Der LASK ist wieder da: Das änderte sich seit der Neuübernahme und das darf man in Zukunft erwarten!
Sonstiges 18.März.2014 Christoph Zeppetzauer 1
Im November spekulierten Fans der schwarz-weißen Linzer und die Medien gleichermaßen über eine Neuaufstellung des LASK. Am 24. Dezember 2013 brachte das Christkind den Fans schließlich mit einer neuen Führung ein Weihnachtsgeschenk. Im Abstand von ein paar Monaten lässt sich nun ein Zwischenresümee ziehen, was sich bereits zum Besseren verändert hat.
Die Führungsspitze
Nach Alleinherrscher Peter Michael Reichel hat sich nun ein dreiköpfiges Trio gebildet, das dem LASK künftig als Präsidium vorsteht. Wolf-Dieter Holzhey, Geschäftsführer des Linzer Fernsehsenders LT 1, ist der neue Präsident. Ihm zur Seite stehen zwei Vize-Präsidenten: Siegmund Gruber und Clemens Strobl. Dazu gibt es einen Beirat, dem Ehrenpräsident Georg Fürst Starhemberg vorsitzt. Die wirtschaftlich wichtigen Aktionen passieren in der LASK Marketing GmbH, in der mittlerweile 14 namentlich bekannte „Freunde des LASK“ gleichzeitig als Sponsoren und Haftungsträger agieren und je 5% Anteil an der GmbH halten. Schlussendlich sollen es 20 sein. Das langfristige Ziel lautet, den Profibetrieb in eine nicht börsennotierte AG auszulagern. Das soll spätestens bei einem möglichen Aufstieg in die Bundesliga passieren.
Wie sieht es finanziell aus?
Mit der endgültigen Zerschlagung des komplizierten Firmengeflechts von Reichel blieben bei der Neuübernahme 3,8 Mio. € Verbindlichkeiten übrig. Diese wurden durch die „Freunde des LASK“ mit einem Teil aus Bargeldeinlagen, sowie Haftungserklärungen übernommen. Für die Aufstellung der GmbH neu sieht es so aus, dass zum Stammkapital der GmbH (1,5 Mio. €) der gleiche Betrag an Haftungen hinzukommt. Zusätzlich schossen die Freunde noch einmal 1 Mio. € an Sponsorengeldern zu. Damit ist der LASK gesundet, jedoch begab man sich noch im Winter auf Sponsorensuche, um die Frühjahrssaison bereits aus neuen Mitteln finanzieren zu können. Für diesen Break-even-Point rechnen die Verantwortlichen zum Beispiel 20.000 Zuschauer in den sieben Heimspielen des Frühjahrs. Nachdem allein zum Auftakt gegen den SAK Klagenfurt 5000 Besucher kamen, scheint dieses Ziel kein Problem darstellen zu können.
Am Dress tut sich wieder etwas
Erfreulich für die Verantwortlichen ist die Tatsache, dass sich einige ehemalige Sponsoren, die sich unter Reichel zurückgezogen hatten, ihr Comeback in Schwarz-Weiß feiern. Dazu zählt beispielsweise Spitz, in den 1990er-Jahren Trikotsponsor der Linzer. Nach Jahren der Flaute auf den Dressen konnte man erfreulicherweise auch schon einen Brustsponsor gewinnen: Liaporhaus Romberger ist ein Engagement 75.000 Euro wert. Daneben fanden sich schon einige 30.000 €-Pakete Abnehmer.
Auch die Fans geben wieder gerne her
Um die Anhänger an sich zu binden, startete man Anfang März mit der FREEstart-Aktion, die neben Frühjahrsabos Jahresmitgliedschaften für den kleinen und großen Geldbeutel beinhaltet. Waren im Herbst laut unbestätigten Medieninformationen nicht einmal 300 Dauerkarten vom LASK abgesetzt worden, so konnte sich dieser Wert mittlerweile in den vierstelligen Bereich verschieben. Die 5000 Zuschauer (das viertbestbesuchte Spiel in Österreich am vergangenen Wochenende) beweisen, dass Totgesagte länger leben.
Die Kommunikation mit den Fans, unter Reichel ein Ding der Unmöglichkeit, hat sich unter der neuen Führung etabliert. In einer Zeit, in der viele junge Fußballinteressierte aus dem Zentralraum nach Salzburg und Wien abdriften, muss man sich präsentieren. Die Fan-Plattform seit1908.at, vormals als Kritikprojekt gegen Peter Michael Reichel gegründet, trägt jetzt mit verschiedenen Aktionen rund um soziale Medien dazu bei, den LASK aus dem verstaubten Eck zu holen und verzeichnet damit auch kontinuierliches Wachstum. Auch der Verein hat seinen Facebook- und Twitter-Account wieder entdeckt und ist bemüht, Fehlverhalten der Vergangenheit wieder gut zu machen.
Sportlich muss es bergauf gehen
In der Regionalliga zu spielen ist gefährlich, wenn man das Beispiel des GAK kennt. Der LASK ist bereits im vergangenen Jahr an Liefering in der Relegation gescheitert, in diesem Jahr wartet der Neuntplatzierte der zweiten Bundesliga. Angesichts dessen, dass Pasching erst gestern bekanntgab, keine Lizenz für die zweithöchste Spielklasse zu beantragen, ist die Teilnahme an der Relegation nur noch Formsache bzw. eigentlich so gut wie fix.
Zwar wurde von den Verantwortlichen bereits signalisiert, dass ein erneutes Scheitern in der Relegation verkraftbar wäre – daran denken will aber niemand, denn der Verein kann sich nur bei sportlichem Erfolg wieder in die Dimensionen entwickeln, in denen man vor einigen Jahren bereits war. Auf die Frage: „Wo wollen Sie mit dem LASK in drei Jahren stehen“, antwortete Holzhey: „Zumindest in der Heute für Morgen Erste Liga. Bundesliga wäre schön, aber zuerst muss sich das Vereinsgerüst dementsprechend mitentwickeln.“
Der LASK war in den vergangenen Jahren stets ein Wackelkandidat in Sachen Lizenz – so optimistisch wie heuer, sie im ersten Anlauf zu bekommen, war man allerdings schon lange nicht mehr. Im Winter wurden einige wichtige Schritte getätigt, um die Rückkehr in den österreichischen Oberligafußball möglich zu machen. In Linz hat man wieder Morgenluft geschnuppert.
Christoph Zeppetzauer, abseits.at in Kooperation mit seit1908.at
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Christoph Zeppetzauer
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