Rasmus Lindgren: Salzburgs neuer "6er" unter der Lupe
Fußball in Österreich 5.Juli.2011 Stefan Karger 0
Durch den Ausfall von David Mendes da Silva sah Red-Bull-Salzburg-Trainer Ricardo Moniz einen Handlungsbedarf im defensiven Mittelfeld. Der 26-jährige Schwede Rasmus Lindgren kam ablösefrei von Ajax Amsterdam und soll nun diese Lücke schließen.
Name: Rasmus Lindgren Nationalität: Schweden Geburtsdatum: 29.11.1984 Alter 26 Geburtsort: Landskrona Stammposition: defensives Mittelfeld Nebenposition: rechtes und linkes Mittelfeld in 4-3-3-System Größe: 180cm Starker Fuß: rechts Momentaner Verein: Red Bull Salzburg Bisherige Vereine: Ajax Amsterdam, FC Groningen, Landskrona BoIS
Der zweifache schwedische Nationalspieler Rasmus Lindgren wurde am 29.11.1984 in Landskrona geboren. An diese schwedische Hafenstadt erinnern sich österreichische Fußballfans nicht gerne, da das Nationalteam im Jahr 1990 das EM-Qualifikationsspiel gegen die Färöer an diesem Ort verlor. Das entscheidende Tor schoss Schachspieler Torkil Nielsen (2089 Elo-Punkte), Torwart Jens Martin Knudsen trug eine Schlafmütze und Josef Hickersberger trat nur einen Tag nach der historischen Niederlage zurück.
An diesem Ort des Schreckens begann die Neuverpflichtung der Salzburger seine Fußballkarriere. Lindgren durchlief die Nachwuchsmannschaften von Landskrona BoIS, einem Verein, der damals noch erstklassig war, jedoch im Jahr 2005 in die zweite schwedische Liga abstieg. Zu diesem Zeitpunkt war Rasmus Lindgren allerdings bereits in den Niederlanden, denn Scouts von Ajax Amsterdam luden den damals 19-jährigen Mittelfeldspieler im Jahr 2003 zu einem Probetraining ein. Lindgren stand damals im Profikader von Landskrona BoIS, absolvierte jedoch keine einzige Meisterschaftspartie für seinen Heimatverein.
DREI JAHRE UND VIER SPIELE BEI AJAX AMSTERDAM
Rasmus Lindgren wusste beim Probetraining zu gefallen und wurde verpflichtet, wobei er sich über die Reservemannschaft in die Kampfmannschaft spielen sollte. In seinen ersten beiden Jahren hatte er keine Chance auf einen Platz bei den Profis, zeigte jedoch gute Leistungen in der zweiten Mannschaft, die auch dazu gedacht ist, dass fremde Spieler mit dem Spielsystem von Ajax Amsterdam vertraut werden.
Im Februar 2005 debütierte er in der Kampfmannschaft von Ajax Amsterdam, brachte es aber in weiterer Folge nur auf vier Einsätze und wurde an den FC Groningen verliehen. Die Konkurrenz bei Ajax Amsterdam war einfach zu groß, da im Mittelfeld Wesley Sneijder, Rafael van der Vaart, Tomas Galasek, Maxwell und Steven Pienaar um einen der begehrten Plätze kämpften.
STAMMSPIELER IN GRONINGEN
Der FC Groningen erwies sich für Rasmus Lindgren als Glücksgriff, denn der Schwede zeigte von Beginn an starke Leistungen bei seinem neuen Verein. In 34 Meisterschaftsrunden wurde er 25 Mal von Beginn an eingesetzt und kam sieben Mal als Joker in die Partie. Groningen spielte in den Jahren davor immer im unteren Tabellendrittel gegen den Abstieg, konnte aber seit dieser Saison weiter oben Fuß fassen und erreichte den ausgezeichneten fünften Platz. Lindgren erzielte drei Treffer, sah drei gelbe Karten und kam insgesamt auf 2363 Spielminuten. Sein größter Konkurrent um seinen Stammplatz war der Niederländer Mark-Jan Fledderus, gegen den er sich aber erfolgreich durchsetzen konnte.
