Niederlande – Türkei ist auf den ersten Blick das interessanteste Spiel des ersten Spieltages der  WM-Qualifikation für Brasilien 2014. Doch es wird in allen... WM-Qualifikation startet: (Vor-)Entscheidung schon am ersten Spieltag?

Niederlande – Türkei ist auf den ersten Blick das interessanteste Spiel des ersten Spieltages der  WM-Qualifikation für Brasilien 2014. Doch es wird in allen Gruppen spannend werden, auch wenn die Partien am Papier nicht so spannend erscheinen. Abseits.at gibt eine erste kurze Einschätzung ab und stellt die Partien, die schon am ersten Spieltag eine Vorentscheidung bringen können, genauer vor.

Gruppe A

Während es in den meisten anderen Gruppen klare Favoriten auf den ersten Platz gibt, gestaltet sich die Situation in Gruppe A etwas diffizil. Die Kroaten, die als leichte Favoriten in die Gruppe gehen, haben mit Serbien und Mazedonien gleich zwei Gegner aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Gegen Letztere geht es zuerst um Punkte, Belgien, wohl das zweitbeste Team der Gruppe, kriegt es ebenfalls heute Abend mit Wales zu tun. Spannend wird es am Samstag: Schottland empfängt Serbien. Wer auch immer von den beiden gewinnt, bringt sich in eine gute Ausgangsposition, um die Kroaten und Belgier unter Druck zu setzen. Abwarten ist da nicht angesagt.

Gruppe B

Der große Favorit ist EM-Finalteilnehmer Italien, das auswärts in Bulgarien eine nicht so einfache  Aufgabe erwartet. Während das zweite Freitag-Spiel – Malta empfängt Armenien – weniger Bedeutung hat, treffen am Samstag Dänemark und Tschechien aufeinander. Die beiden Teilnehmer der Europameisterschaft sollten nicht zu abwartend agieren. Einerseits gilt es, die Italiener unter Druck zu setzen, andererseits können auch die Bulgaren ohne United-Star Dimitar Berbatov ein Wörtchen um Platz zwei mitreden. Die besten Chancen, schon früh ein Statement für ebendiesen abzugeben, haben die Dänen.

Gruppe C

Der Freitag in der Österreich-Gruppe ist deshalb interessant, weil sich Giovanni Trapattonis Iren in Kasachstan beweisen müssen – der Gegner, gegen den Österreich im Oktober zwei Mal antritt. Koller und Co. werden sich dieses Spiel ganz genau ansehen, denn es gilt die Pressing- und Kontertaktik gegen die Kasachen Richtung Spielgestaltung zu adaptieren.

Gruppe D

Eine sehr interessante Gruppe. Auf den ersten Blick ist der erste Platz an die Niederlande vergeben, der zweite an die Türkei. Doch die Elftal spielte eine schmachvolle EM, die Türkei war nicht dabei und tat sich gegen gut stehende Österreicher zuletzt schwer. Rumänien ist auch eine passive Mannschaft, bekommt es mit Estland zu tun, die eine tolle Quali für Polen und Ukraine spielten, erst an Irland in der Barrage scheiterten. Hinter dem Favoriten Niederlande, die die Türkei am Freitag empfangen, wird es auf jedes Pünktchen ankommen. Und die Esten ließen zuletzt immerhin Serbien und Slowenien hinter sich.

Gruppe E

Wer dachte, dass Gruppe A ausgeglichen ist, hat Gruppe E noch nicht gesehen. Das Topspiel lautet Slowenien gegen die Schweiz, die Favoriten auf Platz eins. Die Norweger müssen nach Island, Albanien empfängt Zypern. Auslassen sollten weder Slowenien noch die Schweiz, ein Dreier ist für beide Pflicht, denn die Konkurrenz ist nicht so leicht einzuschätzen.

Gruppe F

Während die Angelegenheit in Gruppe E doch recht offen scheint, ist sie die Rollenverteilung in Gruppe F klarer. Portugal und Russland werden sich die ersten zwei Plätze ausmachen, auch wenn das Team rund um Cristiano Ronaldo gerne auch eine schwache Quali spielt. Israel und Nordirland haben das, was man „Außenseiterchancen“ nennt.

Gruppe G

Vorteil Griechenland in dieser Gruppe, unser Nachbarland Slowakei, welches mit Bosnien-Herzegowina gemeinsam Chancen auf den zweiten Rang hat, muss nach Litauen. Ein Spaziergang wird es für die Griechen, die bei der Euro zu überraschen wussten, müssen wiederum nach Lettland. Die leichteste Aufgabe haben die Bosnier, die nach Liechtenstein müssen. Punkte liegenlassen sollten die Favoriten Griechenland und Slowakei aber nicht, die Früchte hängen im Baltikum nicht mehr so tief, wie man meinen mag.

Gruppe H

Hinter England, das als Favorit in die Gruppe geht, matchen sich die EM-Ausrichter Polen und Ukraine um den zweiten Platz. Interessant ist am Freitag das Spiel Montenegro gegen Polen. Die Montenegriner, die schon in der letzten Qualifikation auf England trafen, landeten am zweiten Platz, noch vor der Schweiz. Dementsprechend sind sie alles andere als ein Jausengegner, Lewandowski, Blaszczykowski und Co. müssen am Balkan auf der Hut sein.

Gruppe I

Hier gibt es eine klare Rollenverteilung: Spanien und Frankreich sind die großen Favoriten. Weißrussland, Georgien und Finnland scheinen auf dem Blatt krasse Außenseiter zu sein, aber gerade bei Team Belarus tut sich doch einiges. BATE Borisow, gespickt mit heimischen Spielern, ist dieses Jahr zum dritten Mal in der Gruppenphase der Champions League vertreten. Die U21 des Landes wurde 2011 Dritter der Europameisterschaft. Wenn also eines der drei Länder für eine Sensation gut ist, dann ist es Weißrussland. Dazu ist ein Sieg in Georgien am Freitag zum Auftakt aber unabdingbar.

Zwar kein Leckerbissen, aber für Interessierte wirklich sehenswert ist die Partie Kasachstan – Irland. ATV überträgt aber nicht nur diese Partie heute Abend (Berichterstattung ab 17:25), sondern auch das Spiel der Deutschen gegen die Färöer.

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

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