Klaus Maria Brandauer hat einmal gesagt, dass man in seiner steirischen Heimat nur zwei Dinge können müsse: Trinken und Skifahren. Der preisgekrönte Schauspieler und Regisseur ist in Altaussee einfach nur „der Klaus“. Manfred Steiner war in Murau – zwei Autostunden von Altaussee entfernt – lange Zeit nur „der Mandi“. Später in Graz (oder besser gesagt in Frankfurt) wurde aus dem Mandi dann der Eisenfuß.
Als eines von sechs Kindern kommt Steiner 1950 in der Südweststeiermark zur Welt. Anfangs ist auch er dem Skisport zugetan: Manfred geht Langlaufen und Skispringen. Da diese Sportarten naturgemäß aber auf eine gewisse Jahreszeit beschränkt sind, verbringt Steiner die schneefreien Monate am Fußballplatz. Von Anfang an zeichnet er sich durch kompromissloses Zweikampfverhalten und Durchsetzungsvermögen aus. Seine 1,68 Meter behindern ihn bei hohen Bällen nicht – im Gegenteil – laut eigenen Angaben hat Steiner nie ein Kopfballduell verloren. Von seinem Heimatverein wechselt er zu Kapfenberg, wo er dem damaligen Sturm-Trainer Remy auffällt. Der Wechsel nach Graz wird Anfang der 70er noch mit Handschlag und einer Unterschrift auf dem Bierdeckel vollzogen: „Damit war ich Sturm-Spieler.“ Fünfzehn Jahre später beendet Steiner seine Karriere bei den Schwoazen, dazwischen liegen Zeiten voller Höhen und Tiefen, in denen Mandi immer seinen Mann stand. Die Härte, die man auch gegen sich selber haben muss, sei eine der wichtigsten Eigenschaften für Defensivspieler, erzählt er Jahre nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn. „Als Verteidiger kannst du nicht ausweichen, sonst ist es ein Goal.“, bringt er es auf den Punkt. Ausgewichen ist Steiner nie. Siebzehn Verletzungen zog er sich als Sturmspieler zu. Mehrmals sprang er dem vorzeitigen Karriereende nur knapp von der Schaufel. Leider konnte er in seinen 322 Profispielen keinen Pokal in die Höhe stemmen: 1975 war er zwar knapp daran, doch Sturm Graz verlor das Cupfinale gegen Innsbruck insgesamt mit 3:2. Die Innsbrucker zeigten an einer Verpflichtung Steiners Interesse, doch der lehnte dankend ab. In der steirischen Landeshauptstadt hat er bis heute sein Lebensmittelpunkt. Ein Jahr nach dem verlorenen Cupfinale spielte sich Sturm bis ins Viertelfinale des Europapokals der Pokalsieger und musste gegen Eintracht Frankfurt antreten.
Als die Österreicher zum Spiel nach Hessen anreisten, bat ein Reporter der bekannten Boulevardzeitung mit den vier Buchstaben einige Spieler vorab zum Gespräch. Der deutsche Journalist wusste nicht so recht, wie er eine reißerische Schlagzeile zu diesem internationalen Bewerbspiel gestalten sollte. Sturm Graz kannte in Deutschland schließlich kaum jemand. Auf der Suche nach einem Kuriosum konnten die Gastspieler dem Reporter zunächst nicht weiterhelfen. Seine Überschrift fand der Deutsche erst, als er das Abschlusstraining der Grazer beobachtete: „So wärmt der härteste Spieler Österreichs auf!“, titelte die Zeitung und zeigte ein Foto von Steiner auf dem zu sehen war, wie dieser gegen die Torstange trat. Natürlich war dies nicht Steiners Aufwärmübung, es war vielmehr ein Ritual, dass er – abergläubisch wie so ziemlich jeder Fußballer – bei jedem Abschlusstraining absolvierte: Egal ob in der Liga oder im Europapokal. Ab diesem Zeitpunkt hatte Steiner den Spitznamen „Eisenfuß“ weg, „Mandi“ wurde er nur mehr familienintern gerufen. Genutzt hat die Härteeinlage jedoch nichts: Die Adler siegten zweimal und stiegen ins Halbfinale auf.
Marie Samstag, abseits.at
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