Die Heute für Morgen-Erste Liga verspricht einen heißen Herbst
Sonstiges 19.Oktober.2012 Georg Sander 0
Wie kommt Paul Gludovatz zum TSV Hartberg? Kommt Blau Weiß Linz aus der Krise? Kriegt der Kapfenberger SV die Kurve? Hält Horn durch? Setzt Altach den Blinker an? Schlägt irgendwer irgendwann Austria Lustenau? Grödig in die Bundesliga? – Fragen über Fragen vor den letzten sieben Runden vor der Winterpause.
Halbe Liga im Abstiegskampf
Dem ersten Saisonsieg folgte bei Blau Weiß Linz der Rauswurf des Trainers Thomas Weissenböcks, weil dessen taktische Vorstellungen das Team zu überfordern schienen. Das Schicksal nahm seinen Lauf, ein schlecht gelauntes Schiedsrichterteam verweigerte einen wichtigen Sechspunktesieg daheim gegen die Vienna. Die nächste Runde brachte eine 0:4-Klatsche beim FC Lustenau. Gerald Perzy soll vor allem am Feeling gearbeitet haben, in einem Test wurde Admira Linz geschlagen. Die Fans der Stahlstädter hoffen, dass die Stürmer nun wieder wissen, wo das Tor steht. Die endlich anschreibende Vienna zog den KSV in den Abstiegskampf. Die Falken verloren zwar erst vier Mal in zwölf Spielen, nur ein Sieg steht aber sieben Unentschieden gegenüber. Zwar will Thomas von Heesen etwas aufbauen, aber gegenwärtig stellt sich die Frage, ob er das in der zweiten oder dritten Leistungsstufe machen wird. Dabei hatte Präsident Erwin Fuchs gleich fünf Spieler des SK Sturm verpfichtet.
Wer macht noch mit?
Als Abstiegskandidaten wurden des Weiteren der FC Lustenau und der TSV Hartberg bezeichnet, stehen in der Tabelle vier beziehungsweise einen Punkt vor den drei genannten Vereinen. Während die blauen Lustenauer mit Damir Canadi einen Trainer haben, der aus dem kleinen Team ein gutes Gefüge erarbeitete, flog Andreas Moriggl vom Trainerstuhl der Steirer. Zum einen wurde der Turnsportverein langsam Richtung Tabellenende gezogen, zum anderen sprach er auch nicht immer hundert Prozent positiv über sein Team. Offiziell gab es Differenzen wegen Moriggls Fulltime-Job bei einer Versicherung. Für Gludovatz wiederum ist es ideal, um noch ein paar Monate zu arbeiten. Hartberg ist nahe am heimischen Burgenland und möchte natürlich auch weg vom Image, arrivierte Kicker zusammen zu kaufen.
Das dünne Mittelfeld
Obwohl der SCR Altach nur einen Punkt Vorsprung auf den FC aus Lustenau hat, ist das Team stabil genug, um nicht abzusteigen. Der Anspruch der Vorarlberger heißt zwar Spitzenfeld, aber die Kaderumbauten unter dem neuen Trainer Rainer Scharinger dauerten dann doch etwas zu lange. Noch ein Pünktchen weiter vorne liegt der SV Horn. Mit 17 Punkten starteten die Waldviertler recht ordentlich, Michael Streiter wird auch nicht nach Tirol gehen. Dementsprechend müsste es schon mit dem Teufel einhergehen, stiegen die Horner ab – in den ausstehenden 24 Runden muss zur Erreichung der 40-Punkte-Marke im Schnitt nur ein Punkt pro Spiel her. Beide Teams könnten nun mit etwas Schwung noch oben andocken.
Der ungeschlagene Führende und seine Verfolger
Erst drei Mal musste der SC Austria Lustenau die Punkte teilen, gewann neun Mal. So ist das erfahrene Team um Evergreen Harry Dürr erster Anwärter auf den Aufstieg. Doch im Fußball kann es schnell gehen. Grödig hat sechs Zähler Rückstand, St. Pölten sieben. Der SKN ist vor allem defensiv noch nicht stabil genug, die Grödiger haben noch nicht ganz den Druck, voll durchzuziehen. Die Niederlagen gegen Horn und Kapfenberg schmerzen nach wie vor. Alle drei Teams hätten zwar vor der Saison den Aufstieg nicht unbedingt als Muss ausgegeben, würden ihn aber dankend annehmen.
Die konkrete Runde
Beim Duell Hartberg gegen Lustenau kann der FC weiter rauf klettern, der TSV wäre wohl endgültig im Abstiegskampf angekommen. Dort befinden sich Blau Weiß und der KSV. Die Linzer können mit dem zweiten Saisonsieg zu den Obersteirern aufschließen, bei einer Niederlage würden vier Punkte fehlen, so die Vienna in Grödig verliert. Nur gegen die Döblinger gab es eine Punkteteilung und die angesprochene Niederlage. Der SV Horn kann gegen Austria Lustenau nur überraschen – aber irgendwann verlieren die auch schon wieder. Nachdem der SV Grödig aber als haushoher Favorit in das Spiel gegen die Vienna geht, lastet ein gewisser Druck auf dem Tabellenführer. Diesen Druck verspürt auch der SCR Altach, der in die NV Arena muss. St. Pölten kann weiter punkten und so nebenbei die Ländle-Kicker aus dem Kampf ums Podium raushalten.
Die Fans der Heute für Morgen-Erste Liga Klubs dürfen sich auf einen spannenden Freitagabend freuen. Dazu noch eine Anmerkung: Zum ersten Mal in der Geschichte des Austrian Soccer Boards haben nun alle zehn Zweitligisten ihren eigenen Channel, jene des SV Grödig und des TSV Hartberg freuen sich auf Diskussionen.
Georg Sander, abseits.at
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Georg Sander
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