
Über Scherze von Fußballprofis auf „Dienstreisen“ wurde in dieser Anekdotenserie schon oft berichtet. Bis heute lieben es die Kicker sich gegenseitig zu häkerln: Steffen Hofmann berichtete etwa, er und sein Busenfreund Helge Payer hätten ihre Mitspieler gern erschreckt, indem sie sich in deren Hotelzimmer geschlichen hätten um diesen plötzlich Furcht einzujagen. In einem griechischen Hotel wurde Rapid-Stürmer Guido Burgstaller einmal Opfer des „Fußballgottes“ und glaubte einen Geist gesehen zu haben, als Hofmann plötzlich aus seinem Bett aufstieg. Hofmann und Payer fanden es witzig; Burgstaller, der sein Handy im Schock an die Wand gepfeffert hatte, eher weniger.
In der heutigen Episode geht es auch um einen vermeintlichen Geist und zwar jenen „in der Maschine“; Peter Artner ließ seinen Zimmerkollegen Toni Polster während eines Hotelaufenthaltes einmal glauben, das zimmereigene TV-Gerät hätte ein Eigenleben:
Ende der 90er-Jahre bezogen die beiden Teamspieler Polster und Artner während einer Reise mit dem ÖFB ein Doppelzimmer. Man verstand sich gut, hatte ähnliche Gewohnheiten – einem ruhigen Abend und einer gemütlichen Nacht stand also nichts entgegen. Doch Spitzbub Artner hatte andere Pläne: Dem defensiven Mittelfeldspieler war bei der Massage nach dem Training ein Einfall gekommen: In jenem Hotelzimmer, das für Österreichs Nationalspieler zum Massagekammerl umgewandelt worden war, hatte der gebürtige Floridsdorfer eine nicht benötigte TV-Fernbedienung entdeckt und diese mitgenommen. Mit selbiger plante er seinen Zimmerpartner noch an diesem Abend aus der Fassung zu bringen.
Die Fernbedienungen glichen einander wie ein Ei dem anderen, deshalb fiel es Polster auch nicht auf, als Artner die „richtige“ Fernbedienung auf dem Nachtkasterl des Angreifers mit der „falschen“ aus dem Massagekammerl vertauschte. In Erwartung des Samstagabendkrimis war das Fernsehgerät bereits eingeschalten, über den Bildschirm flimmerte bunte Werbung, die „Pferdelunge“ lag zugedeckt und bewaffnet mit der „richtigen“ Fernbedienung in der „Hapfn“, als Polster bettfertig aus dem Bad kam und es sich ebenfalls gemütlich machte.
Pünktlich um 20:15h startete die Sendung und Peter tat so, als würden ihm schon nach wenigen Minuten die Augen zufallen. Mittels regelmäßiger Atemzüge täuschte er dem ÖFB-Rekordtorschützen vor, längst ins Land der Träume geglitten zu sein. In Wahrheit war Artner natürlich hellwach und lauschte den Tönen aus dem TV-Kastl. Als es zur ersten spannenden Szene kam, schaltete der Austria Salzburg-Spieler heimlich prompt einen Sender höher. Polster verstand die Welt nicht mehr. Wortwörtlich wähnte er sich im falschen Film. Peter Artner dagegen lachte sich ins Fäustchen. Er schaltete zurück zum Krimi, weshalb „Toni-Doppelpack“ zunächst von einem Sendefehler ausging: „Was sich der ORF da wieder einfallen lasst…“.
Doch Artner setzte das begonnene Spielchen fort und schaltete alle paar Minuten zwischen den Sendern hin und her. Polster verstand die Welt nicht: Sobald es zu einem Senderwechsel kam, drückte er zwar wie verrückt auf den Knöpfen der neben ihm liegenden Fernbedienung herum. Der Erfolg stellte sich aber immer erst nach mehrmaligem Bedienen ein. Die Austria Wien-Legende hatte ja keine Ahnung, dass seine Manipulationen auf der „falschen“ TV-Bedienung vollkommen vergebens waren.
Irgendwann wurde es Österreichs Nummer 9 schließlich zu bunt: Toni Polster rief beim Hotelempfang an: „Das Fernsehkastel spinnt! Könnt ihr jemanden raufschicken?“, flehte er in den Hörer. Dank der steten Senderwechsel hatte er vom TV-Krimi nur einen „Fleckerlteppich“ mitbekommen; die Handlung glich einer dadaistischen Erzählung. Der Stürmer ahnte nicht, dass der neben ihm „schlafende“ Artner der Urheber der vermeintlichen Fernsehstörung war.