Auch in der nächsten Saison war Lindgren unter Trainer Ron Jans im defensiven Mittelfeld gesetzt und absolvierte 30 Spiele von Beginn an. Dass es nicht 34 Spiele geworden sind ist lediglich der ersten roten Karte in Lindgrens Karriere zu verdanken. Es sollte aber bis heute seine einzige bleiben. Der Schwede gilt als fairer Spieler und hat in 140 Meisterschaftsspielen neben der roten Karte insgesamt 19 gelbe Karten bekommen, was für einen defensiven Mittelfeldspieler nicht allzu viel ist.
Nach einer weiteren halben Saison, in der Lindgren bei jedem Spiel von Beginn an dabei war, überwies Ajax Amsterdam umgerechnet 2.6 Millionen Euro und holte den verlorenen Sohn wieder nach Hause. Insgesamt bestritt Lindgren 82 Meisterschaftsspiele für Groningen, in denen er 75 Mal von Beginn an spielen durfte und nur in der ersten Saison sieben Mal von der Bank in das Spiel kam. In diesen 82 Meisterschaftsspielen sah er eine rote und zehn gelbe Karten und erzielte insgesamt vier Treffer.
VOM STAMMSPIELER AUF DIE RESERVEBANK
Unter Trainer Marco van Basten war Rasmus Lindgren in der Rückrunde der Saison 2007/08 gesetzt und bestritt elf Spiele, wobei er neun Mal von Beginn an auf dem Feld stand. Ajax Amsterdam landete mit drei Punkten Rückstand hinter PSV Eindhoven auf dem zweiten Tabellenplatz.
Zu Beginn der Saison 2008/09 war Rasmus Lindgren ebenfalls Stammspieler, verletzte sich dann jedoch am Oberschenkel und war danach bis zu seinem Wechsel nach Österreich nur noch zweite Wahl. Lindgren saß sowohl unter Martin Jol, als auch später unter Frank de Boer meistens nur auf der Ersatzbank und stand in den letzten beiden Saisonen nur in 12 von 68 Meisterschaftsspielen von Beginn an auf dem Platz. Unter Jol kam der Schwede in der Saison 2009/10 überhaupt nur auf sechs Einsätze, unter Frank de Boer stand er sieben Mal von Beginn an auf dem Platz und kam acht Mal in der Schlussphase von der Bank in die Partie.
Ajax Amsterdam spielte standardmäßig ein 4-3-3-System und die drei Plätze im Mittelfeld waren hart umkämpft. Eyong Enoh, Deny de Zeeuw, Vurnon Anita und Christian Eriksen waren harte Konkurrenten um einen Stammplatz, gegen die Rasmus Lindgren letztlich keine Chance hatte. Da ihm auch in der kommenden Saison ein Reservisten-Schicksal drohte, nahm er das Angebot von Red Bull Salzburg an.
FAZIT – SEINE STÄRKEN UND SCHWÄCHEN
Red Bull Salzburg verpflichtet mit dem Schweden einen recht erfahrenen Fußballer, der Ordnung in eine Partie bringen kann, ein gutes Stellungsspiel hat und allgemein als verlässlicher Spieler gilt. Lindgren gilt als pflegeleichter Profi, der sich dem Team unterordnet und wenige Eigenfehler macht. Er verfügt über eine gute Schusstechnik und erzielte in Holland einige Treffer aus der zweiten Reihe. Bemängelt wird allerdings, dass er sich zu selten in den Angriff einschaltet, zu wenig Risiko im Spielaufbau nimmt und relativ langsam ist. Ein Ajax-Amsterdam-Fan meinte gegenüber “abseits.at“, dass Rasmus Lindgren bei 15 der 18 niederländischen Eredivisie-Klubs gesetzt wäre und auch in Österreich seine Leistungen bringen wird. Er ist aber kein Spieler, der international den Unterschied ausmacht und für die Ansprüche von Ajax Amsterdam reichte seine Spielstärke am Ende nicht aus, auch wenn er innerhalb der Mannschaft durchaus geschätzt wurde. Rasmus Lindgren kam ablösefrei, womit sich das Risiko für Red Bull Salzburg in Grenzen hält. Wenn David Mendes allerdings wieder fit ist, wird sich der Niederländer aller Voraussicht nach keine großen Sorgen um seinen Stammplatz machen müssen.
Stefan Karger, abseits.at
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