mit drei Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage am zweiten Tabellenplatz. Der Tabellenletzte Andorra verlor bisher jede Partie, sodass der Tabellenzweite auch hier Punkte wegstreichen wird müssen, wenn es darum geht den schlechtesten Zweitplatzierten zu ermitteln.

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Der Tabellenzweite der Gruppe E wird ebenfalls zittern müssen, denn in der vielleicht schwächsten Gruppe liegt Albanien mit zehn Punkten aus sechs Partien an der zweiten Stelle. Albanien gewann die Partie gegen den Tabellenletzten aus Zypern, sodass auch hier Punkte abgezogen werden, sollten die Albaner als Zweiter ins Ziel einlaufen. Island hingegen gab drei Punkte gegen das Schlusslicht ab, sodass Österreich hoffen sollte, dass die Isländer im Herbst keinen Lauf starten werden. Norwegen hat ebenfalls noch Chancen auf den zweiten Gruppenplatz, gewann jedoch das Spiel gegen Zypern.

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In der Gruppe F sollte der Gruppenzweite fix für die Play-off-Spiele qualifiziert sein, denn Portugal und Russland haben im Herbst eine relativ einfache Auslosung.

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Auch in der Gruppe G sieht es danach aus, dass die beiden Tabellenführer Bosnien und Griechenland durch sind. Die Bosnier spielten ohnehin eine ganz starke Qualifikation und Griechenland hat neben Heimspielen gegen die Slowakei und Lettland noch zwei Partien gegen Liechtenstein, sodass hier wohl nichts anbrennen wird.

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In der Gruppe H kämpfen Montenegro, England und die Ukraine um die ersten drei Plätze, wobei England und die Ukraine die beste Ausgangslage haben dürften, da sie in den letzten vier Runden drei Heimspiele haben. Montengro erhielt mit der deutlichen 4:0-Heimniederlage gegen die Ukraine einen kräftigen Dämpfer und muss in den restlichen drei Partien noch gegen Polen und England auswärts antreten, was keine leichte Aufgabe werden wird. Dem Gruppenzweiten werden auch hier voraussichtlich sechs Punkte abgezogen, da die Spiele gegen die sieglose Truppe aus San Marino gestrichen werden.

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Die Gruppe I besteht nur aus fünf Mannschaften und man kann davon ausgehen, dass Spanien und Frankreich in den verbleibenden Partien nichts anbrennen lassen. Die beiden Favoriten brachten die beiden Spiele gegeneinander bereits hinter sich und haben ein relativ einfaches Restprogramm.

Fazit

Es ist vollkommen klar, dass die österreichische Nationalmannschaft zuerst einmal Gruppenzweiter werden muss und dass wir zuallererst auf uns selbst schauen müssen. Dennoch sind solche Rechenspiele interessant und es macht Mut zu sehen, dass wir durchaus gute Chance haben uns für die Play-Off-Spiele zu qualifizieren, sollten wir uns gegen Schweden und Irland durchsetzen. Falls die Färinger Kasachstan noch überholen sollten werden wir im Falle eines zweiten Gruppenplatzes wohl gar nicht mehr zittern müssen, da dann das Unentschieden gegen die Kasachen gestrichen wird. Aber auch ohne diese Überraschung sieht es sehr gut aus, denn in der Gruppe B und der Gruppe E nahmen sich die Mannschaften, die um den zweiten Platz spielen, gegenseitig viele Punkte weg. Sollten wir uns nach dem letzten Spiel am 15.10. 2013 wirklich auf dem zweiten Gruppenplatz wiederfinden, dann stehen die Chancen ganz gut, dass wir mit einem Play-Off-Spiel belohnt werden!

Stefan Karger, www.abseits.at

(Bildquellen: www.fifa.com )

Stefan Karger

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