Nach dem Telefonat mit der Empfangsdame entschloss sich Artner jedoch zu „erwachen“ und präsentierte dem Strafraumstürmer grinsend die Fernbedienung mit der er heimlich umgeschalten hatte. Peter lachte wie der fröhlichste Buddha und freute sich, Toni auf der Schaufel gehabt zu haben. Nachdem die Sache nun geklärt hatte, fand auch Polster den Zwischenfall witzig. Er – als Botschafter des Wiener Schmähs – hatte für „practical jokes“ dieser Art viel Verständnis.
Marie Samstag, abseits.at
Das könnte dich auch noch interessieren:
Marie Samstag
- Besondere Tore
- Die bunte Welt des Fußballs
- Europameisterschaft
- Internationale Stars
- Argentinien
- Australien
- Belgien
- Brasilien
- Chile
- Dänemark
- Deutschland
- Andreas Brehme
- Andreas Möller
- Berti Vogts
- Christoph Daum
- Franz Beckenbauer
- Fritz Walter
- Gerd Müller
- Günther Netzer
- Helmut Rahn
- Jürgen Klinsmann
- Jürgen Klopp
- Karl-Heinz Rummenigge
- Lothar Matthäus
- Lukas Podolski
- Manuel Neuer
- Miroslav Klose
- Oliver Bierhoff
- Oliver Kahn
- Philipp Lahm
- Rudi Völler
- Sepp Maier
- Thomas Häßler
- Thomas Müller
- Thomas Tuchel
- Toni Schumacher
- Toni Turek
- Udo Lattek
- Uli Hoeneß
- Uwe Seeler
- Elfenbeinküste
- England
- Finnland
- Frankreich
- Irland
- Italien
- Alessandro Del Piero
- Alessandro Nesta
- Andrea Pirlo
- Christian Vieri
- Claudio Gentile
- Dino Zoff
- Fabio Cannavaro
- Francesco Totti
- Franco Baresi
- Gaetano Scirea
- Giacinto Facchetti
- Gianluca Vialli
- Gianluigi Buffon
- Giuseppe Bergomi
- Giuseppe Meazza
- Luigi Riva
- Marco Tardelli
- Mario Balotelli
- Paolo Maldini
- Paolo Rossi
- Roberto Baggio
- Sandro Mazzola
- Kamerun
- Kolumbien
- Liberia
- Mexiko
- Niederlande
- Nigeria
- Nordirland
- Norwegen
- Portugal
- Schottland
- Schweden
- Schweiz
- Spanien
- Ungarn
- Uruguay
- USA
- Wales
- Österreich
- Legendäre Legionäre
- Alexander Zickler
- Antonin Panenka
- Axel Lawaree
- Branko Boskovic
- Carsten Jancker
- Dejan Savicevic
- Geir Frigard
- Hamdi Salihi
- Hansi Müller
- Jan Åge Fjørtoft
- Jocelyn Blanchard
- Joey Didulica
- Jonathan Soriano
- Kevin Kampl
- Lajos Détári
- Maciej Sliwowski
- Marek Kincl
- Mario Kempes
- Mario Tokic
- Milenko Acimovic
- Nestor Gorosito
- Nikica Jelavic
- Nikola Jurčević
- Olaf Marschall
- Oliver Bierhoff
- Patrik Jezek
- Radoslaw Gilewicz
- Rene Wagner
- Roger Ljung
- Sadio Mané
- Samir Muratovic
- Sigurd Rushfeldt
- Somen Tchoyi
- Steffen Hofmann
- Szabolcs Sáfár
- Tibor Nyilasi
- Trifon Ivanov
- Valdas Ivanauskas
- Vladimir Janocko
- Zlatko Kranjcar
- Nationale Stars
- Aleksandar Dragovic
- Andi Ogris
- Andreas Herzog
- Andreas Ivanschitz
- Bruno Pezzey
- Christian Fuchs
- David Alaba
- Deni Alar
- Didi Kühbauer
- Ernst Happel
- Ernst Ocwirk
- Felix Gasselich
- Franz Wohlfahrt
- Friedl Koncilia
- Gustl Starek
- Hans Krankl
- Herbert Prohaska
- Heribert Weber
- Ivica Vastic
- Julian Baumgartlinger
- Kevin Wimmer
- Kurt Jara
- Marc Janko
- Marcel Sabitzer
- Mario Haas
- Marko Arnautovic
- Martin Harnik
- Martin Hinteregger
- Matthias Sindelar
- Michael Konsel
- Otto Konrad
- Peter Stöger
- Sebastian Prödl
- Toni Polster
- Ümit Korkmaz
- Veli Kavlak
- Walter Schachner
- Walter Zeman
- Zlatko Junuzovic
- Nationalmannschaft
- Österreichische Vereine
- Legendäre Legionäre
- Weltmeisterschaft