Ein Blick von West nach Ost – Zum Status Quo in den Regionalligen
Sonstiges 30.September.2011 Daniel Mandl 0
Die ersten Runden sind gespielt und es hat sich schon einiges getan in Österreichs dritter Leistungsstufe. Traditions-, Zweit- und sonstige Klubs matchen sich um den Aufstieg in den Bezahlfußball. Abseits.at bietet einen Überblick, wer das Zeug hat, um einen der zwei heißbegehrten Plätze in der Heute-für-Morgen-Liga zu ergattern.
Kurz zum Modus: Der Letzte der Saison 2011/12 der Heute-für-Morgen-Liga steigt fix in die jeweilige Regionalliga ab. Der Meister der Regionalliga Mitte spielt gegen den Neuntplatzierten, die Meister der Regionalligen West und Ost um den zweiten Platz. Die Relegation hat auch eine Auswirkung auf die Regionalligen und Landesligen, denn je nach Aufstieg des Meisters steigt dann auch der 14. ab oder nicht – ein schwieriges Unterfangen, da die Mannschaften doppelt planen müssen. Apropos Meister: Relegation spielt dieser nicht immer, wie etwa die Spiele der Zweitplatzierten Blau-Weiß Linz gegen WSG Wattens zeigte. Kurios sind die Statuten allemal, darf doch der Verein Relegation spielen, der am besten gereiht ist und einen positiven Lizenzantrag vorzuweisen hat sowie kein Zweitteam ist. Heißt die Reihung in der Regionalliga Ost beispielsweise am Ende Rapid II vor Austria II, Mattersburg II und Admira II und wäre dann ein Team ohne Bundesligalizenz Fünfter, dürfte der Sechste in der Relegation antreten. Das Recht der Liga, einen Kandidaten ins Rennen um die zweithöchste Spielklasse zu schicken verfällt also, wenn die zwei Bestgereihten keine Bundesligalizenz vorzuweisen haben. Abschließend sei noch erwähnt, dass das Heimrecht gelost wird. Nun aber zu den Kandidaten:
Im Westen nichts Neues
Die Werkssportgemeinschaft Wattens führt die Westliga souverän und ungeschlagen an, macht kein Hehl daraus, eine Klasse höher reüssieren zu wollen, wenn auch mit dem Zusatz, das möglichst amateurhaft zu machen. Bereits letztes Jahr spielte die WSG in der Relegation, die Jungbullen wurden aber Meister. Erster Verfolger ist USK Anif, die aber keine großen Ambitionen haben, in den Bezahlfußball zu gelangen, das Leitbild heißt „Ausbildungsverein“, die Plattform Westliga. Gerne würden die Salzburger Austria und Dornbirn aufsteigen. Die Veilchen spielen allerdings eine durchwachsene Saison, konnten in der Fremde noch nicht anschreiben. Die Vorarlberger hingegen müssen noch deutlich stärker werden, soll Wattens gefordert werden. Durch die ausgeglichene Bilanz der WSG wäre alles andere als ein Antreten in der Relegation ein Wunder, auch wenn Wacker II und die Salzburg Juniors Meister werden sollten.
Nur ein Name – GAK
Vorwärts Steyr, Austria Klagenfurt, DSV Leoben, GAK – in der Mitte der Nation tummelt sich einiges an Tradition. Am stärksten präsentieren sich die roten Teufel aus der Steiermark, auch wenn der Villacher SV sich als hartnäckiger Kombattant entpuppt. Ambitionen, wieder zweitklassig zu spielen gibt es in der steiermärkischen Landeshauptstadt zur Genüge, alleine das Finanzielle ist schwierig. Drei Zwangsausgleiche in vier Jahren haben ihre Spuren hinterlassen, aber mit einem deutschen Textildiskonter sollte ein Sponsor gefunden worden sein, der den Rotjacken mittelfristig helfen soll, zumindest dritte Kraft in der Steiermark zu werden. Die Villacher wiederum, die 2006 aus einer Fusion aus Fellach und dem FC aus der Stadt hervor gingen, haben ebenfalls Ambitionen, den Durchmarsch zu starten. So richtig zuzutrauen ist das Antreten in der Relegation am ehesten dem GAK, da Infrastruktur und Fanbase stimmen.
Die Ostliga im Check
In Dornbach träumt man gerne – aber auch der schönste Fußball wird nicht zum Aufstieg reichen: Der Sportclubplatz verfällt, die Zusammenführung mit dem WSC geht so lala voran und das Geld muss an allen Ecken und Enden zusammengekratzt werden. So wird es an vermutlich entweder wieder Parndorf oder endlich der SV Horn, die in der Relegation antreten werden, da diese beiden finanziell gut aufgestellt sind, beinahe schon Profimannschaften sind. Auch wenn die Parndorfer noch hinterherhinken, wird eine der angesprochenen Mannschaften die Relegation bestreiten, es sei denn, an der „Als“ wird ein Topf mit Gold gefunden werden, ist doch der Einbruch ein paar Runden vor Schluss beim Wiener SK ansonsten so etwas wie eine Tradition.
Wattens, GAK, Horn – diese Teams weisen derzeit am meisten Potential zu haben, in die zweite Liga aufzusteigen. Von oben wünschen sich natürlich alle Teams, dass zwei Traditionsvereine aufsteigen, denn die Salzburger Austria, der GAK oder der Wiener Sportklub bringen nicht nur große Namen, sondern auch Fans mit. Doch im Fußball steigt halt dann doch immer der auf, der gewinnt, auch wenn es sich noch so sehr um einen kleinen Verein handelt. Aber nachdem Schwanenstadt, Untersiebenbrunn oder Hundsheim wieder in der Versenkung verschwanden, konnten sich doch einige etablieren, lesen Sie doch mal die Geschichte des Cupsiegers 2011…
Georg Sander, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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