Die Werkssportgemeinschaft Wattens schickt sich an, das Duell gegen den Meister der Regionalliga Ost um die Teilnahme an der Heute für Morgen-Erste Liga in... Im Westen wenig Neues – Wattens führt die Regionalliga West nach 22 Runden an

Die Werkssportgemeinschaft Wattens schickt sich an, das Duell gegen den Meister der Regionalliga Ost um die Teilnahme an der Heute für Morgen-Erste Liga in der Spielzeit 2012/13 für sich zu sichern. Die Tiroler sind dabei noch ungeschlagen.

Wattens-Coach Roland Kirchler kann mit seiner Truppe zufrieden sein. Seit die Meisterschaft vor einem Monat aus dem Winterschlaf erwachte, musste sein Team erst einmal Punkte abgeben. Und ausgerechnet bei Abstiegskandidat SV Seekirchen kam die WSG über ein 1:1- Unentschieden nicht hinaus. Verfolger Anif verlor gegen den FC Dornbirn glatt mit 2:5 und weist nun einen Rückstand von vier Punkten auf. Aus den sieben Punkten der Dornbirner nach dem 17 Runden zählenden Herbstdurchgang wurden neun. Für die Kirchler-Elf spricht, dass sie die Schnittpartien für sich entscheiden können. Von den vier Siegen waren drei mit nur einem Tor Vorsprung. Und wer eben aus solch knappen Partien recht oft Punkte mitnimmt, ist nun mal ein Meisterkandidat. Einholen kann sie sowieso nur noch die Elf vom USK Anif, ein Dornbirner Aufstieg würde wohl zu früh kommen und vier Profiklubs in Vorarlberg wären dann einer zu viel. Immerhin kostet ein Profibetrieb nicht wenig und vor Jahren klafften noch große Löcher im Budget.

Mittelfeld verbreitert

Mit dem neuen Trainer Thomas Hofer arbeitete sich vor allem die Salzburger Austria (7.) nach oben, nachdem man sich im Winter mit Erfahrung einerseits und jungen Talenten andererseits verstärkt hatte. Auch der Rivella SC Bregenz (9.), der möglichst bald wieder in den Bezahlfußball zurückkehren möchte, entledigte sich mit sieben Zählern aus fünf Partien aller Abstiegssorgen. Ab Platz vier ist für diese beiden Teams alles möglich. Vor allem für die Austrianer wäre es wohl zu schön, die Juniors von diesem Platz zu verdrängen. Auch Wacker II (5.), Kufstein (6.), Pinzgau Saalfelden (8.) und der TSV St. Johann (10.), der nur neun Punkte hinter den Bullen liegt, haben Chancen auf einen Platz im oberen Tabellendrittel.

Obacht in dahinter

Mit Neumarkt (26 Punkte), den Altach Amateure, Hard und Seekirchen (19) liegen hinter St. Johann vier Teams, die nur durch sieben Punkte oder drei gute Wochen getrennt sind. Dahinter liegt Union Innsbruck mit 15 Punkten und der SV Hall mit nunmehr acht Zählern statt drei. Hall, die ganze 14 Tore weniger kassierten als Union, aber sieben Punkte weniger ergattern konnten, haben sich konsolidiert und verloren im Frühjahr nur gegen die zwei Vereine aus Salzburg-Stadt. Somit haben die Kicker zwar die Ehrfurcht vor der unbekannten Welt Regionalliga abgelegt, aber anscheinend zu spät.

Schwierige Situation im Abstiegskampf

Oft vergessen wird, wie sehr nachteilig sich die Relegation auf den Abstiegskampf und so in weiterer Folge in die untersten Ligen auswirkt. Sollte statt Hartberg doch noch der FC Lustenau absteigen und der Meister in der Relegation scheitern, müssten gleich vier Teams absteigen. Sogar fünf wären in diesem Jahr von den Voraussetzungen her möglich, wenn etwa Grödig und der FC Letzter und Vorletzter würden und der Meister gegen den Gegner aus dem Osten die Relegation vergeigt. Im Tabellenkeller wird also gezittert. Denn sollte die Vienna und Hartberg am Tabellenende landen und der Meister aufsteigen, hätte sogar Union Innsbruck als Vorletzter mit vier Punkten Rückstand auf den Drittletzten noch reelle Chancen auf den Klassenerhalt. Davon, dass er RLW-Meister ein Monat lang nicht weiß – wie der neuntplatzierte der Ersten Liga auch – ob er Profi- oder Amateurfußball spielen wird, steht dann wieder auf einem anderen Papier.

Ausblick

Acht Runden sind noch ausständig, bevor spätestens am 8. Mai der Meister und somit das Team für die Relegationsspiele Anfang Juni fest steht. Eine Vorentscheidung im Titelkampf könnte bereits am ersten Mai warten, wenn in Anif der USK und die WSG Wattens aufeinander treffen. Ein must-see für alle Fußballfans im Westen. Bereits dieses Wochenende treffen einander die Salzburger Austria und der Rivella SC Bregenz, ein Fixtermin für Fußballnostalgiker. 2005 fand das letzte Spiel vor der Umbenennung der Salzburger und dem Konkurs der Vorarlberger auf Bundesliganiveau statt. Im ersten Saisonduell setzte es eine bitter 0:4 Pleite in Bregenz. Auch ein Blick auf den 26. Spieltag lohnt sich. Da trifft nicht nur der von Red Bull unterstützte USK Anif auf die Austria, sondern auch Dornbirn auf Wattens.

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

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