Fünf Runden sind in der Regionalliga West gespielt und der Traditionsklub Austria Salzburg fegte bisher regelrecht durch die Liga. Die Violetten stehen beim Punktemaximum,... Austria Salzburg rockt die Regionalliga – und nagt weiter an der Infrastruktur

Fünf Runden sind in der Regionalliga West gespielt und der Traditionsklub Austria Salzburg fegte bisher regelrecht durch die Liga. Die Violetten stehen beim Punktemaximum, weisen eine Tordifferenz von 14:1 auf und gewannen auch schon die „Big Games“.

Am vergangenen Wochenende gewann das Team des deutschen Langzeittrainers Christian Schaider auswärts bei Wals-Grünau mit 4:0. Davor besiegte die Truppe auch den aktuellen Dritten Bischofshofen mit 3:0, nachdem man in der ersten Runde der neuen Saison bereits mit Pinzgau Saalfelden bereits einen anderen Aufstiegsaspiranten, aktuell Tabellenzweiter, mit 1:0 besiegte. Dazwischen gab es noch ein souveränes 4:1 gegen die SPG Silz/Mötz und ein 2:0 in Schwaz.

Alles blickt auf das große Saisonhighlight

In den nächsten vier Wochen stehen unter anderem Spiele gegen Kufstein und in Hohenems an. Speziell in diesen vier Runden haben die Salzburger die Chance, sich ordentlich abzusetzen und bereits früh klare Verhältnisse in der Sechzehnerliga zu sorgen. Das große Saison-Highlight steigt dann am 27. September, wenn die Salzburger Austria im ÖFB-Cup auf den Erzfeind Red Bull trifft.

Homogene Truppe ohne große Namen

Blickt man aktuell als weniger interessierter Beobachter auf den Kader von Austria Salzburg, so findet man kaum bekannte Namen. Spieler wie Rene Zia oder Marinko Sorda sind eher regional bekannt, Bundesligaerfahrung hat in der Truppe mit einer soliden Mischung aus jung und alt kein einziger Spieler. Die drei Neuverpflichtungen dieses Sommers kamen vom SAK 1914, Seekirchen und Kufstein.

Doch das Team präsentiert sich als ausgesprochen homogene Einheit, weshalb man es auch verkraften konnte, Top-Torjäger Marco Hödl an den SV Kuchl zu verlieren. Der 26-Jährige erzielte in den letzten vier Jahren 51 Ligatreffer für die Austria. Die Leistungsdichte in der Mannschaft ist durchaus beeindruckend und die 14 bisherigen Saisontreffer wurden von neun verschiedenen Spielern erzielt. Toptorjäger ist bis dato der 20-jährige Yannick Fötschl mit drei Toren, der auch schon in der Vorsaison mehrmals sein Talent unter Beweis stellte.

Infrastruktur als Thema Nummer Eins

Dabei waren die sportlichen Erwartungen unter den Fans gar nicht das größte Gesprächsthema. Die „Top-5 sollte drin sein“, hieß es etwa vor der Saison. Viel mehr blickt man in Salzburg auf die Infrastruktur – so entsteht etwa derzeit ein neues Nachwuchsleistungszentrum, mit dem Austria Salzburg Schritt für Schritt in neue Höhen schnuppern will.

Auch wenn die mögliche Rückkehr in die 2. Liga noch einen langen Weg darstellt, nahmen die Salzburger immerhin schon am Workshop für selbige teil, was verpflichtend im Falle eines möglichen Aufstiegs wäre.

Wird Grödig doch noch zur Langzeitlösung?

Eine neue Heimstätte würde es dafür aber wohl auch benötigen. Das kleine Max-Aicher-Stadion in Maxglan platzt aus allen Nähten, fast immer kommen zu den Heimspielen der Salzburger über 1.000 Zuschauer. Klingt nicht nach viel – aber das Stadion fasst nur 1.566 Zaungäste und ist auch infrastrukturell schlichtweg nicht für den Profibereich ausgelegt. Für das Cup-Spiel gegen Red Bull Salzburg wird die Austria nach Grödig ausweichen und wohl sogar eine Zusatztribüne aufstellen. Grödig wäre auch die einzige realistische Option für ein Ausweichstadion im Falle eines Aufstiegs in die 2. Liga – doch um diese Variante wahr werden zu lassen, braucht es noch ein gewisses Maß an „Landespolitik“.

Ein User im Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußballforum meint hierzu: „Maxglan wird mit oder ohne Tribüne wohl zwangsweise die Option sein, nur LigaZwa können wir damit spritzen. Die Flutlichtthematik wäre da noch offen, Parkplätze, Risikospiele etc. Und an ein Ausweichstadion jenseits der Landesgrenze ist nicht mal zu denken. Wenn da vom Land nichts mehr in puncto Grödig kommt (die Kommunalebene ist gelaufen), ist der Weg gezeichnet.“

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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