Auch in der vierten Runde der Heute für Morgen-Ersten Liga konnte Bundesliga-Absteiger Kapfenberg nicht gewinnen. Während der SCR Altach das dritte Spiel in Serie verlor, klettert der TSV Hartberg in der Tabelle nach oben.
Kapfenberger SV – Blau Weiß Linz 2:2 (1:0)
In einer eher schwachen ersten Hälfte brachte Thomas Schönberger die Hausherren in Front (31.). Der Innenverteidiger war im Sommer durch Ex-Sturm-Spieler Thomas Burgstaller ersetzt worden, bekam seinen Platz aufgrund schwacher Leistungen des Abwehrspielers aber wieder zurück. Ein weiterer ehemaliger Grazer stand beim Ausgleich nach der Pause im Mittelpunkt. Dominic fälschte einen Stanglpass unglücklich ab, Srdan Pavlov drückte das Leder über die Linie (46.). Matthias Lindner konnte das Spiel in der 69. Minute durch sein Tor drehen, die Linzer brachten aber wieder einmal die Führung nicht über die Zeit, weil Thomas Hirschhofer in der letzten Minute der regulären Spielzeit goldrichtig stand. Somit bleiben beide Teams sieglos.
First Vienna FC – SV Grödig 1:3 (1:0)
Die dünne Personaldecke der Döblinger bedingte, dass Amateure-Spielertrainer Richard Strohmayer spielen musste. Die Grödiger wiederum hatten es in der Vorwoche verabsäumt, gegen acht Horner daheim ein Tor zu schießen. Die Salzburger dominierten die erste Hälfte gegen defensiv starke Wiener, die durch Mesut Dogan (11.) auch früh in Führung gehen konnten. Die Hütter-Elf ließ sich aber nicht lumpen und Lukas Schubert (51.), Ernst Öbster (82.) und Mersudin Jukic (91.) passten das Ergebnis den Kräfteverhältnissen an. Während die Vienna nur ein Pünktchen aus vier Spielen holte, konnten sich die Grödiger nach dem kuriosen Spiel am Wochenende rehabilitieren.
FC Lustenau – TSV Hartberg 0:1 (0:0)
Weiterhin frischer Wind weht in Hartberg. Auswärts im Reichshofstadion überließ man dem Heimteam die Initiative – wie es Trainer Andreas Moriggl auch in Allerheiligen schon bevorzugte – und setzte auf schnelle Gegenstöße. Weil der FC vor dem Tor wenig zusammenbrachte, ging es mit 0:0 in die Pause. Der TSV wurde zusehends stärker, den Führungstreffer bedingte aber ein Fehler des FC-Schlussmanns Andreas Lukse, der sich bei einer Flanke verschätzte und so dem steirischen Goalgetter vom Dienst, Joachim Parapatits, sein drittes Saisontor ermöglichte (63.). Als eines von drei Teams ist Hartberg somit ungeschlagen und brachte sich in eine gute Position gegenüber den Lustenauern und der Vienna.
SCR Altach – SKN St. Pölten 1:4 (1:2)
In einer sehr attraktiven Partie gingen die Gäste aus Niederösterreich wieder früh in Führung. Nach einem Eckball köpfte Manuel Rödl (10.) das 1:0, Konstantin Kerschbaumer schlenzte den Ball zum 2.0 in das Tor von Altach-Keeper Martin Kobras (25.). Aufgrund einer nicht zuschnappenden Abseitsfalle konnte Neuzugang Louis N’Gwat-Mahop die Hausherren noch vor der Pause wieder im Spiel halten (31.). Beide Abwehrreihen zeigten in der ersten Halbzeit Schwächen. Durch eine Gelbrote für Matthias Cuntz (66.) waren die Vorarlberger 25 Minuten vor Schluss nur noch zu zehnt. Daniel Segovia (74.) und wieder Kerschbaumer (90.) markierten den Endstand. Damit bleibt der SKN vorne dran, der SCR muss schauen, dringend Punkte zu sammeln. Die Favoritenrolle hatte man anderen zugeschoben, dass nach vier Runden nur drei Zähler zu Buche stehen würden, dachte dann wohl doch niemand.
SV Horn – SC Austria Lustenau 0:3 (0:1)
Aufsteiger gegen Titelfavorit. Die Waldviertler kamen aber nicht einmal wirklich in die Nähe des Tores der Vorarlberger. Thiago Silva (12.) besorgte die frühe Führung, dann zogen sich die Ländle-Kicker – ganz Auswärtsteam – zurück und warteten ab. Der Druck der Anfangsphase flachte ab und auch das 2:0 in der 53. Minute fiel ohne großen Druck. Jan Zwischenbrugger erlief sich einen schlechten Rückpass und entschied die Partie. Kapitän Harald Dürr traf in einer Hacke-Spitze-Tralala-Aktion in der 83. Minute zum 3:0. Das Attribut „souverän“ wäre zu kurz gegriffen, die Austria konnte die Form aus dem Frühjahr mitnehmen und steht nach vier Spieltagen weiter ungeschlagen und ohne Torverlust an der Spitze.
Schön langsam lassen sich Tendenzen erkennen. Während Blau Weiß noch ein bisschen die Abgebrühtheit fehlt, anzuschreiben, agiert vor allem die Vienna wie ein Abstiegskandidat. Der KSV und Altach werden wie die Linzer alsbald kräftig Punkte machen, Hartberg und Lustenau haben schon drei Zähler Vorsprung. Eine schwere Aufgabe für die Tatar-Elf, nicht früh in der Saison einen großen Rückstand aufzureißen.
Georg Sander, abseits.at
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Georg Sander
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