Nur Grödig und Hartberg lieferten sich eine unspektakuläre Partie, die anderen vier Spiele zeigten einige Torraumszenen und auch schöne Tore, wie etwa Andreas Lienhart... Heute für Morgen Erste Liga: Austria Lustenau gewinnt Schlager, Altach pirscht sich ran

Nur Grödig und Hartberg lieferten sich eine unspektakuläre Partie, die anderen vier Spiele zeigten einige Torraumszenen und auch schöne Tore, wie etwa Andreas Lienhart gegen den FC Lustenau oder Thiago gegen St. Pölten. Die Tabelle führt weiterhin der SC Austria Lustenau an.

SV Grödig – TSV Hartberg 0:0

Das war wohl keine Werbung für den Fußball. Außer in kurzen Phasen nach dem Wiederanpfiff und am Ende des Spiels dominierten die Abwehrreihen dieses Spiel. Das ging auf Kosten der Offensive und somit ergab sich ein leistungsgerechtes Remis, bei welchem vor allem die Heimmannschaft zu wenig nach vorne tat. Gegen den Ex-Grödiger Parapatits blieb Schlussmann Kevin Fend Sieger (15.), die beste Chance der Hausherren vergab Leo. Vor allem in der zweiten Halbzeit vermochten die Salzburger ihr optisches Übergewicht wegen Unkonzentriertheiten beim letzten Pass kaum in Chancen ummünzen. Immerhin sind die Grödiger nun seit drei Spielen ungeschlagen, die Hartberger gleich vier.

SV Horn – FC Blau-Weiß Linz 1:1 (1:0)

Und wieder dieselbe Leier für Blau-Weiß. Nach einem fragwürdigen, aber verhängten Handselfmeter, den Miroslav Milosevic verwertete (19.), fehlten oftmals ein paar Zentimeter. Zwar traf zunächst Sasa Pantic die Querlatte der Linzer (35.), dann scheiterten die Gäste aber wieder an sich selbst: Srdjan Pavlov fand in Cican Stankovic im Horner Tor seinen Meister (37.) und traf nach einem Wawra-Freistoß nur die Latte. Stankovic blieb auch im zweiten Durchgang bei einem Nikolov-Schuss (71.) und einer weiteren Chance von Pavlov (79.) der Sieger. Nach einer roten Karte für Marco Salvatore waren die Linzer ab der 82. Minute ein Mann mehr, Manuel Hartl gelang in der 88. aber nur der Ausgleich. Auch wenn die Blau-Weißen in der ersten Halbzeit bei Pantics Schuss Glück hatten, wäre hier der so heiß ersehnte Dreier möglich gewesen.

Kapfenberger SV – First Vienna FC 3:3 (1:0)

Und wieder kein Sieg für eines der beiden Teams, die Döblinger verließen den Falkenhorst aber als moralischer Sieger. Philipp Wendler hatte in der 11. Minute die Pausenführung gegen die farblosen Gäste erzielt. Nach der Pause zeigten sich die Wiener stark verbessert, Dominik Rotter erzielte den Ausgleich (69.). Nachdem Markus Felfernig (73.) und Sanel Kuljic per Freistoß (80.) eine 3:1-Führung hergestellt hatten, stemmten sich die Blau-Gelben aber gegen die Niederlage. Mirnes Becirovic verwertete einen harten Foulelfmeter (82.), ein Dober-Freistoß wurde von Ersan Gültekin  zum 3:3 verwertet. Die Falken müssen sich fragen, warum in so einem engen Spiel die Zuordnung in der Schlussphase trotz routiniertem Abwehrpersonals nicht klappte.

SCR Altach – FC Lustenau 3:0 (1:0)

Im Ländle-Derby siegten die Altacher, ohne wirklich ein spielerisches Feuerwerk abbrennen zu müssen. Andreas Lienhart erzielte in der 28. Minute nach einer Durakovic-Faustabwehr das sehenswerte Führungstor, den Gästen aus Lustenau gelang hingegen wenig bis gar nichts. Zwei Tore des erfahrenen Hannes Aigner zur Mitte der zweiten Halbzeit (60., 65.) sicherten den Hausherren den zweiten Sieg in Folge. Die Canadi-Elf scheiterte an der eigenen Kontertaktik, die gegen die nach dem glücklichen 2:0-Auswärtserfolg in Linz defensiv nicht unbedingt sattelfesten Altacher kaum zu Chancen führte. Rainer Scharinger ist indes dabei, den verkorksten Saisonstart mit drei Niederlagen in den Runden zwei bis vier wieder zurecht zu rücken.

SC Austria Lustenau – SKN St. Pölten 3:0 (2:0)

Ein Tausendguldenschuss des Evergreens Harald Dürr ebnete den Weg zum Sieg für die Austria. Nach einem per Ferserl eingeleiteten Thiago-Lupfer stand es nicht ganz verdient nach nur 19 Minuten gar 2:0 für das Heimteam. Mit dem Vorsprung im Rücken konnte die Kolvidsson-Elf die Gäste vom Tor weitgehend fernhalten, kam doch einmal ein Schuss durch, war Schlussmann Alexander Kofler zur Stelle. Nach der zweiten Gelben und dem Ausschluss Markus Ambichls in der 57. Minute setzte Thiago einen Kopfball zwei Minuten später zur Entscheidung ins Tor. Zwar hatten die St. Pöltner auch Möglichkeiten, ließen diese aber ungenutzt und beschränkten sich nach dem dritten Tor auf Schadensbegrenzung. Darüber hinaus waren die spanischen Kreativspieler in der routinierten Defensive der Austria gut aufgehoben. Ein glücklich eingeleiteter, aber letztlich verdienter Heimsieg.

Auch die siebte Runde am nächsten Freitag bietet spannende Duelle. So müssen die Tabellenführer aus Lustenau nach Linz, wo irgendwann der Knopf aufgehen muss, St. Pölten bittet Grödig zum heißen Tanz und um Anschluss an die Austria. Bei Hartberg gegen Horn und Lustenau gegen Kapfenberg geht es ebenfalls um wichtige Punkte. Das Spitzenspiel steigt auf der Hohen Warte, wo die Tatar-Elf den Spirit des moralischen Sieges gegen die erstarkenden Altacher in Punkte ummünzen will.

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

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